Verstehe ich das nun richtig: Es gibt auch unter den Fachleuten zwei Sichtweisen?
Die einen sagen, es darf jedem selbst überlassen werden:
wörterseh hat geschrieben: Ich persönlich überlasse es jedem selbst wann uns wie lange er/sie die Brille trägt.
Das bedeutet ja wohl, dass man der Ansicht ist, auf die Myopie bzw. ihre Progression habe das Tragen oder Nichttragen keinen Einfluss. (Bei Hyperopie könnte das, glaube ich, etwas anderes aussehen, zumindest gravierende Beschwerden verursachen)
Die anderen sind der Meinung, wer als Kurzsichtiger seine Brille nicht immer trägt, läuft Gefahr, dass die Kurzsichtigkeit stärker/schneller zunimmt, als sie es sonst getan hätte.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:es gibt untersuchungen, die belegen, dass eine unterkorriegierte Kurzsichtigkeit zu einer weiteren Zunahme führt.
benkhoff hat geschrieben:für die Augen, bzw das Gehirn (und einen selbst

) kurz gesagt, für das ganze Seh-System ist es immer besser, wenn es "entspannt" ist, also auskorrigiert. Eine Unter- und Überkorrektion fördert eine weitere Veränderung!
Dass es fürs Gesamt-Sehsystem von Vorteil ist, die Brille immer zu tragen, leuchtet mir ein. Beim Begriff "entspannt" habe ich aber Verständnisprobleme. Ist entspannt in diesem Sinne, dass das Sehsystem denselben Anforderungen ausgesetzt ist wie bei emmetropen Augen, also auch bei Naharbeit ebenso akkommodieren muss (oder zumindest fast so stark, der Akkommodationsaufwand ist ja wohl beim korrigierten myopen Auge etwas geringer)? Wenn ein leicht Kurzsichtiger zum Bücherlesen oder vielleicht auch für Bildschirmarbeit die Brille abnimmt und dann weniger akkommodieren muss, das ist also
nicht enspannt?
Und wie kam man darauf, Kindern bei Naharbeit eine Nahaddition vorzusetzen und dabei noch zu dem Ergebnis zu kommen, dass es in gewissen Fällen einen günstigen Einfluss auf die Myopieprogression hat? Das ist doch im Grunde auch nichts anderes als sie bei Naharbeit leicht kurzsichtig zu halten, oder?
Tut mir leid, wenn ich euch nerve mit meiner Begriffsstutzigkeit!