Bifokalbrille Kleinkind

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pukkie

Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Hallo zusammen,
bei meinem Kind (3,5 Jahre) ist aufgrund von Schielen bzw. Konvergenzexzess eine Bifokalbrille indiziert.
Da zusätzlich eine hohe Weitsichtigkeit und Astigmatismus vorliegt, stellt sich für mich die Frage, ob es Hersteller gibt, die „dünne“ Bifogläser herstellen. Vorgesehen ist die klassische Trennung von Fern- und Nahteil in Pupillenmitte mit möglichst großem Nahteil.
Ich möchte mein Kind ungern mit dieser dicken Omabrille durch die Welt laufen lassen, wenn es sich vermeiden lässt. Bisher hatten wir Kunststoffgläser mit einem Brechungsindex von 1,6.
Die bisherigen Werte lauten:
R sph +6,5 cyl +1,75 A 91
L sph +7,75 cyl +2,00 A 89
Es ist ein Nahteil von +3,00 dpt vorgesehen.

In einem anderem Beitrag in diesem Forum habe ich bereits gelesen, dass dies möglich ist. Ich bin aber nicht sicher, ob das Geschriebene dort auch für Kinderbrillen gilt.

Über weitergehende Informationen würde ich mich sehr freuen. Mir ist bewusst, dass dies keine Brille „von der Stange“ wird.
Vielen und Dank und Grüße
Pukkie
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DI Michael Ponstein
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von DI Michael Ponstein »

Bei der Anfertigung von Gläsern unterscheidet man nicht zwingend ob fürs Kind oder einen Erwachsenen. Es dürften auch in diesem Falle dünne Lösungen mit sog. Mittendickenreduzierung möglich sein. Entscheidend glasform Oval bis rund wählen, nicht rechteckig. Das bringt die schönsten Gläser.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.
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pukkie

Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Hallo,
ich bin bisher davon ausgegangen, dass keine höheren Brechungsindizes bei Bifokalgläsern möglich sind. Ferner soll das Nahteil die gesamte untere Hälfte einnehmen. Eine deutlich sichtbare Trennkante ist somit unumgänglich. Es kann wohl nichts "eingeschmolzen" werden, da Kunststoffgläser eingesetzt werden sollen. Das ist die Aussage eines Optikers. Wir sollten uns aud dicke Gläser einstellen.
LG pukkie
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prüflingsprüfer
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von prüflingsprüfer »

pukkie hat geschrieben:Wir sollten uns aud dicke Gläser einstellen.
Was sind den bitte "dicke Gläser" ?

Die Dicke hängt ja von mehreren Faktoren ab, insofern so eine Aussage zu treffen
ohne gewisse "Kennzahlen" halte ich für, sagen wir mal, problematisch.
Aber es gibt doch wie beschrieben auch mehrere Möglcihkeiten auch solche Gläser
"dünner" und optimal zu fertigen
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pukkie

Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Hallo
mir liegen nur die bisherigen Werte (ohne Nahteil) vor. Eine neue Refraktionsbestimmung steht noch aus. Wir hatten diese Werte auch mal mit einem Brechungsindex von 1.5. Ich empfinde sie dann schon als recht schwer ohne Nahteil.
LG pukkie
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CHW
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von CHW »

Hallo,

grundsätzlich gilt Brille so klein und rund wie möglich, aber natürlich so groß wie nötig. Gläser optimiert auf die Brillenfassung hergestellt. Obs da was höherbrechendes gibt weiss ich nicht auswendig, kann ja Freitag mal ein bischen suchen. Ich denke aber bei den Werten wirds schwierig.

Schönen Feiertag erstmal
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optikmichel
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von optikmichel »

Da es sich hierbei offensichtlich um ein Kleinkind handelt,welches sicher so oder so eine kleine,wenn möglich rund Brille bekommt, lässt sich die Dicke des Glases schon aufgrund des kleineren durchmessers reduzieren.Wenn möglich (gibt ja mehrere Hersteller), nimmt man dann noch den höchstmöglichen index.
ist halt auch immer eine frage des geldbeutels.
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pukkie

Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Hallo,
für mich stellt sich eben die Frage, ob es überhaupt einen Hersteller gibt, der diese Gläser mit höherem Index fertigt. Wie gesagt, es geht um eine klassische Bifobrille ala Franklin für ein Kleinkind.
LG pukkie
S
Spezi
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von Spezi »

Hallo Pukkie,

eines vorweg einfach wird das nicht.

Nach meiner Meinung wird es am schönsten mit einem bildsprungfreien Bifokalglas Kunststoff Breite 35 oder 45mm,
selbstverständlich, wie schon von den Kollegen angemerkt, mit Dickenreduktion in einer ovalen bis runden Form der Brillenfassung.

Mit den hohen Ausgangswerten, wir reden schließlich über 9,75 dpt. im stärksten Hauptschnitt, werden die Möglichkeiten betreffend
der Glashersteller schon deutlich weniger.

Ob es eine solches Glas mit Index 1,6 gibt? Da müßte auch ich erst nachschlagen. Wichtiger erscheint mir allerdings eine gute Dickenreduktion und die Form der Gläser.

Meine Empfehlung:
Der Augenarzt hat sicherlich einen Kinderbrillenspezialisten, den er in solchen, sicherlich nicht ganz einfachen Fällen, empfehlen kann.
Der Optiker wird sich ein Bein für dich und dein Kind ausreißen, damit du und natürlich auch der Augenarzt mit den Ergebnis zufrieden seit.
Ferner wird er dir auf Wunsch die Dicke des Glases berechnen, damit du weißt wie dick das Glas am Ende wirklich wird.

Schöne Grüße Spezi
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brillentieger
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von brillentieger »

ansonsten gibt es auch Executive-Gläser (eine komplette Trennkante über das ganze Glas) mit "dünneren" Gläsern. (Brechzahl n=1,67)
Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wichtig wie auch meine Vorschreiber sagten, kleine Gläserform am besten rund oder oval.
Zuletzt geändert von brillentieger am Donnerstag 17. Mai 2012, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
b
brillenpeter
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von brillenpeter »

Hallo pukki,

Es gibt Optikerkollegen, die könne es noch, nämlich aus 2 Einzelgläsern 1Bifokalglas anfertigen. Diese 2 Einzelgläser könnten dann auch aus einem höherbrechendem Material (n=1.67) bestehen. Das sind dann Franklingläser.Ich selbst hab es noch nicht gemacht, könnte mir aber vorstellen, dass es hier im Forum Kollegen gibt.
Falls nicht, gibt es einen Kollegen in Hamburg, der die anfertigen würde und der auch für andere Optiker fertigen würde.
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pukkie

Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Guten Morgen,
vielen Dank erstmal für Eure zahlreichen Antworten.
Ich wusste z.B. nicht das es bildsprungfreie Bifogläser gibt. Ich werde mit dem AA klären, ob diese sinnvoll sind oder ob aus therapeutischen Gründen der Bildsprung gewollt ist.
usserdem dachte ich als Laie, dass Mittendickenreduzierung und höherer Index dasselbe sind... wieder was dazugelernt :-)
Vielleicht kann mir jemand ein paar Hersteller nennen, die Zahl wird wohl überschaubar sein.
Eine kleine ovale Brille hat er schon, die wurde bereits passend für die Bifogläser ausgewählt.
LG pukkie
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brillentieger
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von brillentieger »

Jedes Fränklinglas ist Bildsprungfrei.

Das dein Optiker nicht die Glaspreislisten der Hersteller lesen will, ist komisch.
Es gibt einige Hersteller, die die Franklingläser mit Brechzahlen von 1,6 oder 1,67 herstellen.
Ich gebe deinem Optiker mal zwei Tipps:
Der eine Lieferant sitzt in Rathenow, der andere in Mühlacker.
Ich verstehe meine Kollegen nicht. Ein wenig Mühe sollte er sich schon machen.
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pukkie

Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von pukkie »

Hallo Brillentieger,
vielen Dank für Deinen Tipp. Der eine aus Rathenow klingt ja recht vielversprechend, der da anfängt, wo andere aufhören.... Ich werde bei Zeiten meinen Optiker darauf ansprechen, wenn wir die Verordnung für die Bifobrille vorliegen haben und die ersten Vorschläge kommen.
Aber die Brille muss in erster Linie natürlich den therapeutischen Sinn erfüllen, dann kann man über Ästhetik nachdenken und dann einen Blick in den Geldbeutel werfen.
LG pukkie
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optikgutachter
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Re: Bifokalbrille Kleinkind

Beitrag von optikgutachter »

Nur so als Anmerkung:
Ich kenne mehrere Firmen -nicht nur meine-, die aus zwei Einzelgläsern beliebigen Materials Bifokalbrillen nach Franklin-Art
mit und ohne Bildsprung fertigen können: Stärken Ferne/Nähe: EGAL!
Das dieses allerdings stundenlange und reine Handarbeit ist, muss mit deutlich höheren Kosten als bei Standardprodukten gerechnet werden.
Aber egal was man braucht: Gehen tut es. Fragt sich nur, welche Lösung die Optimale ist. Eine fundierte Bedarfsermittlung muss die Grundlage sein.

Ich empfehle den Fachmann vor Ort.
Hinweis: Meine Firma kommt nicht infrage, da ich hier als vereidigter Sachverständiger poste und nicht als Firmenchef.

Gruß optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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