Glaserkennung und Refraktion

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
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Pedro
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Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Pedro »

Hallo,

ich war heute bei einem anderen Optiker als sonst, weil ich bei meinem bisherigen Optiker nicht so ein gutes Gefühl hatte (1. er hört sich nicht an, was ich möchte, sondern drängt auf das, was 'in meiner Situation' theoretisch das Beste ist. 2. Ich hatte immer den Eindruck, mit der alten Einstärkenbrille fern besser zu sehen, als mit der neuen Gleitsichtbrille, auch noch nach zwei Jahren. 3. Die Refraktion verlief immer so, dass das Endergebnis nicht so scharf aussah, dass ich den subjektiven Eindruck 'ist gut so' hatte.) . Nach dem Motto, eine zweite Meinung kann bei der Überprüfung der aktuellen Brillenstärke nicht schaden, hab ich eine zweite Glasbestimmung vornehmen lassen. Das brachte mir folgende Fragen:

1.
Lt. Rechnung sollen die aktuellen Gläser OPTOVISION GmbH O'Design Optolux 1.6 7075 sein. Die Optikerin heute konnte aber keine Gravuren finden, die normalerweise bei Markengläsern vorhanden sind um den Zentriepunkt zu bestimmen. Als ich da war, wusste ich die Marke nicht auswendig, deshalb hier mal die Frage:

Müssten auf Gläsern dieser Marke Gravuren vorhanden sein? Oder besser gefragt: Wie kann ich feststellen, ob die vorhandenen Gläser den bezahlten entsprechen?

2.
Bei der Refraktion heute stellte sich - wie schonmal beim bisherigen Optiker - das Problem, dass ich bei einzelnen Glaswechseln nicht klar bestimmen konnte, ob A oder B schärfer ist. Es konnte vorkommen, dass ich zunächst sagte, A ist besser und später B. Der bisherige Optiker schob es auf die Tagesform und bestellte mich zu einem anderen Termin nochmal. Er kam dann auf andere Ergebnisse. Zunächst finde ich es seriös, dass er eine nochmalige Überprüfung vorgenommen hat. Bei der Optikerin heute stellte sich wieder das Problem. Allerdings hatte die Optikerin heute noch eine Brille mit Einsätzen, so dass ich auf der Straße das Sehergebnis überprüfen konnte. Hier stellte sich heraus, dass das Ergbenis nicht optimal ist, was mir folgende Fragen aufwirft:

Kommt es häufig vor, dass man als Kunde an manchen Tagen bzw. unter bestimmten Umständen nicht klar sagen kann, was besser zu lesen ist? Sind hierfür allgemeine Gründe bekannt oder Maßnahmen, um das zu vermeiden (Medikamente kann ich ausschließen, fit fühlte ich mich auch immer)?.

3.
Da das gemessene Ergebnis auf der Straße nicht so gut war, stellt sich mir auch die Frage, ob die Art der Messung so gut ist. Ich weiß nicht, wie die Geräte heißen, deshalb beschreibe ich es mal: Es ist mit einer Halterung seitlich an der Wand montiert und sieht aus wie eine riesige Brille. es sind Einstell Räder für die Achsen vorhanden. Die Messung erfolgte in einem kleinen Raum von ca. 2 Metern, mit Blick auf einen Spiegel, so dass die Sehentfernung ca. 4 Meter betrug.

Die Brille, mit der ich auf die Straße ging war so eine, die man früher zur Sehstärkenbestimmung verwendete. Aus einem Setzkasten werden unterschiedliche Einsätze so lange in die Brillenfassung gesteckt, bis das Ergebnis da ist. Mir ist schonmal aufgefallen, dass die Refraktionen in sehr unterschiedlichen Raumgrößen und bei unterschiedlichen Helligkeiten vorgenommen wurden. Auf der Straße hatte ich natürlich auch mehr Entfernung als im Ladenlokal.

Kann man allgemein sagen, welche Verhältnisse gut und welche schlecht sind? Kann ich u. U. schon beim Betreten eines Optikerladens erkennen, das die Refraktion nichts wird (weil der Raum zu klein oder zu dunkel/hell ist)?

So jetzt reichts erstmal mit den Fragen. Ich hoffe, dass mir die Antworten ein besseres Brillenergebnis unterstützen können....
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optikgutachter
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von optikgutachter »

Pedro hat geschrieben:Hallo,
Müssten auf Gläsern dieser Marke Gravuren vorhanden sein? Oder besser gefragt: Wie kann ich feststellen, ob die vorhandenen Gläser den bezahlten entsprechen?
Der Kunde i.d.R. gar nicht. Dazu sind die Gravuren zu klein und zu vielfältig.
Wir wissen nicht was besprochen wurde. Also können wir nicht feststellen, ob die bezahlten den vorhandenen Gläsern entsprechen.
Pedro hat geschrieben:Kommt es häufig vor, dass man als Kunde an manchen Tagen bzw. unter bestimmten Umständen nicht klar sagen kann, was besser zu lesen ist?
Ja. Aber der Optiker macht vorher eine Anamnese.
Pedro hat geschrieben:Kann man allgemein sagen, welche Verhältnisse gut und welche schlecht sind?
Refraktionsräume müssen den Anforderungen entsprechen. Stimmen diese: Kein Problem.
Pedro hat geschrieben: Kann ich u. U. schon beim Betreten eines Optikerladens erkennen, das die Refraktion nichts wird (weil der Raum zu klein oder zu dunkel/hell ist)?
Nein. Selbstverständlich nicht.

Nachtrag:
Ich erkenne jederzeit einen bestimmten Refraktionist wieder...bei dem die Refraktion garantiert nix wird.
Aber das ist ein anderes Thema. ("Spässle gemacht").


Gruß vom optikgut8er
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Pedro
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Pedro »

Zur Frage 'Müssten auf Gläsern dieser Marke Gravuren vorhanden sein? Oder besser gefragt: Wie kann ich feststellen, ob die vorhandenen Gläser den bezahlten entsprechen?'
optikgutachter hat geschrieben:Der Kunde i.d.R. gar nicht. Dazu sind die Gravuren zu klein und zu vielfältig.
Wir wissen nicht was besprochen wurde. Also können wir nicht feststellen, ob die bezahlten den vorhandenen Gläsern entsprechen.
a) Die Optikerin hat mir heute verschiedene eigene Brillen gezeigt und ich konnte die Gravuren sehr gut erkennen. Auf meiner Brille sind eben keine (auch lt. Optikerin!) und die Frage bleibt, ob welche da sein müssten.
b) Es geht nicht um Besprochenes, sondern um den Abgleich Berechnetes gegen Geliefertes!
optikgutachter hat geschrieben: der Optiker macht vorher eine Anamnese
Wie sollte das Aussehen? Ich wurde bisher nichts gefragt...

Zur Frage 'Kann ich u. U. schon beim Betreten eines Optikerladens erkennen, das die Refraktion nichts wird (weil der Raum zu klein oder zu dunkel/hell ist)?'
optikgutachter hat geschrieben:Nein. Selbstverständlich nicht.
Wieso selbstverständlich? Gibt es eine Abnahme der Räume und Geräte durch einen 'Optiker-TÜV' oder die Gewerbeaufsicht?
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Saibaba
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Saibaba »

Die Gläser, die sie angeben, sind mineralische Gläser. Im Gegensatz zu Kunststoffgläsern fallen die Gravuren dort manchmal so fein aus, daß man sie nicht wirklich erkennen kann. Beim O`design von Optovision müsste als Gravur so eine Art Wurzelzeichen in einem Kreis zu erkennen sein.
Die Genauigkeit und Güte einer Refraktion lässt sich nicht an Äusserlichkeiten, wie der Ausstattung des Refraktionsraumes, festmachen. Der größte Depp kann die teuersten Geräte besitzen und trotzdem eine schlechte Refraktion abliefern, genauso gut kann ein Könner, mit einem einfachen Gläserkasten und steinalten Geräten, eine 1A-Refraktion durchführen.
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Traumtänzerin
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Traumtänzerin »

Saibaba hat geschrieben:Die Genauigkeit und Güte einer Refraktion lässt sich nicht an Äusserlichkeiten, wie der Ausstattung des Refraktionsraumes, festmachen. Der größte Depp kann die teuersten Geräte besitzen und trotzdem eine schlechte Refraktion abliefern, genauso gut kann ein Könner, mit einem einfachen Gläserkasten und steinalten Geräten, eine 1A-Refraktion durchführen.
Noch eine kleine Ergänzung, weil der Sachverhalt vielen Laien nicht klar ist (und auch mir vor meiner Zeit bei optiker.de nicht klar war):

Ein Optiker, der gar keinen Phoropter besitzt und die Messbrille nicht nur zum Austesten der gefundenen Stärken unter Normalbedingungen, sondern für die gesamte Refraktion verwendet, ist nicht, wie man als Laie annehmen könnte, der ausstattungsmäßig Rückständigere!

Viele Optiker schwören auf die Messbrille, weil sie in einer den natürlichen Verhältnissen nahe kommenden Position vor den Augen sitzt und diese Position sich auch nicht ändert, wenn der Proband im Prüfungsstress mal von einer Pobacke auf die andere rutscht. Ein Phoropter-Refraktionist muss, wenn er perfekt ist, auch diese Dinge im Blick haben und den Probanden gegebenenfalls immer wieder richtig positionieren, um keine verfälschten Ergebnisse zu riskieren.

Sorry, das war jetzt sehr laienhaft ausgedrückt, aber ich denke, es trifft trotzdem den Kern!
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optidi
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von optidi »

Hallo,
Pedro hat geschrieben:Hallo,

1.
Lt. Rechnung sollen die aktuellen Gläser OPTOVISION GmbH O'Design Optolux 1.6 7075 sein. Die Optikerin heute konnte aber keine Gravuren finden, die normalerweise bei Markengläsern vorhanden sind um den Zentriepunkt zu bestimmen. Als ich da war, wusste ich die Marke nicht auswendig, deshalb hier mal die Frage:

Müssten auf Gläsern dieser Marke Gravuren vorhanden sein? Oder besser gefragt: Wie kann ich feststellen, ob die vorhandenen Gläser den bezahlten entsprechen?
Ich hatte vor kurzen Hoya-Gläser aus dem eignen Hause, die ich nachmessen wollte. Bei uns werden immer die Gläser geliefert, die der Kunde verkauft bekommen hat. Trotzdem konnte ich die Gravur auf normalen Wege, also mit bloßen Augen, nicht sehen, wie es sonst bei den Gläsern möglich war. Ich musste ein Mikroskop bemühen und nur dadurch, dass ich wußte, wo ich im etwas suchen muss habe ich sie gerade so gefunden. Es ist also möglich, dass man schon mal auch als Fachmann bei einem Gleitsichtglas die Gravur nicht findet.
Erklärung: Das Glas wird mit einem Laser graviert und danach kommen die Beschichtungen auf das Glas. Ist der Lack der Hartschicht etwas zu dünnflüssig, dann sickert er in die Gravur und dadurch ist diese fast nicht sichtbar.

Gruß

Optidi
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optikgutachter
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von optikgutachter »

Pedro hat geschrieben:Zur Frage 'Müssten auf Gläsern dieser Marke Gravuren vorhanden sein? Oder besser gefragt: Wie kann ich feststellen, ob die vorhandenen Gläser den bezahlten entsprechen?'
optikgutachter hat geschrieben:Der Kunde i.d.R. gar nicht. Dazu sind die Gravuren zu klein und zu vielfältig.
Wir wissen nicht was besprochen wurde. Also können wir nicht feststellen, ob die bezahlten den vorhandenen Gläsern entsprechen.
a) Die Optikerin hat mir heute verschiedene eigene Brillen gezeigt und ich konnte die Gravuren sehr gut erkennen. Auf meiner Brille sind eben keine (auch lt. Optikerin!) und die Frage bleibt, ob welche da sein müssten.
Bei Gleitsicht müssen welche da sein, ggf. aber auch nur unter UV-Licht zu erkennen !
Pedro hat geschrieben:b) Es geht nicht um Besprochenes, sondern um den Abgleich Berechnetes gegen Geliefertes!
Gut. Glasdesign ist ein Punkt. Welche Leistung ansonsten erbracht und berechnet wurde fließt häufig in den Glaspreis mitein.
optikgutachter hat geschrieben: der Optiker macht vorher eine Anamnese
Pedro hat geschrieben:Wie sollte das Aussehen? Ich wurde bisher nichts gefragt...
Anamnese ist die vorherige Befragung des Kunden nach Medikamenteneinnahme(n), Gesundheit etc. u.v.m.
Dann kann man entsprechendes berücksichtigen oder nimmt von einer Messung Abstand.

Pedro hat geschrieben:Zur Frage 'Kann ich u. U. schon beim Betreten eines Optikerladens erkennen, das die Refraktion nichts wird (weil der Raum zu klein oder zu dunkel/hell ist)?'
optikgutachter hat geschrieben:Nein. Selbstverständlich nicht.
Pedro hat geschrieben:Wieso selbstverständlich? Gibt es eine Abnahme der Räume und Geräte durch einen 'Optiker-TÜV' oder die Gewerbeaufsicht?
Eine Abnahme schon, aber wer weiss schon ob umgebaut wurde oder welches Können der Refraktionist aufweist.
Jeder Meister hat es erlernt und kann es. Wenn natürlich der Geselle ohne Aufsicht des Meisters refraktioniert (was er nicht darf).......................
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Traumtänzerin
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Traumtänzerin »

optikgutachter hat geschrieben:Wenn natürlich der Geselle ohne Aufsicht des Meisters refraktioniert (was er nicht darf).......................
... dann kann, muss es aber nicht die Hose gehen! Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist es - ob erlaubt oder nicht - eine weit verbreitete Praxis, und ich vermute mal, dass auch Augenoptikergesellen durch Fortbildungen und langjährige Praxis zu guten Refraktionisten werden können. Nicht in jedem Augenoptikergeschäft ist der Meister zu jeder Zeit anwesend, trotzdem wird einem Kunden, der ohne Terminvereinbarung kommt und eine Brille kaufen möchte, nach meinen Erfahrungen in der Regel nicht die Refraktion verweigert.

Ich denke, es gibt da eine große Diskrepanz zwischen den Vorschriften und der Praxis.

Liegt nicht vielleicht das größere Problem darin, zu entscheiden, wann es wirklich an der Zeit ist, als refraktionierender Geselle den Meister hinzuzuziehen? Viele wollen sich vielleicht vor dem Kunden nicht blamieren und beißen sich lieber alleine durch als bei Problemen den Chef zu Rate zu ziehen oder ihn gar die Refraktion zu Ende führen zu lassen.

Bitte nicht falsch verstehen - dies sind nur meine eigene Erfahrungen in Optikergeschäften, die hier im Forum nicht vertreten sind. Ich unterstelle keinem der hier Anwesenden, dass es bei ihm so gehandhabt wird!
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BrilleBerlin
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von BrilleBerlin »

Also ich muß nach jahrelanger Erfahrung leider sagen, daß mich noch NIE ein Optiker nach irgendwelchen Beschwerden gefragt hat, von "Anamnese" konnte NIE auch nur im Ansatz die Rede sein. Und ich war bei Ketten, in Läden mit riesigem Maschinenpark, Espressomaschine und Schickimicki und in Rumpelkammern. Erstaunlicherweise hat mir zuletzt ein "Rumpelkammeroptiker" die bisher beste Brille angemessen, obwohl ich auch ihn bitten mußte, einige der Probegläser mal zu putzen, weil die so dreckig waren, daß die Durchsicht damit garantiert "schlechter" wurde. Die Schrifttafeln habe ich in unterschiedlichster Entfernung, Höhe und Beleuchtung erlebt. Der einzige für mich erkennbare Qualitätsmaßstab war immer nur, ob der Meister sich Zeit gelassen und so lange probiert hat, bis ich zufrieden war. Selbst das festzustellen, ist nicht immer einfach für den Kunden, denn er kann ja nicht wissen, ob bei weiterer (besserer?) Bemühung nicht noch mehr möglich wäre. Und mit der Probebrille UND dem Optiker sollte der Kunde immer auf die Straße gehen.

Ich habe hier auch gelesen, es sei Standard der Kunst, zuerst die Gläser zu bestimmen und dann die passende Fassung zu suchen. Auch das habe ich noch NIE erlebt.

Also die hier oft verkündeten Grundsätze kenne ich nur aus dem Forum hier und das macht es lesenswert für mich.

Nichts für ungut, mußte mal raus. Ich habe ja jetzt meinen Optiker gefunden (ein offenbar sehr erfahrener Mann) und hoffe, er hält seine Rumpelkammer noch lange offen. Bei der nächsten fälligen Brille frage ich ihn mal nach der Anamnese und der Reihenfolge Gläser - Fassung und hoffe, er schmeißt nicht vor Schreck seine Stulle von der Computertastatur!
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CHW
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von CHW »

Einen Anamnese gehört zwingend zu JEDER Refaktion! Ob die Refra vor oder nach der Fassungsauswahl stattfindet entscheide ich je nach Kunde. Beim Stammkunden, der auf jeden Fall kauft vorher, bei dem der schon bei achthundert Optikern war erst wenn er DIE Fassung gefunden hat.
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wörterseh
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von wörterseh »

Unter gewissen Gesichtspunkten ist es oft sogar für die Messung sinnvoll wenn die Fassung bereits ausgesucht ist. So habe ich es mir angewöhnt, schon bei der Messung die Messbrille entsprechend der späteren Fassung zu positionieren.
@ Tt Deine Sichtweise ist nicht wirklich falsch. Ein ambitionierter Geselle kann eine deutlich bessere Messungen hinlegen als ein lascher Meister!...Ich persönlich finde die alleinige Unterscheidung Geselle/ Meister nicht praxisnah und zielführend. Mir soll mal einer erklären, warum die Wissensvermittlung allein während der Meisterausbildung/ des Studiums um so vieles besser sein soll als die jahrelange Fortbildung eines ambitionierten Gesellen!
Ich habe in meiner Studienzeit (nicht in der Optik!) zumindest kein Geheimwissen empfangen welches sich ein Amateur dieses Faches nicht auch hätte aneignen können. Und ich denke diese Erfahrung lässt sich getrost auf jeden anderen Bereich übertragen. Es kostet zwar mehr Mühe, aber es geht.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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BrilleBerlin
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von BrilleBerlin »

Wollen wir hier mal eine Umfrage starten, wieviele Kunden beim Optiker eine Art Anamnese erlebt haben?
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wörterseh
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von wörterseh »

Wenn Du Dich einmal durch die Beiträge arbeitest wirst Du feststellen, daß das indirekt schon passiert ist. Viele bekommen eine vernünftige Anamnese, andere wieder nicht. Einige haben die Anfrage refraktionswichtiger Daten auch gar nicht mitbekommen, da wurden die wichtigsten Fragen schon vorher, 'ganz nebenbei' vom Optiker im zwanglosen Gespräch abgeklärt.
Ich sehe die Refraktionsdatenermittlung in unseren Ländern insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Gerade kleinere Fachgeschäft sind ausgesprochen bemüht ihre Kunden mit einer umfassenden Augenglasbestimmung von der Qualität ihrer Arbeitsweise zu überzeugen.
BrilleBerlin hat geschrieben:Also ich muß nach jahrelanger Erfahrung leider sagen, daß mich noch NIE ein Optiker nach irgendwelchen Beschwerden gefragt hat, von "Anamnese" konnte NIE auch nur im Ansatz die Rede sein. ......
...mal Hand aufs Herz! Findest Du diese Aussage nicht selbst ein wenig reißerisch? Selbst die schlechtesten Refraktionen die ich mitbekommen habe enthielten ein Minimum an Abfragen. Zwar konnte man da nicht von Anamnese sprechen, aber "...NIE..." und "...NIE auch nur im Ansatz..." ?! :wink:

Ich habe hier auch gelesen, es sei Standard der Kunst, zuerst die Gläser zu bestimmen und dann die passende Fassung zu suchen. Auch das habe ich noch NIE erlebt. ...und wie schon oben erwähnt, keine Ahnung warum das ein Qualitätsmerkmal sein soll? Diese Aussage ist so nicht haltbar.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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optikgutachter
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von optikgutachter »

Bin dann mal raus. :wink:

Gruß vom ollen optikgut8er
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Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Traumtänzerin
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Re: Glaserkennung und Refraktion

Beitrag von Traumtänzerin »

optikgutachter hat geschrieben:Bin dann mal raus. :wink:
Es sei dir gegönnt - einen schönen Sonntag noch!

Bis morgen! :wink:
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER :mrgreen:"... (c) by Klaus Nerlich

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