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Welche gläser für stark weitsichtig
Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 15:57
von Ryckchen
Hallo,
Ich bin schon seid meiner Kindheit stark weitsichtig.
Meine Daten + 4,5 -2,00 170° glaube ich. Nun soll ich auch noch eine Lesebrille bekommen, die natürlich noch stärkere Gläser hat.
Aber nun generell: Welche Gäsere sind am Besten, weiß jetzt schon was über Brechungsgrade und Asphärisch aber leider nichts genaues. War bei zwei Optikern aber richtig beraten wurde ich nicht. Sie haben immer nur die Angebote angekündigt.
Glas ist schwer, kann aber wohl dünner gemacht werden als Kunststoff. Zum Lesen muss es ja nicht die besten Gläser sein(Kostenfrage) Aber für eine normale neue Brille wollte ich diesmal etwas mehr.
Wer weiß mehr???
Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 16:42
von Oppicker
Du weißt deine Stärke nicht genau?
Das wäre in deinem Falle aber interessant, welche Lage deine "Hornverkrümmung" hat.
Wenn sie tatsächlich in 170 Grad liegt, haben wir Pech. Liegt sie aber in 90 oder drumherum, gibt es die Option der Mittendickenoptimierung.
Aspärische
Lesegläser sind nicht ganz unproblematisch. Achte darauf, dass dein Optiker sie auch tatsächlich als sogenannte "L"-Gläser bestellt und verarbeitet. Darüber hinaus kannst du an Dicke und Gewicht nicht mehr viel tun. HiIndex-Gläser bringen so gut wie nix.
Die optimalste Einsparung an Dicke und Gewicht der Brillengläser erzielst du über die Glasform und -größe.
Die Form sollte so nah wie möglich an der Kreisform liegen und
die Größe des Glases so knapp wie es deine Anatomie und Ehefrau zulässt

Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 17:46
von Sven Borgmann
Hallo Ryckchen,
weißt Du denn, ob Du eine Lesebrille, oder sogar auch eine Gleitsichtbrille haben möchtest?
Auf jeden Fall würde ich dünnere Gläser empfehlen, wie Oppicker schon sagte, kleine und runde oder ovale Formen sind bei deinen Stärken auf jeden Fall sinnvoll.
Bei einem Gleitsichtglas würde ich ein 1,6 oder eher ein 1,7 Index für die Dicke nehmen. Kunstoffgläser wegen der Leichtigkeit.
Wenn Du eine Tönung haben möchtest ist dies möglich jedoch Rate ich von Selbstönenden Gläsern ab, weil diese wieder wesentlich dicker werden und in den meisten Fällen nur einen Brechungsindex von 1,6 besitzen. Eine Vollentspiegelung bzw. Super Entspiegelung ist eigentlich bei fast allen dünneren Gläsern schon dabei. Ansonsten ist dies anzuraten eine zu nehmen, weil dadurch die Reflexe vermindert werden.
Bei Einstärkengläsern also z.B. nur zum Lesen stimme ich auch dem Oppicker zu. Asphärische Gläser zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Borgmann
Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 20:53
von fogel
Oppicker hat geschrieben:
Wenn sie tatsächlich in 170 Grad liegt, haben wir Pech. Liegt sie aber in 90 oder drumherum, gibt es die Option der Mittendickenoptimierung.
Mit einem optimierten Durchmesser lässt sich auch einiges machen.
Würde dir auch zu Kunststoffgläsern raten .. allein des Gewichtes wegen.
Ein höherer Index als 1.6 ist nicht ratsam .. da dadurch zum Rand der Gläser ein immenser Farbsaum entsteht -> Visusmindernd.
Ich hoffe das mit der Tönung war ein Witz .. wenn auch nicht lustig .. von einer Tönung hast nur weniger Kontraste beim Lesen oder am Monitor -> Visusmindernd.
Meine Empfehlung daher:
Ein 1.6er Kunststoffglas, asphärisch, mit bester Entspiegelung, ohne Tönung, mit optimiertem Durchmesser ... in Verbindung mit passender Fassung (horizontal mittiger Durchblick)
Damit hättest du bei den angegebenen Werten wirklich noch recht schnuckelig dünne Gläser.
Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 21:12
von Oppicker

Ich hatte nix von einer Tönung geschrieben! Bin ebenfalls kein Freund davon.
Ansonsten.....volle Zustimmung!!
Verfasst: Montag 16. Oktober 2006, 23:17
von fogel
Oppicker hat geschrieben:
Ich hatte nix von einer Tönung geschrieben! Bin ebenfalls kein Freund davon.
Ansonsten.....volle Zustimmung!!
War ja auf den Borgemann bezogen .. war nur zu faul das nochma zu zitieren.

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2006, 08:20
von Ryckchen
Vielen Dank für die Tipps.
Habe jetzt meinen Brillenpass dabei und die Werte sind tatsächlich so wie oben schon geschrieben. Lesebrille soll 5,25 Dio. haben.
Es soll wirklich nur zum Lesen sein, keine Gleisichgläser. Also dank euch wird es warscheilich zum lesen mit 1,6 Index und Asphärisch und einen neue allgemeine Brille 1,74, Asphärisch, Welche preisen muss ich denn kalkulieren. Was sagt ihr zu Brillen aus Fernost, natürlich vor Ort zu kaufen?
Ganke
Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2006, 08:28
von Ryckchen
Ich noch mal, ich hab irgendwo gelesen, dass es auch Gläser gibt, wo man die Vergrößerungswirgung des Auges nicht so sehr sieht. Ich habe es satt immer zu hören, Boh hast du große Augen.
Danke
Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2006, 10:08
von Oppicker
Ja, das ist die sog. Eigenvergrößerung des Glases und hängt einzig von der Glasdicke ab, von nichts anderem.
Falls du die Kunststoffgläser wählst, empfehlen sich R+H-Gläser wegen der besonderen Hartschicht. Listenpreis für 1,74asph. inkl. dieser Hartschicht und SuperET pro Glas 215 Euro. Andere Hersteller sind mitunter natürlich preiswerter, die Gläser aber auch empfindlicher.
Bei 1,6asph. mineralischen Gläsern inkl. SuperET pro Glas 91 Euro.
BITTE DENKE DARAN, "L"-GLÄSER ZU BESTELLEN. DER PREIS IST DER GLEICHE.
Wenn du eine Fassung gewählt hast (zur Erinnerung: so knapp und rund wie möglich), kann vorab beim Lieferant telefonisch die Glasdicke errechnet werden. Jedenfalls R+H bietet diesen Service.
Verfasst: Mittwoch 18. Oktober 2006, 21:14
von xiaowei
Oppicker hat geschrieben:Ja, das ist die sog. Eigenvergrößerung des Glases und hängt einzig von der Glasdicke ab, von nichts anderem.
Naja, der grösste Anteil der GESAMTvergrösserung ("grosse Augen") kommt ja wohl vom Hornhautscheitelabstand, da helfen einige 1/10 mm weniger Mittendicke bei hochbrechenden Gläsern auch nicht mehr viel.
Oppicker hat geschrieben:
Falls du die Kunststoffgläser wählst, empfehlen sich R+H-Gläser wegen der besonderen Hartschicht. Listenpreis für 1,74asph. inkl. dieser Hartschicht und SuperET pro Glas 215 Euro. Andere Hersteller sind mitunter natürlich preiswerter, die Gläser aber auch empfindlicher.
Bei 1,6asph. mineralischen Gläsern inkl. SuperET pro Glas 91 Euro.
+4.50/-2.00 ist nicht wirklich STARK weitsichtig, ich habe selber +4.00/-0.75 Add 2.00 und bin prima mit Index 1.60 in Bezug auf Dicke und Gewicht zufrieden, ich würde da auch keine höherbrechenden Gläser nehmen, diese zeigen dann wie schon von fogel geschrieben, wegen der schlechten Abbe-Zahl, stärkere Farbränder (bin da selbst sehr empfindlich). Die höherbrechenden Gläser (auch Plastik) haben auch wieder eine etwas höhere Dichte als die mit n 1.6, sodass das dünnere Glas dann u.U. sogar schwerer wird!
XW
Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 10:19
von Oppicker
@xiaowei
Falsch! Die Eigenvergrößerung hängt NUR von der Dicke eines Glases ab. Weder der Brechungsindex, noch die Glasstärke, noch der HSA spielen eine Rolle. (Der HSA sowieso nicht, denn der ist vom Glas selbst ja völlig unabhängig)
Man arbeitet beim Film damit: Wenn Hape Kerkeling seinen "Schlämmer" gibt, Dieter Krebs den Dödel gab, dann werden den Schauspielern überdicke Gläser in Brillen eingesetzt, DIE NATÜRLICH KEINE STÄRKE HABEN, denn sonst sieht der Akteur ja nix mehr. Und die Brillen sitzen auch nicht 10 cm vor dem Auge, damit das Glas vergrößert.
Es ist nur die Dicke des Glases, die einen solchen Effekt bewirkt.
Der Effekt wird auch bei Aniseikonie genützt. Damit vergrößert man Bilder auf der Netzhaut des einen Auges eines "Patienten", das normalerweise kleiner wäre. Trotzdem sitzt die Brille nicht auf der einen Seite weiter weg vom Auge als beim anderen.
Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 13:40
von fogel
Leute ..jetzt wirds echt mal peinlich
Die Eigenvergrösserung ist das Verhältnis von bildseigem Scheitelbrechwert zum Brechwert des Glases.
Genauer:
1/a-d/n*F1
Dieses Verhältnis wird maßgeblich durch die Mittendicke und die Vorderflächenkrümmung beeinflusst.
Zudem wird das Bild von den Augen für einen Aussenstehenden natürlich durch einen höheren HSA auch grösser gesehen.
Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 17:26
von Oppicker
Sollte ich mich wirklich irren?
Nach deiner Formel gäbe es keine eigenvergrößernden Plangläser, richtig?
Und was heißt "Verhältnis" bei einer Subtraktion? Ein Verhältnis ergibt sich doch immer durch eine Division.

Eine Kommilitonin an der FFA München trug - soweit ich mich erinnere - sogar eigenvergrößernde Gläser wegen Aniseikonie, obwohl sie sehr stark myop war (~14-15dpt).
Ich hole aber nochmals meine Schulbücher raus.
Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 19:49
von fogel
Oppicker hat geschrieben:Sollte ich mich wirklich irren?
Nach deiner Formel gäbe es keine eigenvergrößernden Plangläser, richtig?
Und was heißt "Verhältnis" bei einer Subtraktion? Ein Verhältnis ergibt sich doch immer durch eine Division.

Eine Kommilitonin an der FFA München trug - soweit ich mich erinnere - sogar eigenvergrößernde Gläser wegen Aniseikonie, obwohl sie sehr stark myop war (~14-15dpt).
Ich hole aber nochmals meine Schulbücher raus.
Die Formel stimmt schon .. evtl isses so ersichtlicher:
N= S'/F
ist das selbe wie:
___1___
1-d/n * F1
Mit Plangläsern kannst du keine Vergrösserung erreichen .. mit Minusgläsern aber bei unterschiedlicher Mittendicke sehr wohl verschieden grosse Netzhautbilder erzeugen.
Kannst die Formeln dazu auch ma raussuchen, wenn du deine Bücher grad auspackst

Da wird die Eigenvergrösserung mit der Systemvergrösserung (BG-Auge) multipliziert...
Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2006, 21:15
von Oppicker
Mit Plangläsern kannst du keine Vergrösserung erreichen
Und da war ich mir sooo sicher, dass ich das Gegenteil gelernt habe. Ich erinnere mich auch noch, dass in diesem Zusammenhang der Lehrer als Beispiel dafür anführte, dass im Wasser der Grund näher erscheint. Nehmen wir ein Hallenbad. Das Wasser ist im Prinzip ja eine planparallele Platte mit z.B. 1,20m Dicke.
Naja, manche Dinge sollte man ja eigentlich nicht vergessen, aber dieser Lehrstoff ist für mich nun schon 24 Jahre alt.
@xiaowei
'tschuldigung, ich habe mich geirrt. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
(Aber nachlesen tu ich das trotzdem

)