Viele Glashersteller bieten zugekaufte Weltmarktgläser im eigenen Portfolio an.
Bei Essilor wär das Smile, bei Zeiss AO, bei Hoya Sunnyline, bei Optovision O'Clever usw... (mit Rodenstock hab ich nichts zu tun, drum kenn ich den Namen da nicht)
Diese Gläser kommen oft von eigenständigen Fabriken irgendwo auf der Welt, werden in extremen Massen produziert, die Maschienen und die Beschichtungstechnik ist längst abbezahlt. Bedeutet, diese Gläser müssen dem Hersteller (in dem Fall eher Vertreiber) nur noch einen wesentlich geringeren Rohertrag liefern als die eigene, hochmoderne, inovative und teure Produktion. Der Markenhersteller verkauft aber natürlich lieber seine eigenen Gläser, damit er seine zeitintensive und teure Forschung und Entwicklung aufrechterhalten kann.
Mit der Qualität der zugekauften Gläser hat das aber erstmal wenig zu tun. Die sind evtl. etwas weniger Präzise (nicht 1/100dpt sondern 1/10 dpt), die Beschichtungsverfahren sind älter und die Schleiftechnik ist nicht so ausgeklügelt. Aber die müssen nicht zwangsläufig schlecht sein. Schlecht ist nur wenn man als Endverbraucher ein sonst-wo-her-Glas mit einem prestigeträchtigen Namen wie Zeiss oder Rodenstock zu einem Markenglaspreis verkauft bekommt. Juristisch mag das ok sein, aber moralisch ist das mindestens fragwürdig.
Ein Technologietausch von "oben" nach "unten" findet allerdings nur sehr selten statt. Ein Vergleich wie "Skoda aus dem Hause VW" würde also nur bedingt stimmen, verdeutlicht den Sachverhalt aber irgendwie ganz gut. (fahre selber Skoda, bin trotzdem glücklich

)