ich habe folgendes Problem. Ich habe im Dezember kurz vor Weihnachten eine Gleitsichtbrille bei meinem Optiker bestellt, die ich Anfang Januar abholte. Ich stellte sofort fest, dass ich durch das rechte Glas unscharf sehe bzw. eine Art dunklen Schleier vor dem Auge habe, vor allem im Bereich bis zu einer Armlänge, in der Ferne hatte ich kein Problem. Auf meine Beanstandung hin wurde mir – nach erneutem Nachmessen und Kontrolle – gesagt, dass man meine Daten mit denen einer Kundin gleichen Namens verwechselt hätte und ich ein Glas mit 0,5 Dioptrien zu viel bekommen hätte. Ich bekam neue Gläser, diesmal zusätzlich mit Höhenprisma.
Wieder sah ich rechts in einer Armlänge Entfernung nicht deutlich. Der Optiker kontrollierte nochmal alles und maß die Brille aus und meinte dann zu mir, das rechte Glas sei 1,5 mm zu niedrig eingeschliffen gewesen. Er würde neue Gläser bestellen. Ich holte vorgestern die Brille ab und habe immer noch dasselbe Problem, außerdem waren auf dem linken Glas im Durchsehbereich Kratzer.
Zusätzlich gab es immer wieder Probleme mit der von mir ausgesuchten Fassung. Da habe ich mittlerweile das dritte Exemplar, immer wieder platzt beim Einsetzen der Gläser Farbe ab oder der Schraubenzieher hinterlässt Spuren. Das Plastikteil, was über und hinter dem Ohr sitzt und auf den Metallbügel geschoben ist, war bei zwei von drei Fassungen locker, bei der jetzigen auch. Dieses Modell scheint einfach nicht gebrauchstauglich zu sein. Der Optiker ist jedoch der Meinung, dass Farb- und sonstige Schäden, die man auf zwei Meter Entfernung nicht sehen kann, kein Mangel sind.
Ich bin mittlerweile aber nicht mehr zu einem weiteren Nachbesserungsversuch bereit. Jedes Mal, wenn ich zur Nachkontrolle kam und sagte, dass ich rechts nicht scharf sehen kann, war die Reaktion Unverständnis. Ich hatte immer das Gefühl, dass man meine Wahrnehmung nicht ernst nimmt. Als ich Samstag die zerkratzen Gläser reklamieren wollte, ist der Optiker mich lautstark angegangen im Laden, vor Angestellten und Kunden, ohne sich überhaupt erst die Gläser anzusehen. Allerdings rief mich gestern sein Angestellter an und gab mir Recht. Mir wurde jetzt angeboten, noch mal neue Gläser, deren Beschichtung wohl durch den Blocker beim Einschleifen beschädigt worden war, zu bestellen. Und dazu auch eine ganz andere Fassung von einem anderen Hersteller (wobei er im Dezember kein Modell da hatte, was mir gefallen hätte).
Ich mag aber diesen Laden eigentlich nicht mehr betreten bzw. gehe nur noch in Begleitung hin. Das Vertrauensverhältnis ist hinüber, und ich fühle mich nicht als Kundin behandelt. Muss ich noch einen Nachbesserungsversuch hinnehmen und auch eine neue, ganz andere Fassung akzeptieren oder kann ich vom Kaufvertrag zurücktreten?
Im Übrigen hatte ich mir zwischendurch bei einem anderen Optiker eine zweite Gleitsichtbrille anfertigen lassen, da sich das beim ersten Optiker so lange hinzog und ich mit der alten Brille auch nicht mehr zurechtkam. Auch bei dieser zweiten Gleitsichtbrille habe ich rechts das Unschärfeproblem in einer Armlänge Sichtweite. Der zweite Optiker hat sich heute lange Zeit genommen, und meinte, dass ich möglicherweise mit meinem rechten Auge Umstellungsprobleme auf nah hätte. Das rechte Auge ist wohl auch das schwächere. Ich musste mit der Leseprobe viel näher ans rechte Auge gehen, um scharf zu sehen durch den Nahbereich, als mit dem linken Auge. Mir wurde nun eine höhere Addition vorgeschlagen im rechten Glas, dadurch würde sich auch das Sehen im mittleren Bereich verbessern. Ich konnte das mit so einem Vorhalteglas mit 0,25 bzw. 0,5 Dioptrien mehr direkt mit meiner jetzigen Gleitsichtbrille überprüfen und konnte rechts mit 0,5 Dioptrien mehr ohne diesen Schleier davor auf Armlänge deutlich lesen. Könnte das tatsächlich DIE Lösung des Unschärfeproblems sein?
Sorry für den langen Text - aber da hat sich viel angesammelt seit Dezember

Grüße
Paula