Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Traumtänzerin hat geschrieben:
Und nur so eine günstige Variante käme für mich in Frage, weil ich einerseits diese Brille nur gelegentlich tragen will, ich habe ja noch mehrere andere - und weil ich einfach nur mal testen will, wie sich 1.74er Gläser "anfühlen". Bedenken bezüglich Unverträglichkeit habe ich für mich persönlich nicht, ich habe eben nur davon gehört, dass Andere häufig zu Beginn Probleme damit haben.
Und da liegt der Hase im Pfeffer! Warum habe die "Anderen" denn Probleme mit diesen Gläsern?
Dazu zunächst ein kleiner Diskurs:
Der Brechungsindex von Brillengläsern hat nicht die Vorteile "dünner und leichter". Es gibt auch Nachteile und dazu gehören die u.a. Farbsäume.
Je höher der Brechungsindex, desto stärker die Farbsäume (der Zusammenhang ist etwas anders, ich habe es aber etwas vereinfacht ausgedrückt)
Und hier macht sich die Qualität des Brillenglases bemerkbar. Das 1,74er Material ist nicht bei allen Fimen identisch. Und ganz besonders macht sich die Geometrie der Oberflächen bemerkbar. Der Markenhersteller hat die Kurven und Asphären genauer durchgerechnet und erprobt, damit diese Abbildungsfehler minimiert werden, die neusten Gläser werden dort sogar "digital" hergestellt. Der Billighersteller aus Fernost oder Osteuropa nimmt einfach Standardwerte. Einen Unterschied stell man schon als Optiker fest, wenn man die Gläser in den Scheitelbrechwertmesser legt. Bei den guten Gläsern hat man ein scharfes Testmarkenbild, bei den billigen ist es doch schon recht unscharf.
So das sind schon mal einige Gründe, dazu kommen noch Qualitätsunterschiede in der Entspiegelung, die nicht unbeträchtlich sein können.
Und dann haben gerade die Nutzer dieses Materials auch starke Fehlsichtigkeiten und da ist eine besonders exakte Zentrierunge der Gläser unabdingbar.
Und ein Phänomen möchte ich auch nicht unerwähnt lassen:
Nur die Leute die unzufrieden sind reden daraüber, von den (Millionen) Zufriedenen hört man meist nichts.
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Traumtänzerin hat geschrieben:
Und nur so eine günstige Variante käme für mich in Frage, weil ich einerseits diese Brille nur gelegentlich tragen will, ich habe ja noch mehrere andere - und weil ich einfach nur mal testen will, wie sich 1.74er Gläser "anfühlen". Bedenken bezüglich Unverträglichkeit habe ich für mich persönlich nicht, ich habe eben nur davon gehört, dass Andere häufig zu Beginn Probleme damit haben.
Und da liegt der Hase im Pfeffer! Warum habe die "Anderen" denn Probleme mit diesen Gläsern?
Dazu zunächst ein kleiner Diskurs:
Der Brechungsindex von Brillengläsern hat nicht die Vorteile "dünner und leichter". Es gibt auch Nachteile und dazu gehören die u.a. Farbsäume.
Je höher der Brechungsindex, desto stärker die Farbsäume (der Zusammenhang ist etwas anders, ich habe es aber etwas vereinfacht ausgedrückt)
Und hier macht sich die Qualität des Brillenglases bemerkbar. Das 1,74er Material ist nicht bei allen Fimen identisch. Und ganz besonders macht sich die Geometrie der Oberflächen bemerkbar. Der Markenhersteller hat die Kurven und Asphären genauer durchgerechnet und erprobt, damit diese Abbildungsfehler minimiert werden, die neusten Gläser werden dort sogar "digital" hergestellt. Der Billighersteller aus Fernost oder Osteuropa nimmt einfach Standardwerte. Einen Unterschied stell man schon als Optiker fest, wenn man die Gläser in den Scheitelbrechwertmesser legt. Bei den guten Gläsern hat man ein scharfes Testmarkenbild, bei den billigen ist es doch schon recht unscharf.
So das sind schon mal einige Gründe, dazu kommen noch Qualitätsunterschiede in der Entspiegelung, die nicht unbeträchtlich sein können.
Und dann haben gerade die Nutzer dieses Materials auch starke Fehlsichtigkeiten und da ist eine besonders exakte Zentrierunge der Gläser unabdingbar.
So ein Test wie du ihn dir vorstellst muss in die Hose gehen. Man kann nicht von der Einfach-Variante auf das Markenprodukt schließen.
Ich erlebe das auch öfter mit Kunden, die Gleitsichtgläser benötigen: "Ich will erst mal die billigen Gläser um zu sehen ob ich mit Gleitsichtgläsern zurecht komme." Das funktioniert so nicht!
Und ein Phänomen möchte ich auch nicht unerwähnt lassen:
Nur die Leute die unzufrieden sind reden daraüber, von den (Millionen) Zufriedenen hört man meist nichts.
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Ich kann dir leider in vielen Punkten nur rechtgeben. Bei einem geschriebenen Text kommt leider nicht heraus, ob die Frage nun ernst gemeint, oder ein auf die Probe stellen oder ähnliches ist. Es ist nicht richtig, von vornherein neue Fragesuchenden gleich zu misstrauen und für Entgleisungen von anderen zu bestrafen - dafür braucht es kein Forum. Auch nehmen leider manche alles gleich persönlich und werden nur noch unsachlich. Ich denke mir, dass wenn mich eine Frage bzw. Anfrage ärgern sollte, dann sollte ich das antworten den anderen überlassen. Aber ich kann da nur für mich sprechen.
Liebe Traumtänzerin. Du merkst ohnehin welche Antwort von wem dir am meisten weitergeholfen hat. Einfach alles andere ignorieren. Ich glaube, man kann auch Personen, mit denen die "Chemie" einfach nicht stimmt völlig ausblenden.
Es besteht weiters die Möglichkeit per PN dann bei einem bestimmten Kollegen im Detail nochmals nachzufragen und umgehst somit so manche öffentliche Diskussion. Bei PN kann die Antwort nur um einiges länger dauern - also bitte nicht missverstehen, wenn nicht jeder ständig sein PN-Postfach im Auge behält.
Deshalb: Nicht frustrieren lassen von einigen Antworten, die nichts mit der Sache zu tun haben und wende dich nur an jene Antworten, die dir wirklich weiterhelfen wollen und auch können. Deshalb gibt es das Forum.
Vielen Dank für die ausführlichen und informativen Antworten. Ich werde es mir nun tatsächlich gründlich überlegen, ob ich unbedingt 1.74 testen muss! Dieses Jahr wäre es mit der Anschaffung sowieso nichts mehr geworden. Eine Kleinigkeit ist mir noch nicht ganz klar:
vidi hat geschrieben:Und dann haben gerade die Nutzer dieses Materials auch starke Fehlsichtigkeiten und da ist eine besonders exakte Zentrierung der Gläser unabdingbar.
Ich bin davon ausgegangen, beim Optiker immer eine besonders exakte Zentrierung zu bekommen - ist diese denn auch bei den Billiggläsern schwerer zu bewerkstelligen als bei Qualitätsgläsern (oder womöglich gar nicht erreichbar?), so wie im Hinblick auf den Scheitelbrechwertmesser beschrieben?
vidi hat geschrieben:Einen Unterschied stell man schon als Optiker fest, wenn man die Gläser in den Scheitelbrechwertmesser legt. Bei den guten Gläsern hat man ein scharfes Testmarkenbild, bei den billigen ist es doch schon recht unscharf.
Wär toll, wenn ich auch hierzu noch eine kurze Antwort bekommen könnte!
Oh, jetzt habe ich zu guter Letzt tatsächlich noch gelernt, wie man mit Namen zitiert!
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER "... (c) by Klaus Nerlich
I want it all, I want it all, I want it all - and I want it NOW! (und wenn das nicht klappt: Time is on my side...)
Das Ganze bezog sich eigentlich auf deine Feststellung, dass du gehört hast, dass andere Probleme damit haben.
Eigentlich sollten die Gläser bei einem Optiker immer richtig zentriert werden, egal aus welchem Material und in welcher Stärke die Gläser sind.
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Ich werde es mir nun tatsächlich gründlich überlegen, ob ich unbedingt 1.74 testen muss!
Kluger Entschluss.
Ich bin davon ausgegangen, beim Optiker immer eine besonders exakte Zentrierung zu bekommen - ist diese denn auch bei den Billiggläsern schwerer zu bewerkstelligen als bei Qualitätsgläsern (oder womöglich gar nicht erreichbar?), so wie im Hinblick auf den Scheitelbrechwertmesser beschrieben?
Quatsch. Es gibt in Deutschland gesetzliche Vorgaben, wie gut ein Glas mindestens von der optischen Qualität zu sein hat. Und es gibt ein Sprichwort: "Wer misst, misst Mist". Wenn ich z.B. bei Deinem Augenabstand einen Messfehler mache oder beim Zentrieren der Gläser nicht genau (genug) bin, dann kann dies bei schwächeren Gläsern durchaus noch im erlaubten Toleranzbereich sein, der gleiche Fehler bei stärkeren Gläsern aber nicht. Außerdem haben Hi-Index-Gläser höhere Anforderung an die Zentrierung wegen gewisser Abbildungsfehlern.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)