Ostwestfale hat geschrieben:Bin auch offen damit umgegangen, dass ich mir ein paar Angebote einhole und am Ende auch nach Gefühl entscheide. Darauf hin war die Stimmung gleich getrübt
Also wenn ich was (anderes als eine Brille
) kaufen will, sehen mich Händler, die mir blöd kommen, halt nicht wieder. Deswegen vermeide ich, meinen potentiellen Kunden blöd zu kommen, aber jeder hat halt sein eigenes Geschäftsmodell...
Ostwestfale hat geschrieben:Blöd ist einfach, dass ich nicht objektiv vergleichen kann, wie z. B. wenn ich einen TV kaufe.
Das ist exakt das Problem, das man als Optiker auch hat. Man könnte zwar objektiv vergleichen, indem man ein Glas physikalisch vermißt, Abbildungsfehler graphisch darstellt, Sehbereiche vermißt usw. - leider ist "Sehen" aber nicht nur (Brillenglas-)Physik, sondern auch Physio- und Psychologie bzw. eine Sinneswahrnehmung und die Interpretation des Ganzen durch das Gehirn.
Und da individuelle Gehirne auch individuelle Lieblingsbeschäftigungen haben, verarbeiten sie ein möglicherweise physikalisch exakt gleiches Bild auf der Netzhaut mit unterschiedlicher Motivation und unterschiedlichem Ergebnis.
Wir können daher die objektiven physikalischen Unterschiede der verschiedenen Gläser erklären (unterschiedlich gut vielleicht, da auch Optikergehirne unterschiedliche Fähigkeiten haben), aber das subjektive Seherlebnis des Brillenglasbenutzers können wir nur mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit (je weniger Fehler, desto besser wird das Glas wahrscheinlich vertragen, zum Beispiel) vorhersagen.
Die meisten Kollegen, die ich so kenne, haben eine gewisse Freude an Kunden, die zufrieden sind, und handeln entsprechend lösungsorientiert, wenn mal was nicht klappt. Meist gibt es auch irgendwelche "Verträglichkeitsgarantien" oder ähnlichst benamste Prozesse, die in solchen Fällen ablaufen, und in der Regel werden diese Möglichkeiten - spätestens auf Nachfrage - auch vor dem Kauf dem Kunden gegenüber kommuniziert.
Und, um mal wieder mit @Karoshi einer Meinung zu sein: bei den Werten würde ich mir an Deiner Stelle mal in aller Ruhe die Glasdicken für verschiedene Materialien ausrechnen lassen und dann mit mir einen tragfähigen Kompromiß aus Dickeneinsparung, Abbildungsqualität und Aufpreis aushandeln. Ich glaube auch nicht, daß da am Ende zwangsläufig ein 1.74er-Glas herauskommen muß...
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben.
(Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)