seit kurzem Brillenträger

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Ralf
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seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Ralf »

Hallo zusammen,

wie aus meinem Thema ersichtlich bin ich seit kurzem stolzer Besitzer einer Brille. :wink:
Bin kurzsichtig mit -1 Diopt, habe eine Fernbrille und das ist perfekt.
Lesen geht ohne Brille perfekt und stressfrei. Leider ist das mit Brille nicht ganz so.
Ich bin beim Lesen von gedrucktem Material fast immer gezwungen die Brille abzunehmen, weil es entweder zu anstrengen wird, oder es schlichtweg einfach nicht geht.
Gelegentlich muss ich sogar am Monitor (ca 70 - 80 cm. Abstand vom Auge) die Brille abnehmen.
Nun zu meiner Frage:

Kann das bei Nutzung von Kontaktlinsen besser/anders werden? Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber Kollegen meinten, dass es mit Kontaktlinsen ein volkommen "anderes" Sehen wäre als mit Brille.

Für ein paar Tips - Infos wäre ich dankbar,

Viele Gruesse,
Ralf
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vidi
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von vidi »

Hallo Ralf,

mit Kontaktlinsen ist es nicht unbedingt einfacher. Es kann eine andere Ursache haben. Dafür würde ich gerne noch dein Alter wissen.

Gruß Vidi
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
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Ralf
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Ralf »

Hallo Vidi,

bin ein üvie ;-)

also genau genommen kurz vor meinem 47.

Viele Gruesse,
Ralf
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Oppicker
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Oppicker »

genau genommen kurz vor meinem 47
Dann ist alles klar.
Wenn du die Brille nicht trägst, bist du kurzsichtig und siehst deshalb in der kurzen Entfernung scharf.
Wenn du die Brille trägst, bist du nicht mehr kurzsichtig und deine Altersichtigkeit, die jetzt mit 47 voll durchkommt, verhindert ein Scharfsehen in der Nähe.
Alles klar soweit?
Eine Lösung ohne dauernde Brillenwechsel gibt es nur mit kombinierten Optiken. Entweder über diffraktive Kontaktlinsen oder über Bi-, Tri-, oder Multifokal(=Gleitsicht)gläser.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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Ralf
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Ralf »

puh, ich glaube ich habs verstanden.
Wenn ich die Brille aufsetze bin ich weitsichtig - richtig?

Das bedeutet - wenn ich nicht altersweitsichtig waere, wuerde alles normal funktionieren und ich koennte mit Brille lesen. (sorry, aber ist vielleicht etwas umständlich beschrieben - aber ich beschäftige mich auch erst kurz damit.)

Wenn ich mir also eine Gleitsichtbrille oder alternative zulege, die im einen Teil meine Dioptin ausgleicht und im anderen Teil "einfach ohne optische Korrektur waere, waere alles wieder gut?

Danke,
Viele Grüße,
Ralf
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mitch
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von mitch »

Ralf hat geschrieben:Das bedeutet - wenn ich nicht altersweitsichtig waere, wuerde alles normal funktionieren und ich koennte mit Brille lesen. (sorry, aber ist vielleicht etwas umständlich beschrieben - aber ich beschäftige mich auch erst kurz damit.)

Wenn ich mir also eine Gleitsichtbrille oder alternative zulege, die im einen Teil meine Dioptin ausgleicht und im anderen Teil "einfach ohne optische Korrektur waere, waere alles wieder gut?
Genau so ist es! Alternativ kannst Du im Moment bei der PC-Arbeit die Brille einfach absetzen - allerdings kannst Du dann den Kollegen in 4 m Entfernung nicht mehr scharf sehen...
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Ralf
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Ralf »

Vielen Dank an alle!

Hab eben wieder die Bestätigung von euch bekommen, dass man viel verstehen kann, wenn es gut erklärt wird.
Also nochmals Danke!

Ich hoffe, ihr ihr haltet es nicht für zu unverschämt, wenn ich da jetzt noch eine Frage hinterher schiebe.
Wie Gleitsichtgläser funktionieren glaube ich halbwegs begreifen zu können:
Es gibt im Glas unterschiedlich Zonen und je nach Augenbewegung/ -stellung sieht man nah oder fern gut.

Wie das mit den Zitat: "diffraktiven Kontaktlinsen" funktioniert kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Die "schwimmen" doch auf dem Auge. Wenn ich dann das Auge bewege, sollten die sich doch auch etwas bewegen.

Wie funktioniert das, bei dem kurzen Abstand zwischen Kontaktlinse und Linse im Auge, das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Auch soll es die Möglichkeit geben, dass nur ein Auge für die Ferne korrigiert wird, das Andere für die Nähe (also in meinem Fall garnicht) und man das Gehirn den ausgleich hinktiegen lässt - gibt das nicht über einen laengeren Zeitraum Kopfschmerzen?

Danke fuer eure Geduld.

Viele Gruesse,
Ralf
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Oppicker
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Oppicker »

@ralf
Auch soll es die Möglichkeit geben, dass nur ein Auge für die Ferne korrigiert wird, das Andere für die Nähe
Ja, das nennt man Monovision. Ich halte davon nichts, denn man sieht nicht oder nur sehr eingeschränkt plastisch/räumlich, da nur jeweils ein Auge zur Verfügung steht.
Wie das mit den Zitat: "diffraktiven Kontaktlinsen" funktioniert kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Die "schwimmen" doch auf dem Auge. Wenn ich dann das Auge bewege, sollten die sich doch auch etwas bewegen.
Mit den Augenbewegungen hat das nur sehr am Rande zu tun. Diffraktive Linsen sind Linsen mit denen man simultan, also gleichzeitig sieht. Das Zentrum der Linse weist die Nahstärke auf, der äußere Rand die Fernstärke. Konzentrische Ringe für die verschiedenen Entfernungen können hinzukommen.
Diese Art Linsen funktionieren nur mit Kompromissen. Zu allererst ist hier der Verlust an Sehschärfe (Visus) zu nennen, Reflexe und störende Nebenbilder kommen hinzu. CibaVision gibt fairerweise auch zu, dass nur jeder dritte Anpassfall glückt. Trotzdem haben diese Linsen als Tauschlinsen (Tages(!!)- oder Monatslinsen) ihre Daseinsberechtigung.
Wie Gleitsichtgläser funktionieren glaube ich halbwegs begreifen zu können:
Es gibt im Glas unterschiedlich Zonen und je nach Augenbewegung/ -stellung sieht man nah oder fern gut.
Auch das hat mit Ausnahme der (Kon-)Vergenz der Augen beim Blick in die Nähe mit der Augendrehung nur bedingt zu tun.
Viel wichtiger ist, dass der Altersichtige mit entspannter(!) Augenlinse seine Zeitung, sein Buch scharf erkennt. Denn in jungen Jahren übernimmt die natürliche Augenlinse die Aufgabe des Scharfstellens in der Nähe, was aber spätestens ab Mitte 40 Mühe und Anstrengung bedeutet. Um dem Auge und dem Kopf diese Arbeit abzunehmen, gibt es Nahbrillen.
Eine einzelne Linse mit einer einzelnen Brennweite kann aber streng genommen nur eine einzelne Entfernung scharfstellen. Für kürzere Entfernungen (Fahrplan, Beipackzettel) braucht man stärkere, für mittlere Entfernungen (Monitor, Arbeiten an der Werkbank) schwächere Nahbrillen.
Um nun nicht 2,3 verschiedene Nahbrillen kaufen und wechseln zu müssen, gibt es Gleitsichtgläser, in denen man die Stärkenverläufe verschiedener Gläserstärken stufenlos miteinander verschliffen hat. Schaue ich oben durch das Glas, stehen mir z.B. +1 Dioptrie zur Verfügung, schaue ich durch einen etwas tiefer gelegenen Bereich des Glases, stehen mir z.B. schon 1,75 Dioptrien zur Verfügung, und ganz unten, im eigentlichen Lesebereich, stehen mir dann bspw. 2,75 Dioptrien zur Verfügung, womit ich bei fast völlig entspannter Augenlinse meine Zeitung scharf erkennen kann.
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Ralf
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von Ralf »

Hallo,

danke.
Ich glaube ich habe das soweit verstanden. Die diffraktiven Kontaktlinsen sind dann wohl eher nichts für mich. Nachdem ich seit kurzem (mit Brille) auf die Entfernung wieder "wie ein Adler" sehen kann, möchte ich wirklich keinen Kompromiss bezüglich Sehschärfe mehr eingehen.
Vielleicht gibt es da ja im Laufe der nächsten Jahre auch noch Weiterentwicklungen. Da warte ich halt mal ab. In jedem Fall habt ihr mir hier im Forum innerhalb von 2 Tagen erheblich mehr erklärt als es ein Arzt und zwei Optiker einer grossen Kette geschafft haben.

Ich glaube ich suche mir einen guten und netten Optiker, der Samstags etwas laenger geöffnet hat, damit ich nicht gezwungen bin abends zu den zwar sehr freundlichen, aber doch auch sehr geschafften Kollegen der großen Ketten zu gehen.

Da ich mir bisher noch nicht sicher war, ob ich nicht doch auf Kontaktlinsen umsteigen möchte, ist meine erste Brille eine Rodenstock R 4504 mit grauen Bügeln. Mit der bin ich dank der grossen (und auch ein wenig aussergewöhnlichen) Glaeser (extra curve) sehr glücklich.

Offen ist jetzt (da keine KL) allerdings noch die Frage der Ersatzbrille. Wuerde es jetzt Sinn machen, sich eine Gleitsichtbrille als neue "Erstbrille" zuzulegen und die jetzige zur Ersatzbrille zu degradieren oder sollten beide Brillen vom gleichen Gläsertyp sein?

Viele Gruesse,
Ralf
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benkhoff
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Re: seit kurzem Brillenträger

Beitrag von benkhoff »

hallo Ralf,
ja, das machen viele Kunden so. Also Erstbrille = Gleitsicht und Zweit/Reservebrille = Fernbrille. Denn zwei Gleitsichtbrillen auf einen Schlag ist den Meisten zu teuer. Manchmal kommen einige Kunden allerdings mit dem Wechsel Gleitsicht/Fernbrille nicht gut zurecht. Das ist jedoch sehr individuell und von Fall zu Fall verschieden.
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