Schlechtere Sicht in Kauf nehmen?

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Kouya
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. September 2021, 10:24

Schlechtere Sicht in Kauf nehmen?

Beitrag von Kouya »

Guten Tag,

ich brauche einmal Ihren Rat.
Vor einigen Wochen war ich beim Augenarzt, da meine Sicht sich verschlechtert hatte. Es war Zeit für eine neue Brille: meine Werte gingen von früher

R Sphäre -6,00 Zylinder -0,50 Achse 87
L Sphäre -3,50 Zylinder -1,25 Achse 70


auf die neuen Werte
R Sphäre -6,25 Zylinder -0,75 Achse 95
L Sphäre -3,75 Zylinder -1,25 Achse 68


So wurde es beim Augenarzt gemessen und so dann auch bei der Optikerkette eingebaut. Mir wurden doppelt asphärische Gläser von Zeiss verkauft, da dies wohl „die Besten“ sein sollten.

Leider hatte ich dann jedoch bei der neuen Brille auch nach zwei Wochen sehr anstrengendes Gucken, und am Ende des Tages immer starke Kopfschmerzen hinter den Augen. Ich fand es es schwer, mich auf einen Punkt zu fokussieren, noch schwerer wurde es bei der Naharbeit am Bildschirm.

Also wurde nach zwei Gängen zu dem Laden schließlich entschieden, auf ebenfalls sehr dünne, aber sphärische Gläser von Zeiss zu wechseln und beim rechten Auge eine Vierteldioptrien an Stärke rauszunehmen (neue Werte rechts also
R Sphäre -6,00 Zylinder -0,75 Achse 95). Außerdem wurde die Zentrierung noch mal neu vermessen.

Diese Brille habe ich nun auch schon zwei Wochen. Das Gute ist, sie verursacht mir keine Schmerzen mehr beim Gucken. Der Nachteil ist allerdings, dass ich festgestellt habe, dass ich mit der neuen Brille nicht scharf in der Ferne sehen kann. Dies liegt, wie ich durch einseitiges Schließen der Augen festgestellt habe, am rechten Auge.

Nun war ich nochmals bei der gleichen Optikerkette, die einen erneuten Sehtest gemacht haben. Links kamen die gleichen Werte raus. Rechts kamen eben bei der Sphäre wieder die -6,25, wie es auch beim Augenarzt festgestellt wurde, und beim Zylinder diesmal sogar -1,00.
Die Optikerin, die den Test durchgeführt hatte, meinte aber, meine Sicht wäre fürs Auto fahren ja gut genug und diese Werte einzubauen könnte dazu führen, dass die Sicht, insbesondere im Nahbereich, wieder anstrengend für mich wird. Daher meine habe ich nun folgende Fragen:

1. Könnte das anstrengende Gucken auch von den doppelt asphärischen Gläsern gekommen sein? Oder ist es wirklich wahrscheinlicher, dass es an der Vierteildioptrie mehr in der Sphäre rechts lag? Leider wurde beides ja gleichzeitig geändert.
2. ist es wirklich sinnvoll, gänzlich auf eine scharfe Sicht zu verzichten, um in der Nähe kein anstrengendes Sehen zu haben?

Vielen Dank im Voraus!
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Karoshi
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Registriert: Dienstag 25. Oktober 2011, 11:26
Wohnort: Oberbayern

Re: Schlechtere Sicht in Kauf nehmen?

Beitrag von Karoshi »

Hallo.

1. Niemals Augenarztwerte ungeprüft in eine Brille übernehmen. Mach ich nicht mehr, muss ja schließlich auch gerade stehen wenn es nicht passt. Der Arzt zahlt mir die Gläser nicht wenn er unverträgliche Stärken aufschreibt.
2. Auf Schärfe in der Ferne zu verzichten ist doof.
3. Hatte keiner die Idee, dass es nicht an der Brille liegt?
Eventuell reicht eine Brille nicht mehr, weil deine Augen den Wechsel nicht mehr ohne Unterstützung schaffen.
Du bist so Mitte / Ende 40 würd ich schätzen?

Nur um "Ruhe" zu haben irgendwas falsch lassen ist doch keine Lösung...
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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