Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

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badenser
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 17. Mai 2014, 18:11

Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von badenser »

Hallo zusammen,

bei mir macht sich bzgl. kürzlich gemachter Erfahrungen Resignation breit, weshalb ich mich erstmalig an dieses Forum wende.
Mir hat eine bestimmt gute Optikerin (Empfehlung) eine Gleitsichtbrille empfohlen, die ich nun über 2-3 Wochen "getestet" hatte und
wieder zurückgegeben musste. Das Problem war weniger der Gleitsichtbereich, sondern mein Astigmatismus (links), der bisher nie
korrigiert wurde, vor allem nicht als Kind (ich bin jetzt 53 Jahre). Seit ca. 6 Jahren trage ich eine Lesebrille (ca. 3.5 Dioptrin, links
nicht korrigiert, also quasi eine "Lupe"). Seit ca. 4 Jahren trage ich eine Fernbrille nur beim Autofahren oder in Konferenzen (wenn ich
eine Beamer-Präsentation lesen muss). (O-Ton Optikerin: eigentlich sind Sie ja fast blind ;-)

Meine Visus-Werte sind wie folgt:
RA 0,9 AR (+2,75, -0,5, 62 Grad)
LA 0,7 AR (+4,50 -4,50 180 Grad)

Mein Problem war, dass durch die Korrektur auf maximale Sehleistung beim linken Auge mein Kopf (auch nach mehreren Tagen)
das nicht zusammenbekommen hat; ich hatte immer das Gefühl, dass ich (mit etwas Alkohol) in einem Kirmes-Fahrgeschäft
unterwegs bin.

Nach der Rückgabe haben wir uns darauf verständigt, dass ich wohl am besten nur eine Fernbrille nehmen sollte. Ihr Vorschlag
ist nun, dass wir das linke Auge nicht komplett "korrigieren", sondern mit 1-1.5 korrigieren, ggf., wenn ich mich daran gewöhnt habe,
dann nach einem Jahr erhöhe, usw. usf.

Da ich die Lesebrille wirklich nur zum Lesen brauche und ich viel am Computer arbeite, könnte ich auf Gleitsicht verzichten.
(den Gleitsicht Vorteil für mich habe ich nicht so richtig gespürt in der Testphase).

Die eigentliche Frage für mich ist, ob es eine realistische Chance gibt, dass sich mein linkes Auge Stück für Stück auf die
maximale Korrektur einstellen lässt. Ich käme wohl korrigiert nach dem Sehtest auf 80 % Sehleistung (links) , während ich
ohne Brille dort nur bei knapp 30 % bin.

vielen Dank für Hinweise, welche Handlungsalternativen ich grundsätzlich habe..

Grüße
Badenser ..
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vidi
Beiträge: 8785
Registriert: Montag 22. Juni 2009, 14:56
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Re: Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von vidi »

Hallo badenser,

ich würde auch langsam und in mehreren Schritten die Korrektur des linken Auges vornehmen. Das verspricht den größten Erfolg.
Deine Optikerin macht das schon richtig. Welche Zeiträume nun zwischen den einzelnen Schritten sein müssen, solltest du mit deiner Optiker besprechen.
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
S
SaraNmn
Beiträge: 38
Registriert: Dienstag 13. Mai 2014, 13:25

Re: Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von SaraNmn »

vidi hat geschrieben:Hallo badenser,

ich würde auch langsam und in mehreren Schritten die Korrektur des linken Auges vornehmen. Das verspricht den größten Erfolg.
Deine Optikerin macht das schon richtig. Welche Zeiträume nun zwischen den einzelnen Schritten sein müssen, solltest du mit deiner Optiker besprechen.
Hey Badenser, ich schließe mich da vidi an! Wenn du die möglich keit hast, kannst du dein Anliegen ja auch mit verschiedenen Optikern besprechen um die Aussagen zu vergleichen.
T
Traumtänzerin
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Re: Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von Traumtänzerin »

SaraNmn hat geschrieben:Hey Badenser, ich schließe mich da vidi an! Wenn du die möglich keit hast, kannst du dein Anliegen ja auch mit verschiedenen Optikern besprechen um die Aussagen zu vergleichen.
??? Ich habe gar nicht gewusst, dass du vom Fach bist und vidis Ratschläge beurteilen kannst! :shock: :? :wink:
Zuletzt geändert von Traumtänzerin am Montag 2. Juni 2014, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Oppicker
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Re: Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von Oppicker »

@baden(s)er
(eine Todsünde in Baden!!, schließlich gibt es auch keine Schweinfurtser oder Frankfurtser) :wink:

Da anscheinend mit Korrektur noch 0,7 Visus erreicht wird, nehme ich an, dass sich ein Versuch lohnt, das Auge wieder auf Vordermann zu bringen.
Ich denke aber, dass man es am astigmatischen Auge mit einer formstabilen und gut angepassten Kontaktlinse versuchen sollte. Davor setzt man dann eine Gleitsichbrille.
Damit wäre
1.) der Stärken- und Dickenunterschied sowie die Differenz der prismatischen Wirkungen in den Lesebereichen der Gleiter eliminiert
2.) ein evtl. schiefwinklig liegender Ast. (irregularis) korrigierbar
3.) das Auge muss sich nicht in eine womöglich "unbequeme" Stellung drehen

Ist eigentlich nach einer evtl. Schielstellung geforscht und die Konvergenz gemessen worden?

Grüße aus Bruchsal
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
b
badenser
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 17. Mai 2014, 18:11

Re: Gleitsichtbrille mit "Korrektur" - geht das bei mir?

Beitrag von badenser »

Hallo zusammen,

besten Dank für die Hinweise!
(ich kann erst jetzt antworten, weil ich im Pfingsturlaub war - und ja- Baden(s) sagt man
in der Tat nicht, war aber noch frei ;-) mea culpa

Den Vorschlag mit der Kontaktlinse hat der Chef der Augenklinik auch gemacht, wobei ich früher
eine "anprobiert" hatte, und mein Körper darauf hin Schweißausbrüche bekam (in sehr frühen Jahren,
als man den Astigmatismus entdeckte). Unabhängig von der Erfolgswahrscheinlichkeit und dem
Verträglichkeitsproblem ist das natürlich auch eine Preisfrage , wenn man alle 1-2 Jahre eine Linse
für (hat man mir gesagt) um die 1.000 Euro bräuchte, die von der Handhabung sicher aufwändiger
ist als eine Brille. Und dann käme ja noch eine Brille dazu ...

Ich denke, ich werde die leichte Anpassung links von 1-1.5 Dioptrin probieren mit einer Brille
probieren. Es stellt sich für mich
aber noch die Frage, ob ich das nur für Fern- und Lesebrille machen lasse (wenn ich in Konferenzen sitze,
und in ca. 5-10 Meter Entfernung ein Beamer-Bild vor mir habe, oder wenn ich im Auto sitze), oder,
ob ich diese Korrektur bei einer Gleitsichtbrille einarbeiten lasse.

Ich war vom Gleitsichteffekt nicht so überzeugt, als ich die Brille testete. Das liegt wohl an meinem
Nutzungsprofil, weil ich "gefühlt" im täglichen Umgang mit den Kollegen keine brauche, oder zu Hause,
sondern nur , wenn ich was lesen muss, also am Arbeitsplatz (PC).
Einen Positiv-Effekt hätte ich im Auto (gleichzeitig Ferne und Navi) sowie in Konferenzen, wenn ich
dort ebenso fern- wie nachsehen muss.

Wie ist Eure Einschätzung dazu?
Fern- und Lesebrille mit eingearbieteter leichter Korrektur, oder Gleitsichtbrille. Im positiven Fall
müsste ich das Set wohl jeweils (links) alle 1-1.5 Jahre weiter korrigieren.

Grüße
Baden(s)er
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