Hans13 hat geschrieben:Weil mein Augenarzt von plus 3 bei der Linse gesprochen hat bin ich davon ausgegangen, dass es nich tmehr gibt. Denn auch diese plus 3 wären eine Sonderanfertigung. So habe ich das mal verstanden.
Stimmt nicht.
Kurz eine Erläuterung für den Laien (Optiker, bitte nicht gähnen, und keine Millimeterf.ckerei)
Das Auge ist ein optischer Apparat, den man mit einem Objektiv einer Kamera vergleichen kann. Die Hauptbrechkraft hat die Hornhaut, der zweite entscheidende Teil ist die Linse. Die hat bei einem "normalen" Auge eine Brechkraft von ca. 23 dpt.
So, und nun kann man diese Linse bei der OP herausnehmen (besser: ausschälen). Dann fehlen diese 23 Dioptrien, und der Patient braucht eine entsprechende Brille. Früher war das bei den OPs auch Alltag, die ganz dicken Stargläser.
Ist der Patient aber stark kurzsichtig, kann man durch eine geschickte Wahl der Intraokularlinse die Kurzsichtigkeit "wegoperieren". Man nimmt dann einfach nicht die Stärke, die ein "normales" Auge bräuchte, sondern viel weniger. Das gleicht die Kurzsichtigkeit dann aus. Bei dem TE würde (ich weiß nicht, ob tatsächlich biometriert wurde) dann eine IOL mit +3,0 reichen.
Linsen zwischen -10 und +35 sind normalerweise lagernd, wenn nicht beim Operateur, dann beim Linsenhersteller, eventuell beim Vertreiber. Erst andere müssen einzeln angefertigt werden.
Ausnahmen bestätigen die Regel: handelt es sich nicht um eine Standardlinse, sondern um eine (Beispiel) Bifokallinse, ist das vorrätige Repertoire wesentlich kleiner.
Viel Glück für die OP. Und ein schwarzhumoriger, aber tröstlicher Satz: eigentlich ist das Risiko einer Netzhautablösung bei starker Kurzsichtigkeit höher. Mit Erfahrung weiß man aber: meistens sind solche Netzhäute schon längst heruntergefallen. Also: Ruhig Blut.
@vidi: die Rechnung stimmt so nicht. Erstens muss man berücksichtigen, dass die Brechkraft im Kammerwasser eine andere als in Luft ist, und zweitens ist die Berechnung gerade bei den extremen Bulbi (unter 21 und über 27) unter Einbeziehung der Hornhautradien anders, man muss meist eine wesentlich größere (bzw. beim Myopen) Stärke wählen. Ein Fehler, der beispielsweise in der SRK-Formel nicht gut korrigiert ist und durch Haigis verbessert wurde. Man sollte sich die notwendigen Stärkenlinien in einer Grafik eher wie eine Parabel vorstellen, und nicht wie ein V.