Brillenwerte abweichend zu Refraktionswerten

[MSC]

Guten Morgen,

mein Name ist Markus Schulz, ich bin 49 Jahre alt und habe Probleme mit der Fernsicht sowie dem Zwischenbereich in meiner ersten Gleitsichtbrille. Bin Ende September zum alteingesessenen, inhabergeführten Optiker, weil das Sehen mit meiner Einstärkenbrille nicht mehr so richtig war - insbesondere in der Nähe hatte ich mittlerweile ziemliche Probleme. Mir war natürlich bewusst, das jetzt die Alterssichtigkeit voll durchschlägt und es ohne Nahkorrektur nicht mehr geht. Die Refraktion war sowohl für die Ferne, als auch für die Nähe, sehr ausführlich.

Optiker vertreibt ausschließlich Rodenstock. Gemessen wurde mit DNEye sowie subjektiv

Subjektive Refraktion..

Re +1.0 Cyl -1.25 177° Add 1.5
Li +0.75 Cyl -0.25 18° Add 1.5

Die Werte in die Messbrille eingesetzt brachte sehr gute Sicht.

Aus den Werten der subjektiven Refraktion machte der DNEye-Scanner unter Berücksichtigung der Daten der Fassung..

Re +0.84 Cyl -1.30 177° Add 1.5
Li +0.72 Cyl -0.26 18° Add 1.5

Habe bis heute Probleme mit einer etwas unscharfen Fernsicht und dementsprechend auch Unschärfen in mittleren Entfernungen. Daraus resultieren Kopfschmerzen und ein unangenehmer Druck auf den Augen - . Die Nähe ist eigentlich ganz gut. Jetzt habe ich gestern meine Frau zu ihrem Termin bei einem anderen Optiker begleitet und habe dort mal meine Probleme angesprochen, woraufhin der Optiker sich angeboten hat, meine Gläser einmal durchzumessen.

Ergebnis Stärkenmessung der Gläser:

Re +0.75 Cyl -1.25 177° Add 1.5
Li +0.5 Cyl -0.25 18° Add 1.5

Gläser sind Rodenstock Progressive B.I.G Excact Allround mit Index 1.5

Im Vergleich zur Messbrille habe ich jetzt in beiden Gläsern anscheinend 0.25 Diopt weniger, was mich vermuten lässt, dass diese Abweichung wahrscheinlich für das Problem verantwortlich ist, auch weil ich relativ sensibel auf Dioptrienänderungen reagiere. Können Sie nachvollziehen warum Rodenstock (für mich signifikant) abweichende Werte liefert? Wäre das ein Reklamationsgrund? Wer ist da eher in der Pflicht? Hersteller oder Optiker?

Ergänzung: Das wäre schon der 2. Gläsertausch, deswegen bin ich so verunsichert. Ursprünglich hatte mir der Optiker ein Mono+ Glas mit Nahzusatz von 1.1 empfohlen, was allerdings nicht zielführend war, zumindest nicht in der Nähe - Im Nachhinein auch erwartungsgemäß. Die Ferne war mit RE +1.0 Cyl -1.25 178° / Li +0.75 Cyl -0.25 24° gut (d.h. ich kann mich nicht daran erinnern, dass etwas gestört hat). Dann wurden die Gläser in oben besagte Gleitsichtgläser getauscht mit denen ich nun beschrieben Probleme habe.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß,

Markus Schulz

[optiIRL]

Hallo,
Gläser, die so genau gefertigt werden, dass sie in Hunderstel-Dioptrienwerten angegeben werden, müssen ebenso genau nachgemessen werden. Allein die Tatsache, dass die Messung des Optiker Kollegen in Viertel-Dioptrien Schritten angegeben wurde, lässt mich daran zweifeln. Nicht jeder Augenoptiker hat Messgeräte, die solche kleinen Werte messen können, Manche vergessen auch einfach die Messung von der täglich genutzten Einstellung (0,25 dpt. Anzeige) auf 0,01 dpt.-Anzeige umzustellen. Gehe lieber zum ersten Optiker zurück, schildere ihm die Probleme und lass ihn eine Lösung finden.
Liebe Grüße aus Franken
Uwe

[Karoshi]

Deine Gläser sind nach Gebrauchswerten gefertigt. Sie sollen in Gebrauchsstellung vor den Augen in der Fassung so wirken wie gewollt.
Im Messgerät ist die Position ganz anders. Somit das Messergebnis auch nicht viel wert.
Darum gilt:
"Gebrauchswerte kann man nicht messen und Messwerte nicht gebrauchen."
Mag nicht jeder Kollege mitbekommen haben, ist deswegen aber nicht weniger wahr.

Ich kann dir als Gleitsichteinsteiger nur zum Multigressiv B.I.G Expert raten. Deutlich mehr Volumen im Zwischenbereich und der Nähe. Dann lass lieber die DNEYE-Daten weg wenn es eine Preisfrage ist. Normalerweise solltest du gegen geringen Aufpreis upgraden können. Frag mal nach.