Wie wichtig ist der Mittenabstand?

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Aloha06
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Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Aloha06 »

Ich bin gerade so durch meine Brillenhistorie gewandert :D und habe die Werte verglichen. Ich habe jetzt gerade zwei von den Gläsern her fast identische Brillen mit stark unterschiedlichem Tragekomfort:

Brille 1:
R -6,0 -0,75 120°
L -5,25 -0,5 80°
Mittenabst. RPD 33,0 / LPD 28,5 (Nachgemessen am Gestell, NIDEK LM-990A)

Brille 2:
R -6,75 +0,75 30° (exakt gleich wie oben)
L -5,25 +0 0°
Mittenabstand R/L je 30.5 (Nachgemessen am Gestell, NIDEK LM-990A)

Die Glasgrößen beider Brillen sind in etwa gleich (~ 65 mm Durchmesser).Auffällig ist die starke Abweichung beim Mittenabstand - zwar addieren sich die Werte jeweils zu ~ 61 mm, fast zwei Millimeter Unterschied sind aber auch nicht gerade wenig. Brille 2 hat dazu noch das weniger flexible Gestell - da läßt sich nichts nachträglich biegen. Es sieht so aus, als hätte einer der Optiker sich vermessen (oder das Bestellformular falsch ausgefüllt). Die 10 Grad Achsenunterschied beim linken Auge dürften sich doch nicht wirklich bemerkbar machen, oder?

Wie stark ist der Mittenabstand eigentlich vom Gestell abhängig - richtet er sich nicht eher nach dem Gesicht? :shock: Also theoretisch: One size fits all, außer bei einer Brille, die gezielt schief sitzen soll?

P.S. Der "Mittenabstand" ist horizontal - wie sieht's eigentlich mit vertikal und Abstand Auge-Glas aus? Misst z.B. F*mann das alles?
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fogel
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Registriert: Donnerstag 3. August 2006, 23:47

Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von fogel »

Aloha06 hat geschrieben: P.S. Der "Mittenabstand" ist horizontal - wie sieht's eigentlich mit vertikal und Abstand Auge-Glas aus? Misst z.B. F*mann das alles?
Fielmann misst generell die vertikale Zentrierung .. das tun bei weitem nicht alle Optiker.

Die Werte deiner Brillen unterscheiden sich vor allem im Zylinder im linken Glas. Bei Brille 1 hast du nen Zylinder, bei Brille 2 nicht. Das kann zu unterschiedlichem Empfinden führen.

Der unterschiedliche Mittenabstand hat in deinem Fall keinen merklichen Einfluss auf dein Sehen, da die Summe annähernd identisch ist.

Der Mittenabstand hat mit der Fassung nichts zu tun, sondern richtet sich im Normalfall nach dem Abstand der Augendrehpunkte.
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Smutje
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Smutje »

fogel hat geschrieben: Fielmann misst generell die vertikale Zentrierung .. das tun bei weitem nicht alle Optiker.
Na ja, es gibt etliche Beispiele, wo das bei F*mann nicht geschieht bzw. nicht richtig umgesetzt wird. Die Lobeshymnen auf F*mann sind hier fehl am Platz.
fogel hat geschrieben:Der unterschiedliche Mittenabstand hat in deinem Fall keinen merklichen Einfluss auf dein Sehen, da die Summe annähernd identisch ist.
Der unterschiedliche Mittenabstand hat hier sehr wohl einen Einfluß. Genau nach diesen Kriterien arbeitet F*mann dann wohl. Ist in der Summe annähernd identisch, also rein damit.
Aloha06 hat geschrieben:P.S. Der "Mittenabstand" ist horizontal - wie sieht's eigentlich mit vertikal und Abstand Auge-Glas aus? Misst z.B. F*mann das alles?

Es ist ggf. wichtig, den HSA (Abstand Auge-Glas) zu messen. Hier zeichnet sich der richtig gute Augenoptiker aus. Mir ist nicht bekannt, ob F*mann hier misst.

Also, um auf die Frage zurückzukommen: Korrektionswerte - PD - Einzel PD R/L - Höhe - HSA - Inklination sind nur einige Punkte, die dazu führen können, dass "zwei fast identische Brillen stark unterschiedlichen Tragekomfort" aufweisen können.

@ fogel : Nicht verzagen, F*mann ist trotzdem toll !!

Smutje
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fogel
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von fogel »

Smutje hat geschrieben:
fogel hat geschrieben:Der unterschiedliche Mittenabstand hat in deinem Fall keinen merklichen Einfluss auf dein Sehen, da die Summe annähernd identisch ist.
Der unterschiedliche Mittenabstand hat hier sehr wohl einen Einfluß. Genau nach diesen Kriterien arbeitet F*mann dann wohl. Ist in der Summe annähernd identisch, also rein damit.
Lass doch mal Fielmann weg .. welchen Einfluss, der das subjektive Sehempfinden beinflusst hätte das denn deiner Meinung nach?
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Oppicker
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Oppicker »

welchen Einfluss, der das subjektive Sehempfinden beinflusst hätte das denn deiner Meinung nach?
Die Frage ist nicht ernst gemeint?!
Oder doch?
Wenn ein symmetrischer Augenabstand von je 30,5 mm vorläge und ich verarbeite 33mm bzw. 28,5mm, dann entsteht einmal ein Prisma Basis innen und am anderen Auge ein Prisma Basis außen. Im vorliegenden Fall sind das nach Faustformel rechts ca. 1,5cm/m Basis 0 Grad und links ca. 1cm/m Basis ebenfalls 0 Grad
So etwas lernt man schon in der Berufsschule. Falls nicht, nützt es auch nichts die Zentrierhöhe auszumessen.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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fogel
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von fogel »

Oppicker hat geschrieben:
welchen Einfluss, der das subjektive Sehempfinden beinflusst hätte das denn deiner Meinung nach?
Die Frage ist nicht ernst gemeint?!
Oder doch?
Wenn ein symmetrischer Augenabstand von je 30,5 mm vorläge und ich verarbeite 33mm bzw. 28,5mm, dann entsteht einmal ein Prisma Basis innen und am anderen Auge ein Prisma Basis außen. Im vorliegenden Fall sind das nach Faustformel rechts ca. 1,5cm/m Basis 0 Grad und links ca. 1cm/m Basis ebenfalls 0 Grad
So etwas lernt man schon in der Berufsschule. Falls nicht, nützt es auch nichts die Zentrierhöhe auszumessen.
Und was lernt man in der Berufsschule über gleich grosse Prismen mit gleicher Basislage?
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Smutje
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Smutje »

fogel hat geschrieben:
Lass doch mal Fielmann weg .. welchen Einfluss, der das subjektive Sehempfinden beinflusst hätte das denn deiner Meinung nach?
O.K., lassen wir Fielmann weg, mich stört einfach nur immerwieder zu lesen, dass F*mann alles besser kann und macht.

Nach den Angaben haben wir lediglich gemessene Mittenabstände, aber nicht die PD.
Das kann bedeuten:
1. eine Brille ist richtig zentriert - die andere falsch. Somit können prismatische Wirkungen entstehen, die selbst bei gleicher Basislage - gerade im Vergleich beider Brillen - das subjektive Sehvermögen beeinflussen.
2. beide Brillen sind falsch zentriert. Die mit dem kleineren Fehler wird im subjektiven Sehempfinden als besser oder richtig gedeutet, während die mit dem größeren Fehler als schlechter oder falsch gedeutet wird.

Es gibt nur eine richtige Zentrierung mit zugehörigen Toleranzen. Selbst Fehler, deren Auswirkungen noch im Toleranzbereich liegen, können das subjektive Sehempfinden beeinträchtigen.
fogel hat geschrieben:Der unterschiedliche Mittenabstand hat in deinem Fall keinen merklichen Einfluss auf dein Sehen ...
Somit ist diese Aussage grundsätzlich falsch .....
fogel hat geschrieben:..... , da die Summe annähernd identisch ist.
.... und die Begründung doppelt falsch, da sie impliziert, dass die Identität der Summen ausschlaggebend auf den Einfluss des Sehens ist.

Gruß
Smutje
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fogel
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von fogel »

Unabhängig davon wie die korrekte Zentrierung ist .. 1cm/m einmal innen, einmal aussen ergibt nunmal NULL .. die Augen machen eine minimale gleichgerichtete Ausgleichsbewegung .. was mindert da das Sehempfinden?
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Oppicker
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Oppicker »

@fogel
Das ist also tatsächlich dein Ernst? Ich bin fassungslos!
Deine Rechnung geht nur auf, solange der Brillenträger durch die Gläsermitten schaut. Schaut er jedoch bspw. in horizontaler Richtung 5mm außerhalb der Glasmitten durch, stimmt deine Rechnung nicht mehr. Den RAL-Vorgaben entspräche deine Brille sowieso nicht.
Angenommen, der Kunde blickt nach rechts. Wäre die Zentrierung korrekt (je 30,5mm), entstünden bei beiden Gläsern ca. 3 cm/m. Durch die Fehlzentrierung entsteht aber beim einen Glas ein Prisma mit ca. 5cm/m, auf dem anderen von 1,3 cm/m.
HäItst du das immer noch für verträglich?

Bei mir geht so etwas jedenfalls nicht über den Ladentisch.
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Oberprüfer
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Re: Wie wichtig ist der Mittenabstand?

Beitrag von Oberprüfer »

in der Prüfung fällt er durch :(
nichts ist härter als die Wahrheit
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