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ich habe mich in eurem Forum angemeldet, weil nach meinem ersten Besuch bei einem Augenarzt , drei Optikern und nach Entstehung meiner ersten Brille …….doch die Geschichte ist lang und ich kürze mal ab
4 Sehtests mit 4 mal unterschiedlichen Werten und eine Brille, mit der mir schwindlig wird
- 1 Sehtest bei apollo ( auf Drängen meiner Freundin, „schnell mal in einer Ladenpassage“)
Mündliche Aussage: „Sie können so nicht mehr Auto fahren“ (Hat sie wohl leider recht)
Fern R/L - 1
Nah R/L + 1
( Natürlich auch gleich mit ultimat. Super-Sonder-Angebot - nur heute für 475,-EUR….u.s.w..)
- 2 Untersuchung beim Augenarzt
Werte des Augenarztes (handschriftliche Notiz):
R -1,0 ≙ -0,25 / 30
L -1,0 ≙ -0,23 / 100
Und die Aussage: „eine Einstärken-Brille vom Discounter genügt“
Nun also zum Optiker: zu den Optikern:
3 Sehtest mit „Rodenstock stand auf dem Gerät“ (klingt teuer und irgendwie hochwertig für mich)
Werte des Optikers
Sphäre Zylinder Achse Addition
R - 1,0 -0,5 35 2,25
L -1,0 -0,5 60 2,25
Und wieder bekam ich zuerst Eurobeträge in Hunderter-schritten um die Ohren gehauen, meine Augen waren scheinbar relativ zweitrangig.
Ich bin da vielleicht ein schwieriger Kunde...also
4 Sehtest bei einem Optiker eine Straße weiter…
Mit einer, für mich, glaubhaften Beratung: „nehmen sie erst mal eine einfache Einstärken-Brille damit sich Ihre Augen und Ihr Gehirn auf eine Brille einstellen können und später messen wir Ihre Werte nochmal aus“
Werte des Optikers
Sphäre R/L – 1,25
Ich habe nun von diesem Optiker eine Brille bestellt und erhalten für 50,-EUR.
Gestell für 1,-EUR (passt perfekt)
In der Ferne erblicke ich nun eine völlig neue Welt ( herausragend) in der Nähe sehe fast nichts und im mittleren Bereich verzerrte Bilder bzw. im Randbereich des Sichtfeldes.
Davon wird mir wahrscheinlich auch schwindlig.
Ein Einkauf mit dieser Brille ist nahezu unmöglich. Auto fahren geht so, solange ich im Auto selbst nichts sehen muss und die Geschwindigkeit kann ich eben grob abschätzen.
Da stimmt doch irgendwas nicht……
Wo, in dem ganzen Dilemma, können die Fehler liegen?
Ich erhoffe mir von euch guten Rat.
Ich bin Glasermeister…. Von Optik hab ich nur noch Restwissen auf Niveau der Grundschule.
Nö, das scheint soweit stimmig zu sein.
Sie sind Kurzsichtig, sprich das Auge bricht das Licht zu stark. Mit einer konkaven Streulinse wird dem Auge dieser Überschuss weggenommen (deswegen MINUS 1,0).
Das Problem daran:
Sie sind auch Alterssichtig, also kann das Auge nicht mehr so gut seinen Brechwert erhöhen ("Autofokus" auf nähere Objekte, Tacho, Zeitung). Deswegen für die Nähe PLUS 1,0 also Nahzusatz 2,0 (der rechnet sich immer von der Fernstärke weg)
OHNE Brille muss das Auge beim Blick in die Nähe eine ganze Dioptrie weniger Arbeit leisten um scharfzustellen.
MIT Brilleeine ganze Dioptrie mehr. Gut möglich das die Kapazitäten der Augen dann überschritten sind, oder sie waren einfach durch Ihre ohne Brille zu starken Augen (wie eine eingebaute Lesebrille) verwöhnt und es dauert noch etwas bis sich das bessert.
Wegen diesem Sachverhalt wurden ihnen immer gleich Gleitsichtgläser für mehrere Hundert € angeboten, denn die würden das Problem am elegantesten Lösen. Schärfe in Ferne und Nähe, und dazwischen auch! Das ist aber oft für einen Brillen-Anfänger etwas hart.
Kollege 4 mit dem "erstmal Einstärkenbrille für die Ferne"-Ansatz hat es sicher gut gemeint, aber er hätte schon mal einen Ton sagen können was auf Sie zukommt.
So wie der Kollege hätte ich es auch gemacht aber Sie vorher mal richtig aufgeklärt was jetzt läuft. (Wobei man als Handwerksmeister wissen sollte was von einer Einzelanfertigung, und das ist jede Brille, für 50€ zu halten ist)
Schönes Wochenende noch
PS: Bitte den Augenarzt wechseln. Diesem Arzt kann ihre Gesundheit nur egal sein wenn er zu einer Drogeriebrille rät (die es in Minus-Stärken eh nicht gibt, höchstens zum Lesen mit +1,0 aber dann ist das Autofahrproblem nicht gelöst)
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
Hallo und vielen Dank für die Ausführungen.
Ich habe das soweit verstanden.
Im Hinblick auf die Werte bzw. deren Unterschiede habe ich gelesen, dass unterschiedliche Tageszeiten oder eben körperliche Verfassungen ausschlaggebend sein können.
Aber, trifft das den für Zylinder und Achse auch zu?
Und, sind Unterschiede von 0,25 bedenklich viel oder unbedenklich wenig.
Sollte ich bei Bestellung einer Gleitsichtbrille den Optiker auf diese Unterschiede hinweisen? Dieser wird dann ja wahrscheinlich nochmal selbst messen, hat aber dann nur seine gemessenen, vermutlich wieder anderen, Werte.
durchblick19 hat geschrieben:„nehmen sie erst mal eine einfache Einstärken-Brille damit sich Ihre Augen und Ihr Gehirn auf eine Brille einstellen können und später messen wir Ihre Werte nochmal aus“
die Vorgehensweise ist durchaus richtig
was man vergessen hat: Sie brauchen auch eine Unterstützung in der Nähe... mit einer reinen Fernbrille geht da NIX! Eventuell haben das die anderen Optiker schon berücksichtigt, denn vernünftige Gleitsichtbrillen (also zum Sehen in der Ferne, in der Mitteldistanz und in der Nähe) sind wesentlich teurer, aber Sie haben auch "mehr" davon. Wenn Sie sich also an die Fernstärke gewöhnt haben, könnte man zunächst auch eine reine Nahbrille anfertigen, und wenn dann alles gut klappt auf eine einzige Gleitsichtbrille umsteigen.
PS: warten Sie nun nicht zu lange (also jetzt nochmal jahrelang), denn Sie scheinen schon recht spät an dieses Thema heranzugehen, weil Sie offenbar schon eine recht hohe Addition (Zusatzstärke für Nähe) benötigen, und je höher die ist, umso schwieriger ist es sich an Gleitsichtgläser zu gewöhnen.
Der "Tip" vom Arzt war übrigens völlig unfachlich (hat der seinen Dr.-Titel gekauft??)
Da Sie bereits auf die Korrektur der Kurzsichtigkeit sehr sensibel reagiert haben, war der Kollege 4 mit Sicherheit davon überzeugt, das es besser ist, die Hornhautverkrümmung (also den Zylinder und die Achse) nicht gleich im ersten Schritt mitzukorrigieren. Bei einer Gleitsichtbrille wäre dies aber notwendig. Insoweit kann der Hinweis sicherheitshalber nicht schaden, auch wenn er vermutlich überflüssig ist.
könnte eine Bifokalbrille dem TE nicht vielleicht den Einstieg in das 'Leben mit Brille' etwas leichter gestalten ? Eine Add von 2,25 auf einen Schlag ist ja nun schon heftig, vor allem wenn das bisher unkorrigiert war. Und die Probleme z.B. beim Autofahren, gute Sicht in die Ferne, aber keine gute Sicht auf die Instumente, wären damit ja auch erst mal behoben.
nette Grüße
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht...
Warum wäre das ein Desaster ? Was er im Moment als Sehkorrektur hat, ist ja wohl wenig zufriedenstellend. Ich hatte auch vor der Gleitsichtbrille eine Bifo und hatte mit der Umstellung keine Probleme. Ich kann selbstverständlich nur meine Erfahrungen darstellen. Optiker mögen da andere Erfahrungen haben. Hatte das ja auch bewußt als Frage dargestellt...
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht...
Bei einer Bifokalbrille wäre das Problem, das gerade die Entfernung, die bisher ohne Brille gut zu sehen war, plötzlich gar nicht mehr geht.
Erst einmal die Fernkorrektur, dann die Nähe und wenn alles gut klappt dann ggf. eine Gleitsicht ist in diesem Fall schon am Besten.
Sorry, aber das kann ich nun gar nicht nachvollziehen.
Als langjähriger GS-Träger hab ich mir vor kurzem eine Bifo anfertigen lassen. Gedacht eigentlich ausschließlich für die Nutzung auf dem Motorrad. Aber ich komme damit auch problemlos im alltäglichen Gebrauch klar. Und meine Korrekturwerte sind zwar nicht identisch, aber nicht weit von denen des TE entfernt. Kann es sein, dass die Ansichten eines Optikers und die Erfahrungen eines Brillenträgers da nicht konform gehen ?
Oder geht es eventuell direkt in Richtung einer teuren GS-Brille ? Da wäre ich von den Fachleuten enttäuscht...
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht...
Es bringt doch nicht jetzt hier zu spekulieren, was das beste für den TE ist. Zuerst sollte der Optiker mit ihm eine Analyse machen, was er wirklich braucht. Dazu zählt auch eine Analyse des Arbeitsplatzes und der Tätigkeit. Dann kann man ihn vernünftig beraten.
Mag sein, dass eine Bifokalbrille sinnvoll ist, aber ebenso kann eine Gleitsichtbrille- oder 2 Einstärkenbrillen oder eine GS- und eine Nahbrille sein oder..oder..oder....
Gruß Vidi "Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Na das hat der Optiker ja offensichtlich nicht gemacht. Der TE schreibt ja eindeutig, dass er mit der reinen Fernsichtbrille beim Einkaufen, Autofahren etc. nicht zurecht kommt.
Bei einer Add von über 2 durchaus nachvollziehbar ! Was spricht da als Eingang gegen eine Bifo ? Er könnte beim Einkaufen die Preise und die unerwünschten Zutaten lesen und im Auto die Instrumente ablesen. Dass ein Gleitsichtbrille dann nachher die bessere Variante ist, wird man ihm auf diesem Weg vielleicht verdeutlichen können. Aber der Vorschlag von zwei Brillen geht nach meiner Erfahrung in die falsche Richtung !
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht...
Erfahrungen beziehen sich nur auf das selbst erlebte. Da du nicht exakt die gleichen Stärken hast ....
Es ist ganz einfach: der TE ist -1,00 dpt kurzsichtig und bisher ohne Brille, d.h. ersieht in 1 m Abstand deutlich. Alles was weiter weg oder merklich dichter ran ist sieht er mehr oder weniger unscharf. Bei einer Bifokalbrille mit F -1,00 ADD 2,25 sieht er weit weg deutlich, im Bereich von 1,50 m bis 0,50 m unscharf und dichter ran wieder deutlich - also genau anders herum wie er es bisher (ohne Brille) gewohnt ist - das funktioniert in der Regel nicht gut.