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ich versuche euch einmal mein kleines Prob. zu schildern:
Hatte die letzten 14 Jahre keine Brille mehr getragen, weil ich der Meinung war, es geht auch ohne, und ich auch wunderbar zurecht gekommen bin. Nunmehr bin ich 29 und merkte, dass ich wohl doch dringend eine benötige. Also ab zum Optiker und zum Augenarzt ..... beide haben ähnliche Werte gemessen...... Hier einmal die Werte des Augenarztes, nach welchen ich mir auch eine Brille anfertigen ließ:
Gläser: Einstärkenglas - Kunststoff - höherbrechend, links (rechts) super ET Hartschicht
Heute habe mich mir, diese Brille abgeholt, und dachte aufsetzen und wunderbar......aber schön wärs......
seit ich die Brille habe, habe ich folgende Prob.:
1. Das in der Ferne kann ich wunderbar lesen und auch das Gesamtbild ist wunderbar scharf
2. Beim Treppensteigen sehe ich beim nach unten schauen zu den Treppen nur einen grauen Schleier....und mir wird sofort schwindlig
3. wenn ich mir etwas aus der Nähe anschauen möchte: Computer....Handy SMS....etc. wird mir schwindlig, und ich spüre wie das Auge ahnlich eines Fotoapperrates nur am hin und her zoomen ist, bis es das Bild scharf hat, und behält, solange ich meinen Kopf nicht bewege.....bewege ich diesen fängt der Focusvorgang erneut an....
3. Ich habe den Eindruck, das große Lichtquellen das Bild zusätzlich beeinflussen, und fast überlichten lässt
4. fühle mich teilweise als hätte ich was getrunken….schwindelgefühl, bild schammig…..etc.
Zwar habe ich die Brille ja erst seit ein paar Stunden, da erst abgeholt, jedoch habe ich nunmehr jede Menge zum richtigen Eintragen….da mich oben genannte „Fehler“ mehr als stören…nicht das am Ende die falschen Werte ermittelt wurden?
Wie muss man denn nun so eine Brille richtig eintragen? Am Tag immer nur ein paar Stunden oder aufsetzen und fertig?..... Früher als Kind war einfach auf und fertig…..daher verwundert mich das hier alles gerade etwas…..
bei dieser Stärke hattes du wirklich das Gefühl, das du keine Brille brauchst. OK, jedem das seine. Allerdings brauchst du jetzt nicht enttäuscht sein, wenn du Probleme mit der Brille hast. Da bleibt nichts anderes übrig, als Zähne zusammen beißen und die Brille so viel wie möglich tragen.
bis vor kurzem hatte ich das Gefühl....spürte zwar, dass ich nicht mehr alles sehen konnte...kam aber im Alltag noch ohne nennenswerten Prob. zurecht...
Warum bleibt mir nun nichts anderes übrig? Deinen worten entnehme ich, das das von mir beschriebene Fehlerbild typisch ist? Aber warum wieso? Es kann doch nicht sein, dass ich ohne Brille in der Nähe besser schauen kann wie mit? etc........das Schwindel / Trunkenheitsgefühl damit ist echt schlimm.....
14 Jahre keine Korrektur getragen - immer nur in ca. 20 / 30 / 50 cm (!)
scharf gesehen, wahrscheinlich kaum ein räumliches Sehen oder Stereosehen
vorhanden und nun soll in wenigen Momenten alles super duper sein ?
Das wird nicht funktionieren !
Ist das jetzt die Vollkorrektion oder hat man dir evtl. leicht abgeschwächte
Werte gegeben wg. der Eingewöhnung ?
Sprich mit deinem Optiker und geb dir Zeit (muß nicht wieder 14 Jahre dauern) !
Wie hast du eigentlich den Führerscheinsehtest geschafft ?
Aber jetzt zu deiner Frage:
Wer sagt denn das von dir beschriebene ein Fehlerbild ist ?
Dass du ohne Brille in der Nähe besser siehst ist nicht ungewöhnlich (trotz der starken Hornhautverkrümmung). Alle Kurzsichtigen sehen in der Nähe besser als in der Ferne, weil der Brennpunkt eben in der Nähe liegt.
Das Schwindelgefühl rührt bestimmt daher, dass du jetzt mit Korrektion alles etwas kleiner siehst, deshalb kommst du dir größer vor.
Hinzukommt dir jetzt korrigierte HH-Verkrümmung. Du warst an die Proportionen der Umwelt gewöhnt, obwohl du diese verzerrt wahrgenommen hast, ein Quadrat hast du als Raute oder Rechteck oder Trapez wahrgenommen, das Gehirn hat das dann korrigiert. Jetzt bringt das Brillenglas die Proportionen wieder in Ordnung, aber das Gehirn muss das erst merken und aufhören zu Korrigieren, weil schon alles in Ordnung ist. Dazu brfaucht es Zeit und Geduld. Also nicht verzweifeln und mal ein paar Tage die Brille konsequent tragen.
Du schaffst das schon
vidi
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
also sind diese Beschwerden am Anfang, nach so einer langer Dauer nichts ungewöhnliches? Dies beruhigt mich.
In meiner jetzigen Brille ist eine Vollkorrektur eingearbeitet.
Stimmt, räumliches sehen hatte ich weniger und da es ein schleichender Prozess gewesen ist, merke ich erst jetzt, wie unscharf ich gesehen habe....... Ein Unterschied wie Tag und Nacht!!!
Was mir nun noch aufgefallen ist, der graue Nebelschleier wo ich alles komplett unscharf sehe, kommt nur dann wenn ich meinen Kopf nach unten senke, z.b. beim Treppensteigen.....und mein Blick dabei unter den Gläsern der Brille austritt....hoffe ich kann es verständlich beschreiben....hoffe dies geht noch weg....nicht das es am Ende noch die falsche Fassung ist ....
Hallo vidi,
auch dir vielen lieben Dank für deine recht ausführliche und verständliche Antwort......
Werde einmal auf eure Empfehlung hören, und hoffen, dass sich das bald alles einpendelt....nur oben genannter grauschleier stört mich etwas arg...
Im übrigen hast du recht, mit dem etwas kleiner sehen.....habe ich an meiner Bildschirmauflösung am PC gemerkt....und musste diese mit Brille anpassen....
sehe ich denn nun dauerhaft so klein, oder nur während der Eingewöhnungsphase?
vidi hat absolut Recht!Die Brille ist nicht fehlerhaft.
Sie werden ein paar Tage/Wochen brauchen, bis sich Ihr "Sehsystem" auf den richtigen Normalzustand einpendelt. Denn bisher hat sich Ihr "Sehsystem" dermaßen überlastet, daß nun ein recht festsitzender Tonus entstanden ist. Bis sich das normalisiert hat (durch die Brille) und das ganze Sehen "sich entspannt" dauert es halt ein wenig. Aber zum Glück nicht 14 Jahre.
Da bleibt einem nur noch anzumerken, daß sowas völlig normal ist, wenn man jahrelang unkorrigiert durch die Gegend stolpert... vergleichbar mit jmd, der noch nie Schuhe getragen hat und nun erstmalig, mit völlig verkrüppelten Zehen in einen Luxus-Lederschuh steigt. Da läuft man auch anfangs nicht perfekt...
Warum haben Sie Sich denn nicht eher um Verbesserung ihres Sehens gekümmert?
Übrigens, da Sie nahsichtig (myop) sind, können Sie in der Nähe sowieso auch ohne Brille "was sehen". mit einer angepassten Lese/Nahbrille wäre das natürlich noch besser/schärfer/klarer! Offensichtlich hat auch Ihre Akkomodationsfähigkeit (Fahigkeit der Fern/Nah-"Fokussierung") unter der jahrelangen Nichtkorrektur stark gelitten.
Dann werde ich mich einfach etwas in Geduld üben müssen.
Warum ich mich nicht eher gekümmert habe.....auch wenn man es kaum glauben mag.....aber das es sooo schlimm war, ist mir bis zum Zeitpunkt der Brille nicht bewusst gewesen.....da ich mich in meiner Umwelt bewegen konnte.
Meine einzige Sorge welche ich nun noch habe, ist besagter Nebelschleier, beim Blick nach unten, wenn dieser unter dem Brillenglas austritt..... z.b. beim Treppensteigen.....aber ich hoffe, dass ich dieser auch noch legen wird.....
Geduld scheint hier anscheinend das Mittel zum Erfolg.
dies ist mir durchaus bewusst.....allerdings, nicht in der Form dass ich dort jemals so einen extremen grauschleier gesehen habe.... so dass man nichts mehr erkennen kann
Auch das ist ganz einfach zuerklären:
Jetzt siehst du den Unterschied und der ist kraß. Früher hast du nur "grau" gesehen und das war für dich "normal".
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Gibt es eigentlich einen Richtwert für die Gewöhnung an eine Brille? Also bis sich die Augen daran gewöhnt haben, richtig und gut zu sehen? Am Anfang dacht ich bei mir auch, die Brille wäre falsch bis sich Besserung eingestellt hat aber ganz daran gewöhnt habe ich mich wirklich nicht. Vielleicht hat jemand Erfahrungsberichte wie lange das dauern kann.
das ist wirklich von Person zu Person sehr unterschiedlich. Es gibt Kunden/innen, die setzen die neue Brille auf, und prima. Es gibt aber auch sehr empfindliche Personen, die brauchen halt etwas länger. Ist die Eingewöhnungszeit allerdings auffällig lange (zB nach drei Monaten noch immer kein zufriedenstellendes Sehen), kann es auch sein, das die Stärken nicht optimal sind.