Distel hat geschrieben: http://forum.optiker.de/viewtopic.php?p=140124#p140124
Bei der Brillenglasbestimmung wird kein totes Stück Holz ausgemessen......genau 1,285 cm !!!!
Während meiner Ausbildung auf HFAK ( Höhere Fachschule für Augenoptik Köln ) hat sich ein Dozent geäußert:
"Meine Damen und Herren, wenn sie sich von 10 Personen die Augen ausmessen lassen, werden sie 10 Meßergebnisse haben. Die meisten Meßergebnisse werden sich um einen Bereich gruppieren."
Der Dozent war der Autor des Standardwerkes zur Brillenglasbestimmung der "Blauen Bibel" ...Prof. Heinz Diepes.
Die Messung gibt das Ergebnis der Kommunikation zweier Menschen wieder.
Der eine stellt Fragen zum Seheindruck des anderen. An Hand der Rückantworten werden die Glaswechsel vorgenommen. Geprüft wird der Seheindruck in der Ferne rechts, links, das Zusammenspiel des Augenpaares und je nach Lebensalter auch das Sehen in der Nähe.
Warum wollen Sie selbst aktiv Einfluss auf die Werte nehmen ????
Wollen Sie das RISIKO der Brillenglasbestimmung selbst tragen? ....dazu gibt es Fachleute.
Mein alter Chef hat es mit seinen Sprüchen auf den Punkt gebracht.
"Herr/Frau xxxx bei mir brauchen Sie nicht mitzudenken, dafür werde ich bezahlt und muss davon leben.
Sie lesen mir die Buchstaben vor, den Rest nach ich. Ich versprech Ihnen, dass sie nachher wieder besser sehen können!"
Ein Augenoptiker mit Erfahrung versteht es auf die Kunden individuell einzugehen. Die Werte werden an den "Sehgeschmack" des zukünftigen Brillenträgers angepasst. Das ist die Aufgabe des Kollegen vor Ort und wenn er dazu nicht fähig ist, sollte er den Meisterbrief verbrennen ( Zitat meinen alten Chefs )
Haben Sie schon mal eine Küche gekauft?
Üblicherweise lässt man als Käufer die Maße von der Küchenfirma festlegen, die ist dann auch verantwortlich, dass alles passt. Zu den Aufgaben des Käufer gehört es das Ergebnis zu prüfen, aber nicht das Maße zu ermitteln!
Gottlieb, mit Gottvertrauen lebt es sich zuweilen einfacher, geben Sie den Augenoptiker eine Chance.
Meistens läuft alles glatt. Probleme sind eher die Ausnahme, nicht die Regel.
Hören Sie sich bei Menschen um, deren Meinung Sie schätzen und bringen in Erfahrung, wo die mit dem Brillenkauf zufrieden waren. Es wäre schön, hier später zu erfahren, wie es mit Ihrem Brilenkauf geklappt hat.
1. Wenn der Effekt der "Gerätemyopie" bekannt ist, warum wird dann nicht entsprechend nachkorrigiert? Oder wird das üblicherweise gemacht?Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
ich sehe das so, wie mein "Vorredner". Nur noch etwas dazu: nur mit Phoropter gemessen gibt es häufig eine höhere Minuswirkung, siehe Gerätemyopie.
Geschätzt 40 % aller Erwachsenen weisen einen refraktiven Zylinder >0,5 dpt auf. Mit altersabhängigen und sogar im
Tagesverlauf schwankenden Veränderungen ist der Astigmatismus ein dynamisches Phänomen.
Aber vermutlich nicht am selben Tag, oder?flyingbird67 hat geschrieben: obwohl diese alle zur selben Uhrzeit ca getätigt wurden.
Naja, z.B. 10.02.2021: R sph. 0 vs 08.2020: R sph -1.0 bei ähnlichem Zylinder - das ist doch schon ne ordentliche Schwankung?! Fielman macht doch auch subjektive Refraktion.. (?)flyingbird67 hat geschrieben: Juni 2020 - Privater Optiker - hat sich echt Zeitgenommen und nach Phoropter 3D Messung mit Messbrille überprüft
R -0,25 -1,00 124
L -0,75 -0,50 34
August 2020 - privater Optiker - Messung mit Phoropter für Kontaktlinsen mit AR
R -1,00 -1,00 128
L -1,25 -0,50 40
10 Februar 2021 - Fielmann - (10Minuten)
R 0,00 -1,25 130
L -0,50 -0,50 25
Klar, man nimmt einfach den Wert vom Autorefraktometer und zieht pauschal die Uhrzeit, die grade auf den Antillen ist, ab. Zzgl Bundweite des Kunden.And hat geschrieben:1. Wenn der Effekt der "Gerätemyopie" bekannt ist, warum wird dann nicht entsprechend nachkorrigiert? Oder wird das üblicherweise gemacht?
Was meinst du, was ich manchmal bezweifle.And hat geschrieben:Ob die ":lol:" in distels beitrag / zitat hilfreich sind, wage ich zu bezweifeln.
DAS ist allerdings ne echt erfolgversprechende Idee, Schappo And!And hat geschrieben:1. finde einen professionellen Optiker und bleibe bei diesem einen.
Mach das nur, wenn du entweder keine Ahnung hast, was du im Lockdown machen sollst oder wenn du wirklich auch noch den letzten Lebenswillen verloren hast.And hat geschrieben:2. Wenn Du den Willen hast, dich intensiv mit der Materie zu beschäftigen, gebe ich dir folgenden Tipp: leg dir einen Refraktionskasten und eine Meßbrille zu, arbeite dich in die Materie ein und bestimme deine eigenen Werte[...]
Überrefraktionieren bedeutet die Messung zu wiederholen, du meinst sicherlich in diesem Zusammenhang "überkorrigiert". Sorry fürs smartshitting/cerebraldefäkieren.And hat geschrieben:überrefraktioniert
Hör doch auf, so einfach kann die Lösung nicht sein!Lutz hat geschrieben:Im Zweifelsfall würde ich die Werte nehmen, mit denen ich am besten sehen kann...
@Godemporer: wer redet von Autorefraktometern? Hier nochmal das Zitat von Eberhard. da steht "Phoropter"!Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
ich sehe das so, wie mein "Vorredner". Nur noch etwas dazu: nur mit Phoropter gemessen gibt es häufig eine höhere Minuswirkung, siehe Gerätemyopie.
ok, danke - wieder was gelernt.Überrefraktionieren bedeutet die Messung zu wiederholen, du meinst sicherlich in diesem Zusammenhang "überkorrigiert". Sorry fürs smartshitting/cerebraldefäkieren.
Der Effekt sollte doch aber relativ gering sein - vielleicht 0.25 bis schlimmstenfalls 0.5 dpt ??Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal bei P. ist die Dicke der Scheibenpakete am Durchblick. Ist diese Dicke groß, kommt es zum Blick durch eine "Röhre" (Schlüssellocheffekt, Gerätemyopie); dadurch kann das Ergebnis der subjektiven Refraktionsbestimmung verfälscht werden.
Hier hier zum ersten mal von diesem Phänomen gelesen und gleich mal etwas ausprobiert. Ich habe R-2,75, L-2,5 und gerade festgestellt, dass ich ohne Brille auf kürzere Distanz scharf sehen kann als mit Brille. Allerdings relativ praxisfern, 12cm ohne Brille, 18cm mit Brille. Ist das ein Hinweis auf eine Überkorrektur? Falls ja, kann ich das lassen oder sollte ich was unternehmen? Brille ist keine drei Tage alt, habe den Optiker gewechselt und beim Ausmessen prompt 1/4 und 1/2 Dioptrien mehr gehabt als vor zwei Jahren. Dazuhin CYL -0,5, -0,25, vor zwei Jahren hatte ich null. Achse 1,0 und 27,0, waren vor zwei Jahren auch Null.Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
ich sehe das so, wie mein "Vorredner". Nur noch etwas dazu: nur mit Phoropter gemessen gibt es häufig eine höhere Minuswirkung, siehe Gerätemyopie.