Hallo,
seit dem Spätsommer habe ich versucht, mit Gleitsichtgläsern eine Lösung zum Lesen zu finden, habe die Brille nunmehr endgültig nach dem dritten Satz Gläsern zurückgegeben. Wenn die Sachkunde dieses Forums eine Erklärung dahingehend findet, daß mit meinen Glaswerten nichts Vernünftiges herauskommen kann, bleibe ich halt dabei, zum Lesen eine "Armverlängerung" zusätzlich zu meiner Fernbrille aufzusetzen, wenn es nicht anders geht.
Die Ausgangswerte sind:
Meine jetzige Fernbrille, mit der ich ausreichend sehen kann (Ich kann unten auf der Straße das Nummernschild meines Autos in ca 50 bis 60 m gerade noch entziffern):
R -6,5 +0,5 90°
L -6,75 +0,5 90°
Daß mir das für die Fernsicht ausreicht, habe ich bei der Optikerin auch wiederholt angesagt.
Die im laufe der Zeit 3 mal durchgeführte Augengläserbestimmung führte zu folgendem Ergebnis:
R -7,0 +0,5 102
L -7,25 +0,5 75
Die Nahwerte sind nicht eingetragen, war beidseitig +1,5
Auf Empfehlung der Optikerin entschieden für Hellaplast Evolis 1,67 Vapasin Super +PL.
Das Ergebnis war vor den Augen jeweils ein kleines Schlüsselloch. Von der Größe eines Bereichs, in dem man vernünftig sehen kann, wie er in den vorgelegten Mustern (und auch in einem beim Hersteller r+h im Netz zu findenden FAchartikel) dargestellt ist, keine Spur. Nach erster Reklamation stellte die Firma Abweichungen in den optischen Werten fest und lieferte neue Gläser. Das war dann noch schlechter. Auf mein Angebot, beim Hersteller mit der Brille zu erscheinen, damit dort vielleicht der Fehler gefunden würde, wurde nicht eingegangen. Man gab mir dann kurzerhand die "high end"-Lösung ISIS. Der Unterschied war aber kaum zu bemerken.
In meinem Schriftverkehr sind einige Bilder und Beschreibungen drin, vielleicht sagen die dem Sachkundigen, ob ich überzogene Erwartungen habe, kein Fall für Gleitsicht bin oder mir nur die richtige Kombination aus Optikter und Glashersteller fehlt.
Sehr g....,
leider muß ich nach mehrwöchiger ununterbrochener Tragedauer der Brille mit den nachgelieferten Gläsern feststellen, daß sie im Nahbereich völlig unzureichend funktioniert und weit von den Darstellungen des Herstellers z.B. zum Bereich "guten Sehens" abweicht.
Anbei einige typische Fälle. Die Ziffern stehen für Sichtqualität:
1 - Buchstaben mit glatten Konturen;
2 - Buchstaben ausgefranst, ich fühle mich stets veranlaßt durch Kopfbewegungen einen Punkt zu finden, der besseres Sehen ermöglicht;
3 - verschwommene Darstellung, ich sehe eigentlich alles - aber verschwommen
[i](Das habe ich mir zu einfach vorgestellt. Wenn mich jemand aufklärt, wie man hier Bilder einfügt, wäre das anschaulicher)[/i]
Monitor 19", Enfernung 70 bis 75 cm
Zeitung, Leseabstand 50 cm
Monitor 10", Entfernung 30 cm, bei Blick durch die unteren 3 mm der Brillengläser
Zusammengefaßt habe ich das Gefühl ständig durch ein Schlüsselloch zu schauen. Ich bin beständig am Suchen nach dem "Punkt des guten Sehens". Insbesondere bei anspruchsvolleren Arbeiten am Bildschirm beschreibt meine Nase eine Bahn auf einem Kegelmantel von 45 bis 60°.
Es wäre ein absolutes physikalisches Phänomen, wenn ein Gewöhnungseffekt, wie von Ihrem Glaslieferanten insistiert, die Verhältnisse bessern würde.
Da ich seit langem daran gewöhnt bin, beim Sehen Abstriche hinzunehmen, komme ich mit der Fernsicht im Großen und Ganzen klar, wobei in dem Moment, in dem es etwas genau zu erkennen gilt, ebenfalls die Suchbewegung nach dem "Punkt des guten Sehens" einsetzt.
Da der Glaslieferant die Gläser ausdrücklich als geprüft und korrekt bezeichnet, kann ich nur feststellen, daß zwischen seinen werblichen Aussagen ( insbesondere auch dem Fachartikel zum EVOLIS, den ich Ihnen zusandte ) und der Realität seiner Fähigkeiten Welten liegen.
Fazit: Eine schöne leichte Brille - nur beim Sehen schwächelt sie stark.
Sehr g......,
nach gestrigem Gespräch mit ..... von r+h habe ich die Brille noch an Sie zur Post gebracht. Ich bitte Sie diese absprachegemäß ...... weiterzuleiten zwecks Überprüfung. Er bot an, die ISIS Gläser kostenneutral "zu probieren". Ich lasse mich auf diesen Versuch aber nur ein, wenn er mir vorweg eindeutig aufzeigt, welches Sichtfeld dann tatsächlich zur Verfügung steht. Verlaufende, ausgefranste Konturen von Buchstaben als "subjektives Sehempfinden" einzustufen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Eine solche Argumentation sehe ich eher als Ausrede und Versuch den Kunden dazu zubringen, sich mit Mängeln abzufinden.
Abgesehen von den für den täglichen Gebrauch viel zu engen Bereichen guten Sehens, kann die Tatsache, daß das rechte Auge zum klaren Sehen eine andere Kopfhaltung verlangt als das linke, nur auf handwerkliche Fehler im Glas oder seiner Einpassung zurückzuführen sein.
Also versuchen sie bitte, den Glashersteller zu einer eindeutigen Zusage der Eigenschaften zu bewegen. Nochmal 4 Wochen "Eingewöhnung" finden nicht statt.
Die Brille mit den ISIS-Gläsern lag dann doch plötzlich da.
6 Wochen später:
Sehr g.....,
Was ich Ihnen zur Brille sagen soll, weiß ich nicht so recht. Zumindest beim linken Auge ist das Sichtfeld etwas größer. Es ist noch das gleiche Problem mit dem rechten Auge: Es ist immer das Gefühl da, daß ich da verschwommen sehe.
Aus 30 cm Entfernung sehe ich mit dem linken Auge am unteren Rand des Glases vernünftig - um mit dem rechten Auge eine Stelle im Glas zu finden, mit der ich ähnliche Sichtverhältnisse habe, muß ich den Kopf noch einmal weiter heben und etwas drehen. Bei 40 cm Entfernung ist auf beiden Augen nicht viel los. Ich war jetzt auf einem Lehrgang, da war viel zu lesen - das geht gar nicht gut. Da sehe ich mit meiner alten Brille auch nicht schlechter.
Jetzt vorm 19" Monitor mit 70 cm Entfernung ist beim linken Auge 12 mm vom unteren Glasrand eine Stelle zu finden, durch die ein klares Schriftbild zu sehen ist. Da liegt der Kopf aber schon weit im Nacken, lange geht das nicht. Im rechten Glas liegt diese Stelle aber weiter unten und zur Nase hin. Damit bleibt das Lesen von Text eine mühsame, am Ende mit Schmerzen verbundene Leibesübung.
Bei einem Abstand von 60 cm vom Monitor kann ich diesen Text mit dem rechten Auge nicht entziffern, wenn ich das linke Auge schließe. Erst wenn ich den Kopf weiter hebe und mehr zur Nase hin durch das Glas sehe, bekomme ich ein klares Bild.
Bei einem Abstand von 100 cm vom Monitor geht es eigentlich noch am Besten.
Gut sehe ich aus 50 bis 60 cm Entfernung, wenn ich meinen alten "Lesestein" mit +1,5 Dioptrien noch vor die Brille setze.
Um mich zu vergewissern, daß mein rechtes Auge nicht irgend einen Defekt hat, war ich bei der Augenärztin, aber die hat nichts feststellen können.
Entweder können Sie die Gläser nicht richtig vor den Augen anordnen oder aber der Hersteller kann die von Ihnen bestimmten Werte nicht umsetzen.
Daß auch bei diesen Gläsern die Bereiche guten Sehens wesentlich kleiner sind, als in der Werbung dargestellt, sehen Sie an der beigefügten Tabelle.
Diese ist völlig unwissenschaftlich mit Zollstock und einer technischen Zeichnung mit sehr kleiner Beschriftung entstanden. Aber daß die Stellung der Gläser nicht zu meinen Augen zu passen scheint, wird wohl sichtbar.......
...... Vielleicht haben sich bis dahin meine Augen zurechgebogen und meine Feinmotorik zur Bewegung des Kopfes ist so austrainiert, daß der Sehspalt des Glases auf Anhieb immer zwischen meinem Auge und dem zu betrachtenden Gegenstand
Meine Fragen:
Ist mit meinen Glaswerten eine Gleitsichtbrille hinzubekommen, mit der ich ein A4-Blatt in normaler Leseentfernung im Ganzen überblicken kann, beim Zeitunglesen wenigstens 2 Spalten ohne seitliche Kopfbewegung erkenne und im Nahbereich nicht die Nase in den Himmel heben muß?
Als neue Fassung hatte ich mir eine ganz leichte scharnierlose Art ausgewählt. Kann so ein zartes weiches Etwas die Gläser exakt genug in Position halten?
Sollte eine Lösung machbar erscheinen, höre ich gern von einem Optiker in Berlin, der den sportlichen Ehrgeiz hat, das Problem zu lösen und der sonnabends zu erreichen ist.
mfg