ich nehme an, Euch liegt der aktuelle "Focus" vor. Bitte lest mal den Kommentar von Herrn Spangemacher im "Brennpunkt" zum Jahr 2010 und seine Hoffnungen für die Zukunft.
Darauf bezugnehmend habe ich folgende Mail an ihn verfasst:
Mich interessiert Eure Meinung dazu. Wie wehrhaft wollen und können wir sein? Oder wollen wir einfach "hoffen", dass man uns ein paar Brosamen übriglässt?Hallo Herr Spangemacher,
"...und jetzt?"
Zunächst zu meinr Person:
Mein Name ist Oppicker, ich bin seit 1984 AOM, in der Piratenpartei im Bereich Gesundheitswesen tätig und hiesiger Wahlkreiskandidat für die LTW in BaWü.
Ich möchte nicht "hoffen" müssen, dass die Leute irgendwann wieder mehr Geld für eine Brille (von mir) ausgeben wollen und können. Ich empfehle vielmehr, endlich die Claims abzustecken, innerhalb derer andere Versorger nichts zu suchen haben. In "unserer" Augenoptik wildern derzeit Ärzte, Supermarktketten und Internethändler und wir sollen nur "hoffen" dürfen, dass irgendwann der Kunde bereit ist, sein Geld bei uns auszugeben? Nein, das kann ´s nicht sein.
Wie Sie völlig richtig schreiben, hat man es nicht geschafft, die "Wichtigkeit und den Wert im Bewusstsein der Bevölkerung zu implementieren". Wie lange versucht man das nicht schon? Haben wir irgendetwas erreicht? Oder ist vielleicht jeder dafür investierte Euro schlicht verplempert, weil "die" Brille den Leuten vielleicht gar nicht so wichtig ist, wie wir es gerne hätten?
Tut nicht auch der Gesetzgeber ein Übriges, die Verpflichtung zur geeigneten Sehhilfe klammheimlich einzuschränken, indem er z.B. weder Kontrollen bei Kraftfahrern durchführt noch "Lesehilfen" verbietet? 3 Mohnschnitten oder ein Glas Bier können festgestellt und ggf. sanktioniert werden, aber wenn jemand mit einer falschen Sehhilfe im Kfz unterwegs ist, soll man das nicht an Ort und Stelle ahnden können?
Haben wir nicht sowieso mit einem schrumpfenden Markt zu kämpfen, weil auch die preiswerte Laserbehandlung in Antalya für viele eine Alternative zu unserer "Gerne Brille tragen"- Illusion ist? Der BVA hat in der Vergangenheit keine Möglichkeit ausgelassen, zu Lasten der Optiker seine Betätigungsfelder auszuweiten. Dabei sind wir längst bei 8-Minuten - "Behandlungen" angelangt, bei der die Qualität der Versorgung auf der Strecke bleibt. Unverblümt und penetrant wird von Ärzten und Kliniken über Lasik "informiert". Werben darf man ja nicht, was einen aber nicht daran hindert, mit Preisen aufzutreten, die im Bereich guter Gleitsichtgläser liegen.
Überall entstehen im Gesundheitswesen neue Curriculi, die Ärzte und Kassen entlasten sollen. Warum also nicht im Bereich Augenoptik? Im Gegenteil! Man beschneidet uns sogar noch die Kompetenzen z.B. bei Refraktionen und Führerscheinsehtesten?
Wir brauchen eine schlagkräftige Standesvertretung in den gesetzgebenden Instanzen. Wir müssen zusehen, dass wir nicht zwischen Heilkundlern und Discounthändlern im Nirvana versinken. Die demografische Entwicklung lässt zudem befürchten, dass die Rentner zwar immer mehr, aber die Renten immer knapper werden dürften. Das wird den Umsätzen beim traditionellen Fachhandel auch nicht gerade dienlich sein.
Wenn der Acker der Augenoptik also nicht zu vergrößern ist, dann muss er mehr Früchte abwerfen. Das bekommen wir aber nur in den Griff, wenn wir es schaffen, die Wühlmäuse zu vertreiben.
Freundliche Grüße
Oppicker