AndreasBauer2 hat geschrieben:
Ja das war lange mein Stand, vor dem ich unglaublich Angst hatte.
Nicht mehr sehen, bedeutet für mich das Ende. Was will man da noch.
Wenn man beruflich damit zu tun hat, ist es ganz hilfreich, die Situation eines Blindes bzw. Sehreduzierten zu kennen.
In Hamburg habe ich vor einigen Jahren die Ausstellung "Dialog im Dunkeln" besucht.
Wir wurden mit Blindenstöcken ausgestattet und in kleinen Gruppen mit einem Guide durch verschiedene völlig dunkle Erlebnisräume geschickt.
Erstaunlich in welcher kurze Zeit, die anderen Sinne das Sehen schon kompensieren konnten - einige Beispiele.
An einem Marktstand gelang es mir durch Betasten Rückschlüsse auf die Qualität der ausgelegten Produkte zu ziehen.
Mit dem Blindenstab konnte ich rasch Informationen zur Wegstrecke und sogar zum Bodenbelag erhalten.
Wir verweilten eine ganze Weile in einem simulierten Hafenbereich. Die Geräuschkulisse und meine abgespeicherten Erfahrungen lieferten mir virtuelle Bilder von dem Umfeld...ich fühlte mich gar nicht so blind, wie ich gedacht hätte.
Diese einmalige Simulation war aufschlußreich und nicht ohne Auswirkungen für meine Einstellung zum Sehen.
Mittlerweile denke ich, der Verlust der Mobilität der gravierendere Einschnitt.
Ein Besuch der Ausstellung "Dialog im Dunkeln" empfehle ich jedem, der erfahren möchte, wie es sich anfühlt, nicht sehen zu können. Wichtig an eine Reservierung denken, da die Termine stark nachgefragt sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dialog_im_Dunkeln