Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

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Dominik
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Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von Dominik »

Hallo,
da ich auf dem linken Auge schlechter sehe, bin ich mal zum Augenarzt, welcher mir eine Brille aufgeschrieben hat. Mit den Werten habe ich beim Optiker eine Brille anfertigen lassen: (R: Sphäre 0.00 Zylinder -0.50 Ache 15Grad L: Sphäre +0,25 Zylinder -1.25 Achse 180Grad).
Ich sehe zwar alles superscharf, aber dennoch ist es sehr ungewohnt. Ich habe Probleme mit dem räumlichen Sehen und mir wird schnell schwindelig, insbesondere beim Laufen. Wenn ich nur mit jeweils ein Auge schaue, ist alles bestens. Aber beide zusammen verursachen, insbesondere beim Laufen, eben schnell Schwindelgefühle.
Nach ein bisschen Googeln (der Augenarzt hat mir nicht viel gesagt), habe ich herausgefunden, dass ich nach meinen Werten wohl weniger eine Sehschwäche habe, sondern mehr eine Stabsichtigkeit/Hornhautverkrümmung. Ich sehe, wenn ich nur mit dem linken Auge schaue, z.B. kleine Schriften in ein wenig Entfernung "doppelt übereinander", was darauf gut zutreffen könnte.

Mit der Brille sehe ich zwar scharf, aber vermutlich unterschiedlich groß. Mein rechteckiger Flachbildschirm, an dem ich gerade sitze, sieht mit jeweils ein Auge betrachtet absolut rechteckig aus. Wenn ich aber mit beiden schaue, sieht dieser Trapezförmig aus: Der linke Rand ist länger als der rechte. Dadurch kommen wohl auch meine Schwindelgefühle und Beeinträchtigungen des räumlichen Sehens.
Ist das normal, sprich lässt sich das nicht vermeiden oder habe ich einfach nur eine falsche oder falsch eingestellte Brille?

Danke im voraus,
Dominik
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benkhoff
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von benkhoff »

hallo dominik,
vorrausgesetzt die ermittelten Werte passen, werden Sie Sich in den nächsten Tagen daran gewöhnen. Ist dies Ihre erste Brille? wenn Ja, dann muß sich Ihr "Hirn" erstmal an das plötzlich so klare und deutliche Sehen anpassen. Sprich, die Entlastung des vorher "überlasteten" Sehsystems ist noch nicht eingetreten.
Ist dies nicht nach ein paar Tagen erfolgt, sollten Sie Sich mal eine zweite Meinung einholen und die Werte von zB Ihrem Optiker überprüfen lassen. Das die Brille falsch ist, kann man so pauschal nicht sagen, schließlich hat der Optiker ja nur die Werte des Arztes übernommen und sich darauf verlassen, das diese stimmen. tragen Sie die Brille mal bis zum Montag durchgehend und berichten dann über die Entwicklung.

mfg
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Dominik
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von Dominik »

Hallo,
danke für die rasche Antwort. Ja, es ist meine erste Brille!
Der Augenarzt hat mir extra gesagt, dass ich die Brille nur bei Bedarf tragen soll und keinesfalls immer!
Die Werte sind ja auch in Ordnung: Der Augenarzt hat ja für jedes Auge separat die Werte ermittelt.
Am Ende hat er mir das Gerät noch so eingestellt, dass ich noch mal mit beiden Augen gleichzeitig durchschauen sollte. Auch da sah und sehe ich ja auch jetzt mit der Brille alles scharf und deutlich.

Wenn ich jetzt mit jeweils nur einem Auge durch die Brille schaue, ist ja auch alles scharf. Und mit beiden ja auch. Nur eben das räumliche Sehen ist mit beiden Augen zusammen irgendwie beeinträchtig (Nehme Formen/Entfernungen leicht verzerrt wahr). Wenn ich die Brille ein wenig auf der Nase wackel, so verzerrt/bewegt sich das Bild (auf Grund der Werte) der linken Seite viel extremer (beim rechten Auge ändert sich kaum was). Bei jedem Schritt den ich tätige, was für die Brille ja eine kleine Erschütterung darstellt, gibt es eine kleine "Bilderschütterung", von der mir wohl allmählich schwindelig wird.
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optidi
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von optidi »

Hallo,

ich bin immer weider überrascht, welche Aussagen von Augenärzten kommen. Eigentlich sollten diese in Ihrem Studium auch mal was von der Physiologie des Sehens mitbekommen haben. Wenn nicht, dann frei nach Dieter Nur: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".

Bei deinen Stärken muss man folgendes berücksichtigen. (Etwas Theorie zur Veranschaulichung)
Wenn du ein Quadrat durch die Brille betrachtes passiert folgendes:
Rechtes Auge: Das Bild welches auf der Netzhaut entsteht ist ein geringfügig verzogenes Quadrat = Raute. Das passiert durch die physikalische Abbildung des Quadrates durch die Brille und das optische System des Auges.
Linkes Auge: Das Bild auf der Netzhaut ist ein Rechteck. Es unterscheidet sich schon mehr vom Quadrat, da hier der Zylinderwert größer ist.

Das bedeutet, das in den beiden Augen unterschiedliche Bildeindrücke entstehen. Unser Gehirn ist bei dieser Konstellation so programmiert, das es daraus einen räumlichen Bildeindruck macht.

Selbstversuch: Halte einen Finger in ca 40 cm vor dein Gesicht, und zwar mittig. Nun schließe mal das rechte und dann das Linke Auge. du wirst veststellen, das du jeweils den Finger etwas anders siehst, mal mehr von rechts oder von links. Wenn du beide Augen offen hast, dann siehst du den Finger räumlich.

Zurück zum Problem. Dein Gehirn produziert also einen räumlichen Eindruck, wo gar keiner ist und sein darf. Jetzt braucht dein Gehirn etwas Zeit um zu merken, das da was nicht stimmt. Nach einer gewissen Zeit, die Individuell verschieden ist, "begradigt" das Gehirn den Seheindruck. Das geht aber nur, wenn das Gehirn ständig Input bekommt, also muss ich die Brille immer tragen. Fertig Punkt aus, und jetzt geh ich auf die Arbeit.

Gruß Optidi
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benkhoff
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von benkhoff »

genau, komisch ist die Sache schon. Da wird Ihnen eine Brille "verordnet" und hinterher sollen Sie die garnicht tragen (höchstens mal so ab und zu)... :( Eigentlich sind solche Fernbrillen fürs Dauertragen gedacht, Sie wollen ja auch dauerhaft gut, klar und vor allem angenehm Sehen, und dabei keine "Bilderschütterungen" erleben..?!?
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schorsch kluhnie
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Registriert: Freitag 19. Juni 2009, 10:59

Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von schorsch kluhnie »

mal abgesehen von meinen "Vorrednern" - alle haben Recht, es ist
ein ganz schöner Eingriff in die Physiologie deines Sehens.

Erstbrille mit 1,25 cyl - das hätte sowohl AA als auch Optiker schon mal
ansprechen können, das sich beim Sehen anschließend gehörig was
ändert und das es durchaus zu Anfangsschwierigkeiten kommen könnte
(nicht muss, aber wahrscheinlich) !

weitere Frage (wird wieder keiner außer AA beantworten können):
Ist das überhaupt Vollkorrektion ?
Welchen Visus bei welcher Stärke ?

Wenn ja, hätte ich cyl 0,75 gegeben (max.1,0) mit dem Hinweis
in ca. 6 Monaten geben wir Vollkorrektion.
Ein Glas tauschen zum Sonderpreis xy und die Brille wird von Anfang
an (gerne) vertragen. Das berede ich aber mit dem Kunden vorher!

Vielleicht braucht Dominik aber auch viel mehr - wer weiß es ?

Klingt auch so, als ob Dominik noch zu den jüngeren Erdenbürgern zählt -
verrätst du uns dein Alter ?
D
Dominik
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von Dominik »

Also, grundsätzlich weiß ich schon, wie räumliches Sehen funktioniert (brauche da sicher kein Selbstversuch mehr): Habe mich lange genug mit Physik bis zum Abi gequält und dort auch lange (eigentlich die ganze Oberstufe hindurch: Thema Welle-Teilchen Dualismus) mit optischen Phänomenen beschäftigen müssen.

Ich denke schon, dass es Vollkorrektion ist, wenn das bedeutet, dass man mit den Werten (einäugig) am besten/schärfsten sehen kann. Der AA hat sich schon Zeit gelassen, als er diese Linsen vor meinem Auge verändert hat. Manchmal, wo ich mir unsicher war mit welcher Einstellung ich nun besser sehe, hat er ziemlich oft zwischen den zwei Einstellungen hin- und her gewechselt.
Ich bin ja zum Augenarzt gegangen, weil ich es so krass fand, dass ich auf der linken Seite (seit Monaten) so schlecht sehe. Beim Vorlesen der Zahlen auf der Wand (ohne Brille), habe ich rechts keinen einzigen Fehler gehabt. Mit dem linken Auge dagegen umso mehr, als die Schrift dann kleiner wurde.
Auch hat der Augenarzt mich gefragt, ob ich als Jugendlicher schon mal eine Brille hatte (hatte ich nicht) und wann ich den letzten Sehtest gemacht habe: Letzteres war vor rund zwei Jahren bei einer Einstellungsuntersuchung und den habe ich ohne Brille problemlos bestanden! Das konnte der AA gar nicht glauben.
Ist -1,25 Zylinder wirklich so ein schlechter Wert für den Anfang? Ich habe nämlich den Augenarzt auch gefragt, wie es denn sein könne, dass ich plötzlich links eine so eine krasse Sehschwäche habe, wo er nur meinte, dass wäre ja noch gar nichts. Mein Alter ist übrigens 27.
Ist es denn sinnvoll niedrigere Werte zu nehmen, also keine Vollkorrektur? Meine Frau hat eine Brille (die sie schon seit Jahren nicht mehr anzieht) mit Sphäre 0 auf beiden Seiten und Links Zylinder -1.00 Rechts Zylinder -0.75.
Wenn ich die probiere (habe ich getan, als ich meine noch nicht hatte), so kann ich links auch deutlich besser sehen als ohne. Dachte eigentlich, dass das schon perfekt ist. Aber meine Brille mit meinen Werten, die ich seit gestern habe, ist noch eine Ecke besser (bei kleinen Schriften in einigen Meter Abstand).

Nichtsdestotrotz: Wenn ich meine Brille nun länger trage, wird das Gehirn dann den räumlichen/geometrischen Fehleindruck beider Augen korrigieren? Oder sehe ich in Zukunft Rechtecke weiterhin als Trapeze? Solange das nicht der Fall ist, fahre ich mit der Brille auf keinen Fall Auto (wozu ich sie eigentlich primär verwenden wollte). Da kann ich ja betrunken räumlich noch besser sehen ;)
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vidi
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Re: Erste Brille: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens

Beitrag von vidi »

Hallo Dominik,

aus meiner Sicht stellt sich das so dar:
Eine Stabsichtigkeit bewirkt, dass man z. B. ein Punkt verzerrt sieht als Strich oder ein Quadrat als Raute oder Rechteck.
Bisher hat das Gehirn diese Verzerrungen ausgeglichen. Nun bekommt es aber durch die Brillenkorrektur korrekte Formen geliefert, will aber dennoch die Formen so wir es gewohnt ist ausgleichen. Das kann zu den von ihnen genannten Effekten führen.
Hier hilft nur Gewöhnung, damit sich das Sehzentrum umstellen kann.
Aaaaber: wie meine Vorredner schon anmerkten, sollte sich das nicht ändern, müssen die Brillenwerte und die Brille überprüft werden. Entweder sitzen die Gläser nicht ganz korrekt in der Fassung (können verdreht sein) oder Zylinder und dazugehörige Achse sind noch nicht optimal ausgemessen worden.

Gruß
Vidi
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
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