Nabend fitze,
ich musste erstmal beim schlauen Wikipedia nachgucken, was denn eigentlich "Kavitationen" sind. Hab ich ehrlich gesagt, noch nie zuvor gehört. Man lernt ja nie aus.
Mach dir mal keine Sorgen wegen deinem "quer"-lesen, für jeden gibt es eine andere optimale Lösung und viele Begriffe verwirren vielleicht auch anfangs mehr, als das sie einen wirklich weiterhelfen. Dafür hast du nun ja deinen eigenen Thread hier, damit wir auf deine Situation eingehen können.
Schlüsseln wir mal deine Werte und Bereiche auf:
1. FERNE
2. ZWISCHENBEREICH
3. NÄHE
1. FERNE
Die angegebenen Werte für die Ferne sind recht gering, wirken sich aber durchaus in mehreren Aspekten aus. Der normale Einkaufsbummel durch die Stadt ist sicherlich ohne Fern-Korrektion kein Problem und alltägliche Situationen in einer Entfernung ab circa 4m, bei denen ein "scharfes Sehen" von Nöten ist, sollte auch funktionieren.
Details sind aber nur suboptimal und sofern du mit dem Auto unterwegs bist, ist hier eine Korrektur zu empfehlen. Für dich ist wahrscheinlich am Tag kein Problem feststellbar, aber bei Dämmerungslicht, diesigem Licht, Nachtfahrten und Ähnlichem wirkt sich die Fehlsichtigkeit vermutlich schon aus. Auch bei Sehsituationen im Sport, Kino, Theater, Oper usw. wirken sich solche Werte aus. Gerade da, wo das Erkennen von Details eine Rolle spielt, wirken sich diese Brillenwerte vermutlich aus. Entscheidend hierbei ist allerdings nicht der Dioptrienwert für sich, sondern die Sehleistung die damit erzielt wird, also das was letztendlich in unserem Gehirn als Sehinformation verarbeitet wird.
Die genaue Auskunft darüber kann dir nur eine Fachkraft vor Ort liefern, das ist aus diesen Werten aus der Ferne erstmal nicht so einfach erkennbar.
Zusamengefasst:
- Ferne nur geringfügig
- "Shopping" ist auch ohne Ferne kein Problem
- für Autofahrten, Kino, schnellen Sport (Radln, Ski / Snowboard usw) empfehlenswert
- Sehleistung (Visus) ist entscheidend
2. ZWISCHENBEREICH
Als Zwischenbereich schimpft der Augenoptiker die Entfernung(en) zwischen Ferne (ab 6
m) und Nahbereich (bis ca 45
cm). Je nach Ansprüche, Bedarf und Fehlsichtigkeit eines Kunden, schwanken die konkreten Angaben über den Zwischenbereich.
In deinem Fall definierst du schon selbst ganz passend, dass die mittlere Entfernung zum Navi nicht mehr ganz scharf erkennbar ist und die Arbeit am PC-Bildschirm auch zu deinem Arbeitsalltag gehört. Das sind sehr klassische Beispiele für den Zwischenbereich, trotzdem haben wir Entfernungen von 0,5m bis zu zwei oder vier Metern, die auch dazu gehören.
Auf was will der palmi hinaus?

Du benötigst mehrere unterschiedliche Entfernungen in diesem Bereich und eine Brille die alles vereint, erspart dir
in den meisten Fällen den Wechsel zwischen verschiedenen Brillen.
Zusamengefasst:
- der Zwischenbereich ist dir wichtig
- du benötigst unterschiedliche Brillenstärken für unterschiedliche Entfernungen
- Gläser mit stufenloser Stärkenveränderung ermöglicht dir Sehen in unterschiedlichen Entfernungen
3. NÄHE
Die Arme werden zu kurz, das Navi mit seinen eh schon kleinen Knöppen ist nu auch schon zu klein und jünger werd ich auch nimmer -> ein Teufelskreis
Okay, Spaß beiseite: Eine Lesebrille hast du ja anscheinend schon und egal wie und wofür du dich entscheidest, eine angepasste Lesebrille ist nie verkehrt und wird auch weiterhin ihre Daseinsbereichtigung finden.
Wir haben oben den Zwischenbereich schon besprochen und das Ganze geht nun auch fließend in die Nähe ein. Wenn du beispielsweise am PC arbeitest, dann befindet sich die Tastatur
meist in einer Entfernung von circa 35-40cm und der Bildschirm circa 50-70-100cm Entfernung. Das schwankt natürlich je nach Größe des Bildschirms usw.. Nehmen wir an, du benutzt deine reine Lesebrille, dann ist zwar die Tastatur wunderbar scharf, aber um den Monitor wirklich scharf erkennen zu können bleiben dir zwei Möglichkeiten:
- entweder du verrenkst dir die Wirbel um mit der Lesebrille auf 40cm den Bildschirm erkennen zu können
oder
. du gehst ein ganze Stück weiter zurück um den Bildschirm mehr in die Ferne zu rücken, weil du ja dort weniger Dioptrien brauchst.
Blöd ist nur: das eine bereitet dir Halsschmerzen, das andere bringt dir Rückschmerzen vom zurücklehnen
UND beides sieht auch noch doof aus.
Zusammengefasst:
- reine Lesebrille für Officearbeit und Navi ungeeignet
- fließender Übergang von Zwischen- zum Nahbereich wäre empfehlenswert
- reine Lesebrille seperat ist trotzdem nie verkehrt!
Empfehlung
Ich empfehle dir anhand der oben genannten Punkte und Vorlage der jetzigen Brillenwerte eine Gleitsichtbrille. Du hast viele Vorteile mit ihr und kannst deinen Alltag fast vollständig mit ihr meistern.
Zum einen korrigiert die Brille den Anteil für die Ferne aus und bringt dir damit ein besseres Sehen in der Nacht und generell schwierigen Lichtverhältnissen. Sobald uns Licht fehlt, was ja in der Nacht zwangsläufig der Fall ist, dann fehlt auch unserem Auge und Gehirn Informationen. Die natürliche Sehleistung wird also automatisch runtergeschraubt und wenn man nun eine Fehlkorrektion hat, auch wenn sie recht gering ist, wirkt sie sich in der Nacht nochmals stärker dadurch aus.
Zum anderen hast du ein stufenloses Sehen zwischen Ferne und Nähe. Du kannst das Navi erkennen, die Amaturanzeigen, den PC-Bildschirm, Speiskarte, Einkaufszettel, einfach alle Objekte in "Greifarm-Entfernung" und brauchst nicht die Brille für die einzelnen Sehabstände zu wechseln oder dich mit dem Kompromiss zufrieden geben zu müssen, dass es
nun eben unscharf ist.
Außerdem ist der Einstieg in einer Gleitsichtbrille später immer schwieriger, da um so größer der Unterschied zwischen Ferne und Nähe ist (bei dir: 2.25 Dioptrien), die Eingewöhnung auch sich hinausziehen kann. Das muss nicht zwangsläufig so sein, aber in den meisten Fällen spielt es sich so ab.
Natürlich wird es immer mal Momente geben, in denen die einfache Lesebrille, der Gleitsichtbrille überlegen ist. Auch gibt es für langes Arbeiten am PC-Arbeitsplatz angepasste Officebrillen, doch mit der kannst du nicht Autofahren UND das Navi ablesen. Im Übrigen ist der Gebrauch einer Officebrille sogar im Straßenverkehr verboten.
Eine Anmerkung zu Raumgleitsichtgläsern: persönlich halte ich nichts davon, weil sie nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Es gibt sicherlich Abnehmer hierfür, aber in den allermeisten Fällen, ist die reine Gleitsichtbrille und/oder Officebrille die angenehmere Wahl für den Kunden.
Vorteile der Gleitsichtbrille für dich:
- Ferne korrigiert
- Zwischenbereich korrigiert
- Nähe korrigiert
- Arbeiten am PC-Bildschirm
- währrend der Autofahrt das Navi ablesen können
- kaum bis gar kein Brillenwechsel nötig
- stufenloses Sehen zwischen allen Entfernungen
Ein Officebrille ist für deine Arbeit natürlich auch empfehlenswert, vor allem wenn du mal länger am Stück vor dem Rechner bist oder etwas in der Nähe arbeitest. Doch die Gleitsichtbrille kannst du auch im Auto benutzen und auch für den privaten Alltag sehr gut einsetzen.