Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Hallo,
ich bin neu hier, habe allerdings schon einiges gelesen und möchte mal meine Brillenprobleme schildern.
Ich bin Mitte 50, seit 38 Jahren kurzsichtig und Brillenträger. Lesen ohne Brille kann ich schon immer und auch immer noch, allerdings wurde es in den letzten Jahren mit aufgesetzter Brille immer schwieriger, in der Dämmerung konnte ich den Tacho im Auto nicht mehr klar sehen, so daß ich mich im April letzten Jahres entschloß, eine Gleitsichtbrille anzuschaffen.
Die erste Brille mit individualisierten Gläsern von Optovision waren nach dem zweiten Anlauf mit tiefer angesetzter Zentrierung und komprimiertem Zwischen- und Lesebereich zwar halbwegs ok, aber im Lesebereich traten beim nötigen Kopfschwenken so starke Schaukelbewegungen auf, die sich auch nach mehreren Wochen nicht besserten, so daß ich das Projekt Gleitsichtbrille erstmal beendete und zur Fernbrille eine um ca. 1,25 dpt abgeschwächte Brille für Nah- und Lesebereich benutzte.
Im Oktober trat ich dann den nächsten Versuch bei einem kleinen Optiker im Nachbarort an, der "sehr gute" Erfahrungen mit Visall Gläsern hatte. Es wurden bei mir folgende Werte ermittelt:
R: sph –2.50 dpt cyl –0.50 dpt A 95°
L: sph –2.75 dpt cyl –0.25 dpt A 36°
Add 2.25
Folgende Gläser wurden mir in die Brille gesetzt:
4D 1.6 IQ Transition grey 16 Pallium HD zum Preis von knapp 1000 €. Damit hatte ich erhebliche Probleme im Fernbereich. Der stellte sich bei mir dar, wie der Lesebereich einer Billig-Gleitsichtbrille, ich hatte einen Schärfebereich von ca. 1 cm. Rechts und links war alles unscharf. Und interessanterweise konnte ich im Fernbereich auf dem Computermonitor alles gut sehen, mit der Fernbrille ging das nicht mehr. Der Zwischen- und Nahbereich war allerdings ok. Auch keinerlei Schaukeln beim Bewegen des Kopfes.
Der Wechsel der Gläser in V3 ISCAN 1.6 Transition grey Pallium HD und V2D IQ 1.6 Transition grey 16 PHD bei mehrmaliger Nachvermessung meiner Augen brachte keine Besserung, so daß ich zum Schluß die gesamte Brille rückabgewickelt habe und ich sogar mein volles Geld zurück bekommen habe.
Beim alteingessenen Optiker hier im Ort ließ ich mich beraten und er empfahl mir Essilor Gläser mit den Worten "Das kriegen wir hin, nicht 100prozentig, aber besser!", nicht die besten, aber welche, mit denen alle seiner Kunden klar kommen: Essilor Varilux VX COMF SH NE ORMIX CRZ A UV.
Gemessen hat er folgende Werte, die er sehr ausführlich mit mir besprochen hat, vor allem die Höhe der Addition.
R: sph -2.50 cyl -1.00 A 90 Add 2.25
L: sph -2.75 cyl -0.50 A 90 Add 2.25
Die Gläser waren im Fernbereich zwar etwas besser als die Visall, aber auch hier waren zu den Rändern hin auftretende Unschärfen, die mich beim Autofahren sehr stören. Der Zwischen- und Nahbereich war eine Katastrophe. So schmale Bereich hatte ich vorher bei allen anderen Gläsern nicht. Als ich das nach einer Woche dem Optiker schilderte, und fragte, ob es doch noch was Besseres gäbe, meinte er, er will mir nichts anderes verkaufen, da er das wohl nicht schaffen werde, meine Ansprüche zu befriedigen.
Nun habe ich wieder meine Fernbrille und meine Nahbrille.
Ich weiß, ich stelle hohe Ansprüche, ich weiß auch, daß eine Gleitsichtbrille einen komplexen Aufbau hat und nicht alles leisten kann, ich bin inzwischen auch zu Kompromissen bereit, aber für 1000 € erwarte ich mehr, als ich bisher bekommen habe.
Was soll ich tun? Wo soll ich hingehen, welche Gläser sind für mich die richtigen?
Wenn ich das nun richtig verstanden habe, hast du jetzt insgesamt 3 Gleitsichtbrillen von 3 unterschiedlichen Optikern?
Alle 3 haben nicht geklappt und sind wieder zurück gegeben worden?
Wie lange war der längste Trageversuch?
ich bin kein Optiker, habe aber dasselbe durch wie du.
Ich hatte auch Optovisionglaeser und es ging im Nahbereich nichts.
Habe hier viel gelesen und mich dann auf der Zeiss HP informiert.
Dort bin ich auf die Individual 2 gestoßen, welche mit dem größten
Nahbereich beworben werden.
Wenn ich wüsste, wie es geht, würde ich den Link hier rein stellen, vllcht kann das jemand mal tun. Die kosten auch um die 1000 Euro und diese Gläser tragen auch einige Optiker hier selber mit sehr positivem Feedback.
Ich werde mir die auch machen lassen, sowie ich einen Fahrer habe, der mich dorthin bringt. Bus und Bahn fahren hier ganz bescheiden.
Es melden sich heute sicher noch erfahrene Optiker und werden dir helfen.
ja, so ungefähr.
Beim 1. Optiker wurde 1 Brille mit 2 Gläsern gefertigt, die zweiten waren komprimiert und wurden tiefer eingesetzt, Trageversuch ca. 4 Wochen.
Beim 2. Optiker wurden 2 Brillen mit 3 verschiedenen Gläsern probiert, Tragezeit ca. 9 Monate.
Der Dritte Optiker hat mir eine Brille gefertigt, Tragezeit 1 oder 2 Wochen, und aufgegeben habe nicht ich, sondern der Optiker.
Alle Brillen konnte ich zurückgeben, beim 1. wurden dann die neue Fernbrille und die abgeschwächte Fernbrille für den Nahbereich draus gemacht.
Gruß
Rainer
Zuletzt geändert von Rainer1802 am Donnerstag 13. August 2015, 15:15, insgesamt 2-mal geändert.
Moin,
wenn der letzte Optiker nicht solche alte Gleitsichtglastype genommen hätte, sondern ein modernes Design, wärst Du zurechtgekommen, denn die veränderte Wirkung entspricht Deinem Problem bei der 1. Gleitsichtbrille.
Nur mal am Rande: Zeiss baut keine Brillen durch die man gucken kann.....der Optiker macht das.
Und ich für meinen Teil würde mich niemals positiv über Zeiss auslassen.....
Charly1970 hat geschrieben:
Habe hier viel gelesen und mich dann auf der Zeiss HP informiert.
Dort bin ich auf die Individual 2 gestoßen, welche mit dem größten Nahbereich beworben werden.
.......und diese Gläser tragen auch einige Optiker hier selber mit sehr positivem Feedback.
Gute Verträglichkeit bei dem einen Brillenträger bedeutet nicht automatisch,
dass ein anderer Nutzer es genau so empfindet.
Realistisch betrachtet ermöglichen diese Gläser ein sehr komfortabeles Sehen, aber man muss auch als Nutzer bereit sein, sich den Gläser anzupassen.
Also immer schön den Kopf zu drehen, anzuheben und abzusenken,
dann wird ein Gleitsichtglas zum Erfolg führen!
Gutes Material allein nutzt nicht. Ein High-Tech Rad mit 21 Gängen macht noch keinen guten Radler aus.
Üben und damit vertraut werden, muss der Nutzer selber.
Einfach raufsetzen und ALLES soll von selbst funktionieren, klappt nie und nimmer.
Beim "Nasen-Fahrrad" ist es genau so! Ohne Üben und Eingewöhnen läuft da gar nichts!
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft
Michel B. hat geschrieben:Wenn ich das nun richtig verstanden habe, hast du jetzt insgesamt 3 Gleitsichtbrillen von 3 unterschiedlichen Optikern?
Alle 3 haben nicht geklappt und sind wieder zurück gegeben worden?
...
LG vom Michel
3 Optiker
3 Brillenfassungen
min. 6 Paar Gleitsichtgläser
bisher keinen Cent bezahlt
OK, Ferne -2,50 mit ADD 2,25 ist eine problematische Geschichte und wir kennen auch nicht die Qualität der bisherigen Augenoptiker bzw. der von ihnen individuell für Rainer angefertigten Brillen, aber ich befürchte mal, das das auch bei den nächsten 3 Kollegen schwierig wird. Eine Gleitsichtbrille ist halt immer ein Kompromiss und ich vermute einmal, das die Erwartungshaltung nicht dazu passt. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein ganz neues Flächendesign oder ein etwas älteres (aber durchaus brauchbares) handelt und auch unabhängig davon, welcher Glashersteller beteiliegt ist.
In Laufe meines Berufslebens habe ich Kunden erlebt, die mit den einfachen Einstiegsgleitern von Zeiss voll zufrieden waren und diese Gläser sogar bei höheren Add. problemlos am Arbeitsplatz mit PC-Nutzung verwendet haben.
Der besserer Glastyp erleichtert die Nutzung, ist aber kein Garantat für volle Zufriedenheit.
Manche Kunden, die sich für die beste Variante entschieden hatten, hätten sich noch breitere Zonen gewünscht.
Diese Menschen nutzen die Gleitsichtbrille als Universalbrille und nutzen noch Spezialbrillen für besondere Sehsituationen, um dann besonders breite Zonen zu erhalten. z.B. Bildschirm-, Hobby-, Arbeitsbrillen.
Die Reaktion auf Gleitsichtgläser ist ganz individuell!
Die perfekte Brillenglasbestimmungen, die präzise Anfertigung und Montage nutzt nicht, wenn der Nutzer sich nicht auf die Gläser einlässt und den Kopf bewegt. Eine übertriebene Erwartungshaltung hilft ebenso nicht.
Ein Gleitsichtbrille ist keine Zeitmaschine und kann Ihnen nicht, das Sehen wie in jungen Jahren ermöglichen!
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft