Hallo,
ich (altersgerechte Addition von 1,75) habe regelmäßig folgende Werte
R: +0,75 -0,25 im Bereich 95-105°
L: +0,75 -0,50 im Bereich 50-55°
Bei einer aktuellen Messung hat nun ein Optiker sich etwas mehr Zeit genommen, die je Auge ermittelten Werte nochmal beim beiseitigen Sehen nachzuprüfen. Im nachhinein vermute ich, er hat den Nutzen der Zylinderwerte nochmal abgeklopft - jedenfalls hat er die letztlich komplett herausgenommen:
R: +0,75
L: +0,50
Im direkten Vergleich erreiche ich mit beiden Varianten einen Visus von ca. 125% (binokular).
Die Variante mit Zylinder ist subjektiv (nur) einen Hauch besser wenn man sich auf Unterschiede konzentriert. Objektiv habe ich damit vielleicht einen weiteren Buchstaben in der für mich letzten Zeile der Sehtafel richtig - mehr ist das nicht. Für den Alltag scheint mir der Unterschied bzw. der leichte objektive Vorteil der Zylinder-Variante ziemlich irrelevant.
Ich habe indoor meistens eine Arbeitsplatzbrille (mit Zylinderwerten) auf, draußen und beim Autofahren trage ich (derzeit noch) keine Brille.
Nun (ich überlege Gleitsichtgläser anzuschaffen) frage ich mich, ob ich in der Praxis (die Brille sitzt nicht immer exakt im Gesicht, der Kopf wird auch mal schräg gehalten) nicht mit den Werten ohne Zylinder besser fahre. Ich habe etwas Hemmungen, denn objektiv ist es mit Zylindern ja etwas "richtiger" - daher wollte ich mir hier Rat holen.
Meine laienhafte Vorstellung ist, dass ein Brillenglas eine einfachere Aufgabe (ohne Zylinder) auch leichter/besser bewältigen kann.
Ich würde mir also in der Praxis leicht breitere Sehbereiche erhoffen und/oder dass die Brille etwas weniger empfindlich auf suboptimale Bedingungen (Kopf in Schräghaltung, Brille verrutscht) reagiert.
Geht meine Vorstellung in die richtige Richtung?
Habe ich irgendwelche weiteren Vorteile (Ich vermute, ohne Zylinder wird das Glas auch etwas dünner am Rand - richtig?) oder Nachteile übersehen?