Isses nit schöööön, wie hier immer wieder die gleichen endlosen Schlachten immer wieder geschlagen werden?
Das ist man ein paar Tage fourmsabstinent und dann fliegen hier so die Fetzen ...
Nur mal so ein paar ergänzende Gedankenanstöße:
- Transparenz auf den Rechnungen wäre nett (und ich finde es SEHR schade, dass das, was damals -wie oben zu lesen - von den diesbezüglichen Bestrebungen der Optikerzunft wg. angeblichen Wettbewerbsproblemen abgewürgt wurde). Zusatzleistungen (wie eine gute Refraktion) dürfren ruhig kosten und separat ausgewiesen werden (statt im Gesamtpaketpreis versteckt zu werden), aber wie andere schon sagten, auch das "wie" derartiger Dienstleistungen ist maßgeblich dafür, ob der Kunde gern dafür zahlt. Aber von wegen gang und gäbe bei anderen Handwerkern: Ha! Ich muss fast jedes Mal, wenn ich mir ein Angebot und hinterher eine Rechnung geben lasse, fast schon mit der Brechstange darauf bestehen, dass mir alles einzeln aufgelistet wird - sei es nun der Installateur, der Fliesenleger oder vor Jahren der Motorinstandsetzer. Ganz Schlaue schreiben dann hinterher die erbrachten Leistungen und verwendeten Materialien säuberlich einzeln auf und hinterher steht als einziges wieder nur ein EINZIGER Endpreis drunter. Manche Handwerksgrobmotoriker scheinen ihre Kunden schon für arg bekloppt zu halten.
- Und nachdem wieder mal zur Onlinegeschichte abgeglitten wurde, muss ich doch mal Ronja und Starry_night sekundieren.
Wie schon mal hier geschrieben:
Extrem viele Händler "vor Ort" quer durch alle Branchen haben es sich selbst zuzuschreiben, dass man aufs Internet ausweicht. In ALLEN Lebenslagen. Kein Wunder bei all dem, was man liebend gerne im Laden vor Ort kaufen möchte, aber ums Verrecken nicht mehr findet - nirgends, weil es alle ausgelistet haben. Tut mir ja leid, wenn fast alle meinen, das Dasein als "Vollsortimenter" lohnt sich nicht mehr, aber deswegen kann und werde ich mich, wenn ich halt doch was Bestimmtes oder Spezielles brauche, nicht auf das Massenstandardprogramm des kleinsten gemeinsamen (aber möglicherweise obendrein teureren) Nenners eindampfen lassen. Womit sich die auf das Schmalspursortiment reduzierten Läden noch schneller selbst das Wasser abgraben, denn SOVIEL Läden, die alle die gleichen Sortmentslücken haben, ernährt der Markt erst recht nicht mehr.
Und diese Entwicklung setzte bereits LANGE vor dem Internethandel ein, die Onlienanbieter sind also nicht schuld. Sondern viel eher diejenigen unter den Läden "vor Ort", die sich einfach nicht mehr die nötige Mühe um ECHTEN Kundenservice machen wollten. Denn achgottachgottachgott, es könnte ja hinterher was am Lager liegenbleiben, das man nach ein paar Jahren mit Restwert Null abschreiben muss ....
Persönliches Fallbeispiel: Vor ein paar Jahren knallte mir bei meinem damaligen Auto - Golf 3, also nix Exotisches - beim Reifenwechsel einer der Radbolzen ab. Was tun? Bolzenreste herausdrehen unmöglich, restloses Ausbohren ohne Beschädigung des Aufnahmegewindes sehr unwahrscheinlich. Reparatur ohne einen Satz Gewindeschneider zum Nachschneiden des Gewindes für den neuen Radbolzen also extremst riskant. Nun versucht mal so ein Ding mit M12-FEINgewinde zu kriegen. Baumärkte eh aussichtslos, daraufhin große Eisenwaren-, Werkzeug- und Schraubenläden abgeklappert: Hamwa nich, könnenwa bestellen, kostet soundsoviel (nicht zu knapp), 2 Wochen Lieferzeit.
Bisschen lang für den Zwangsstillstand des Fahrzeugs! Also gegoogelt, bei Amazon Marketplace fündig, und nach 2-3 Tagen Postlaufzeit war ein Satz hochfester Titanschneider in 1a Qualität zu bezahlbaren Preisen von einem Werkzeughandel aus Bielefeld (schlappe 500 km von hier, also OFFLINE gar nicht erreichbar) im Briefkasten.
Einer der vielen Fälle, aufgrund derer man dank der Trantütigkeit des örtlichen Handels geradezu zum Internethandel GEPEITSCHT wird. Das Internet hat mir in diesem Fall sozusagen "das Leben gerettet". OBWOHL ich im lokalen Handel auch gerne ein paar Euronen mehr gezahlt hätte, wenn ich das Teil nach fachkundiger Beratung sofort übern Ladentisch gereicht bekommen hätte.
Und so kenne ich in vielen Branchen Läden, die sich AUCH ein Internetstandbein aufgebaut haben, um überregionale Kundschaft zu bedienen. Weil sie wissen, dass die Läden vor Ort schon längst auch nicht mehr im entferntesten etwas haben, was nach Vollsortiment aussieht, und für sie somit überregional Kundenpotenzial besteht.
Und - ja, ich kaufe auch bei Amazon - wobei schon lange vor Amazon z.B. das Angebot in CD- und Plattenläden immer dürftiger wurde (und somit Amazon nach einer gewissen Dürreperiode, in der der örtliche Handel immer mickriger wurde, eine Alternative bot) und die Buchbestellung aus dem Ausland ein permanentes (und noch dazu unverschämt teures) Spießrutenlaufen mit ungewissem Ausgang war, wenn man es über den Buchhandel versuchte. Deutsche Bücher kaufe ich natürlich nicht bei Amazon, sondern im lokalen Buchhandel in meinem Vorort ... Und man würde das mit dem lokalen Einkauf gerne öfter so halten, aber die Läden machen es einem oft unmöglich. Und zwar längst NICHT erst seit dem Aufkommen des Onlinehandels. Fragen nach der Henne oder dem Ei sind also müßig ....