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Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 12:37
von ch78v
Hallo,

ich war beim Augenarzt meine Augen kontrollieren und wie nicht anders zu erwarten benötige ich auch eine neue Brille. Da meine Fassung auch schon sehr alt ist möchte ich mir eine komplett neue Brille bestellen.

Hier einmal die Werte laut Augenarzt:
SP -2,50 Z +0,25 Achse 60
SP -2,50 Z +0,25 Achse 90

Ich möchte wieder ein Glas von Zeiss/Essilor und hab mir vorher Optiker in meiner Nähe die Partner von diesen sind ausgesucht. Hab dabei von i.scription und eyecode gelesen und
diese zwei "neuen" Messmethoden interessieren mich sehr. Leider konnten/wollten die Optiker mir die zwei Systeme nicht genauer Beschreiben. Was ich herausgefunden habe ist,
dass eyecode den Augendrehpunkt misst. Könnt Ihr mir vielleicht sagen wo der Unterschied der beiden Systeme liegt und wo der Vor-/Nachteil bei dem jeweiligen System liegt?

Optiker A (ist Zeiss Partner und i.scription Partner)
Zuerst haben wir eine Fassung gesucht die mir passt und leicht ist. War gar nicht so einfach und übrig geblieben ist eine Fassung von Götti aus Titan ( ~350,-)
Ich habe von dieser Firma noch nichts gehört, ist die gut? Weil Preislich eigentlich etwas über meinen Vorstellungen und hat mir nicht 100% gefallen aber es gab nichts besseres.
Als Glas hat Er mir Clarlet 1.67 AS für 199,- pro Stück angeboten und für i.Scription 49,-

Optiker B ( freier Optiker)
Sehr nette Dame die mir Verschiedene Modelle gezeigt hat, schlussendlich bin ich bei diesem Modell gelandet
http://www.eschenbach-optik.com/de/Bril ... 9%20%20%20#
Gefällt mir sehr gut, ist schön leicht und wieder von Eschenbach. (meine derzeitige Brille ist auch von denen) Sehr preiswert mit ~140,-
Sie meinte dann, dass bei meiner Sehstärke 1.61 ausreichen und der Unterschied zu 1,67 sehr gering ist zumal meine Fassung sehr klein ist.
Als Glas hat Sie mir Ormix AS 1.61 für 170,- pro Stück angeboten, eyecode sollte 40,- kosten.
Allerdings würde Sie die Werte "händisch" ausmessen, sprich Sie hat nicht diese Maschine dazu. (Frage dazu weiter unten)

Optiker C (ist Essilor und eyecode Partner)
Da wusste ich ja jetzt schon welche Fassung (hat auch Essenbach im Programm) ich möchte und es ging mir um dieses eyecode system.
Er hat diese Maschine Vorort und das Auge würde eben elektronisch ausgemessen werden (glaube Augendrehpunkt)
Er hat mir auch das Ormix AS 1.61 angeboten für 124,- + 38 für eyecode.

So jetzt meine eigentlichen Hauptfragen, welchen Optiker soll ich nehmen? Am sympathischsten war mir Optiker B und auch wenn es dort etwas teurer ist würde ich gerne dort meine Brille bestellen.
ABER, mich schreckt ab, dass Sie das eyecode händisch und nicht mit dieser Maschine messen wird. Wer von Euch hat Erfahrung mit diesem System und kann mir sagen ob der Unterschied
zwischen mit/ohne Maschine doch relevant sind. Würdet Ihr mir eher zu Optiker B ohne eyecode raten oder Optiker C mit eyecode?

Und dann habe ich noch bei essilor gelesen, dass es ein Glas namens F360 gibt, welches noch besser ist. Wie groß ist der Unterschied zu den mir angebotenen?
Ich möchte wieder eine Brille haben, die ich lange trage und bin bereit für Qualität auch dementsprechend zu zahlen. Aber es muss nicht unnötiger Luxus sein,
hoffe Ihr versteht was ich meine.

So ist etwas länger geworden, hoffe nicht zu lang :-)
lg
Christoph

PS: Weil es mich auch interessiert hat, bin ich auch zum F...man gegangen. Natürlich bekommt man da am Anfang einen super Preis, wenn man aber genau sagt,
welches Glass/Hersteller man will ist man schwupdiwp teurer als beim Optiker :-) Vorallem der "Einheitspreis" egal welcher Hersteller hat mir etwas irritiert.
Eyecode kannte er überhaupt nicht. Dafür gibt es dort ein Essilorglass "Individual", ist dass das F360 ?

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 13:05
von nixblicker
Das ist aber viel zu lesen...

zu Zeiss kann ich nichts sagen, da sich meine kenntnisse hier auf halbwissen begründen.

Zu Eyecode:

Den Eyecode kann man ausschließlich mit dem zugehörigen Messgerät, dem Visioffice berechnen.

Alles andere wäre die Messung für ein sogen. F360° Glas, dass die Individuellen Trageparameter wie vorneigung der Fassung, durchbiegung, usw... berücksichtigt. Trage ich selbst, bin begeistert!

All das macht Eyecode auch, nur dass zusätlich der Augendrehpunkt gemessen wird, um das glas noch individueller gestalten zu können.

Dies ist erst seit kurzer zeit tatsächlich möglich, bisher wurde dieser Punkt als theoretische Größe angesetzt, da er im auge ist, und bis dato nicht messbar war, jedoch für die berechnung von brillengläsern wichtig ist.

Was die Wahl deines Wunschoptikers angeht, rate ich persönlich, auf dein Bauchgefühl zu hören. Wenn Dir optiker B sympatischer ist, dann ist das ein gutes zeichen. Nur Technik macht noch keinen kompetenten und freundlichen optiker.

Andererseits bietet kollege C eben die neueste Technik. Dort wurde viel investiert, sowohl Geld als auch Zeit. Egal wofür du dich entscheidest, du wirst ein absolutes High End Produkt bekommen.

Wir Sprechen hier über den Unterschied zwischen einer Mercedes S Klasse und einer S Klasse mit sonderausstattung.

Beides absolut Schöne Wagen, und nur noch in details zu unterscheiden.

Beste Grüße,

nixi

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 13:25
von Onkel Bob
ich würd optiker b) nehmen... :wink: ...

und dazu ein ein gutes ormix-glas...jo, das wär schon ne verdammt gute entscheidung. ich selber trage ebenfalls ein f360°-optimiertes glas und bin nach wie vor begeistert...

also, mach uns alle stolz und berichte mal was daraus geworden ist

meint
onkel bob

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 13:32
von palmi
Servus ch78v,

kann mich zu der Antwort von unserem nixi (nixblicker ;) ) nur anschließen.
Sicherlich spielt High-Tech ein immer größere Rolle, aber das Wichtigste bleibt das Vertrauen und die Zufriedenheit beim Augenoptiker deines Vertrauens.

Wir selbst sind Zeiss & Rupp+Hubrach (hauptsächlich) Partner und haben auch das i.Scription Verfahren im Hause. Es zu besitzen ist sicherlich eine schöne Sache, aber wenn ich meinem Kunden den Sinn nicht richtig erklären kann, aber dafür extra-Mehr Geld verlange, dann ist es mir das nicht wert und auch nicht unbedingt vertrauensvoll.
Aus der Ferne gibt es sowieso noch ein paar Punkte mehr, die für eine i.Scription-Empfehlung eine Rolle spielen.

Kurze Erklärung zu i.Scription: Die Gläser werden auf 1/100 Dioptrien genau geschliffen (also keine Abstufung mit 0,25 Dioptrien). Clou des Ganzen dabei ist, dass das Gerät zur Ausmessung (i.Profiler) nicht nur die Stärke bei der normalen Pupillengröße am Tage (Pupille ist meist kleiner, weil mehr Licht vorhanden ist) berücksichtigt, sondern auch die Situation bei Dämmerung und Nacht simuliert und dabei dein Auge ausmisst. Diese Messwerte in Kombination mit der normalen Ausmessung beim Augenoptiker ergibt dann das i.Scription Glas. Es soll dann vor allem bei Dämmerung und Nacht für deutlich besseres Sehen sorgen.

-> Persönlich trage ich auch ab und zu eine Brille mit i.scription und kann auch den Effekt für die Nacht und Dämmerung bestätigen. Es macht aber nur dann Sinn, wenn auch die Sehleistung entsprechend gut ist. Das kann aber nur der Augenoptiker vor Ort messen und auch beim i.Profiler selbst müssen ein paar Parameter mit berücksichtigt werden.

Viel Erfolg bei deiner Suche und Auswahl, gerne auch mit Rückmeldung hier! :)

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 13:33
von nixblicker
Onkel Bob hat geschrieben:

also, mach uns alle stolz und berichte mal was daraus geworden ist

meint
onkel bob

das ist mal ne aussage...

Bob, ich find dich gut. :mrgreen:

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 14:23
von Onkel Bob
dankööööööööööö... :mrgreen: ..*knuddel*...

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 15:45
von optimalsehen
Hallo Christoph,
auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Nimm das Eyecode Glas von essilor.

Glas und Auge bilden ein System, dass in der Summe verschiedenen optische Fehler hat.
i.Scription misst sog. "Fehler höherer Ordnung" des Auges und verrechnet diese im Glas. Heißt vereinfacht, der Systemfehler des Auges wird ermittelt und dann im Glas gegen gerechnet. Nachteil: Es funktioniert nur in einer Blickrichtung und unter bestimmten Bedingungen 100%ig (weil: das Auge ist veränderlich in Bewegungsrichtung, Pupillengröße und Linseneinstellung).

Essilor hingegen berechnet die "Fehler höherer Ordnung" des Glases und korrigiert diese. Vorteil: die Methode funktioniert unter allen Bedingungen. Die entgültige Glasposition zum Auge wird vor der eyecode-Messung exakt eingestellt und der Fehler daraufhin berechnet. Das Glas ist statisch und unterliegt keinen Einstelländerungen. Durch den eyecode ist die Berechnung für die gesamte Glasfläche deutlich genauer, weil eben alle Punkte exakt berechnet werden können.
Die Berechnung eines solchen Glases dauert mit modernen Hochleistungscomputern mehr als 5min.!

Das Essilor "individual" ist ein f360° fit. D.h. digital nachbearbeitet unter Standardbedingungen. Auch gut aber verbesserungsfähig.

Ein Ormix AS 1.61 gibt es nicht als eyecode. Das geht z.Zt. nur bei den Einstärken f360. Kosten liegen etwa bei 190 EUR/Stk. incl. Crizal Alize und eyecode!

Viele Grüße

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 16:18
von vidi
optimalsehen hat geschrieben:Hallo Christoph,
auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Nimm das Eyecode Glas von essilor.
Aber!!!!
Man kann eyecode nicht von Hand messen !!!!!!
Nur mit Visioffice !!!!
Optiker B kann zwar die individuellen Daten für das f360° von Hand messen, aber nicht den eyecode-Wert!!!

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 17:03
von Onkel Bob
daher auch mein vorschlag als 'kompromiss':

nimm die nette augenoptikerin 'bäh' mit dem handgefummelten f360° und ab geht die luzie... :wink:...unvergleichliche seherlebnisse werden dich jubeln lassen... :wink:

leeven jruß
onkel bob

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 17:19
von benkhoff
hallo Christoph,
ich würd Optiker A) nehmen. :wink:
Die dortigen Glaspreise sind nicht zu toppen, sind wirklich günstig. Bei mir wären die identischen Gläser ca. 50 Euro teurer!
Götti ist ein 1A-Premium-First-Class-Hersteller aus der Schweiz. Tolle Brillenfassungen, super Qualität!!
Und übrigens: die iscription Gläser "funktionieren" auch in allen Blickrichtungen, und unter allen Bedingungen.

Wie Sie merken: fragen Sie fünf Optiker, bekommen Sie fünf verschiedene Antworten.
Im Grunde können Sie sowohl die Essilor-, als auch die Zeiss-Gläser nehmen. Sie bekommen in beiden Fällen Top-High-Tech-Gläser. Die modernsten Produkte beider Firmen. Da machen Sie alles richtig!
Entscheiden Sie sich am besten für den Optiker, bei dem sie sich "am wohlsten" fühlen.

mfG benkhoff

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 17:27
von vidi
Dem kann ich nur zustimmen :!:

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 14:01
von ch78v
Danke für die zahlreichen Antworten. Jetzt ist mir einiges klarer. F360 bzw. eyecode ist das Verfahren wie das Material (z.b. Ormix) verarbeitet wird.

War gestern wieder bei Optiker B und hab die Fassung Gott sei Dank noch einmal getestet. Ich weiß nicht warum mir das beim ersten Mal nicht aufgefallen ist,
aber jedenfalls stoße ich mit den Wimpern hin und wieder am Glas an. Nicht nur, dass dadurch die Brille schnell verschmutzt ist das irgendwie ein komisches Gefühl.
Daraufhin haben wir wieder Fassungen gesucht, derzeit passt mir am besten dieses Modell:
http://at.oakley.com/products/6203/22444
Ich kenne Oakley von Sonnenbrillen her, aber ich wusste nicht, dass die auch Brillenfassungen herstellen. Bei den Sonnenbrillen finde ich, dass Oakley gute Qualität anbieten,
ist das bei den Fassungen auch so?

Aber so ganz glücklich bin ich mit der auch noch nicht. Habt Ihr vielleicht einen Rat für eine leichte, kleine, rechteckige Fassung. Nicht komplett Randlos (unten kein Problem)
Am liebsten hätte ich ja meine alte Fassung noch einmal aber die wird nicht mehr produziert.

Ich werde Euch auf dem laufenden halten, jetzt muss ich aber erst eine passende Fassung finden.
optimalsehen hat geschrieben: Ein Ormix AS 1.61 gibt es nicht als eyecode. Das geht z.Zt. nur bei den Einstärken f360. Kosten liegen etwa bei 190 EUR/Stk. incl. Crizal Alize und eyecode!
Das wundert mich aber jetzt ein wenig. Genau dieses Glas ist mir vom Optiker C mit eyecode angeboten worden.

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 14:48
von nixblicker
ist etwas missverständlich...

es gibt das "standart" ormix AS 1,6 und es gibt ein ormix F360°

Ormix ist lediglich das material, und wie du schon sagtest, F360° ist die bearbeitung.

Das AS steht in diesem Fall für asphärisch, und bedeutet hauptsächlich, dass dieses glas schlanker ausfällt. Ein F360° ist auch in jedem Fall asphärisch, weniger wegend er dicke, sondern eben wegen der individuellen fertigungstechnik.

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 15:14
von nero
ch78v hat geschrieben:Ich möchte wieder eine Brille haben, die ich lange trage und bin bereit für Qualität auch dementsprechend zu zahlen. Aber es muss nicht unnötiger Luxus sein,
hoffe Ihr versteht was ich meine.
Definiere lange tragen? Willst du sie 3 Jahre haben? 5? 10? (gut, zugegeben 10 Jahre ist eher unrealistisch. Dazu kommt eventuell auch noch dein Alter. Ich persönlich kenne mich mit eyecode und i.scription nicht aus. Aber weil ich weder mit Essilor noch mit Zeiss "verheiratet" bin (und bei Gott sowas absolut nicht gut heiße) seh ich dem ganzen etwas skeptischer gegenüber.

Keine Frage, beides sind die führenden Hersteller in unserem Bereich und bieten nebst chinagefertigten Billigheimer eben auch die TOP Markengläser an. Ob die aber ohne beginnende "Altersichtigkeit" und Stärken jenseits der 3dpt schon wirklich etwas bringen wage ich zu bezweifeln (lasse mich sehr gern vom Gegenteil überzeug). Selbstverständlich bestätigen Ausnahmen die Regel. Ich für meinen Teil trage derzeit ein Lagerglas einer etwas kleineren Firma und ein Rezeptglas asphärisch mit neuester Beschichtung und tada, kenn bei meinen Werten absolut keinen Unterschied.

Zugegeben, ich hab nur etwa -2,00dpt.

Re: Frage zu Optikerwahl und eyecode

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 16:59
von nixblicker
hallo nero,

hast du denn schon mal eines dieser high end gläser getestet?

Ich schon, und ich spüre den unterschied bei rund +1,50 und prismatischer wirkung deutlich.

Ich will nicht sagen, dass ohne diese technologie kein sehen möglich ist.

Es gab ja auch fernseher vor der einführung von Blueray und HD, aber es ist eben dieses bisschen bessere sehen, für das der eine eben gern mehr geld ausgibt, der andere weiter in seine alte röhre guckt, und auch Tv empfang hat.

Alle kochen mit wasser. Aber die zutaten und die ausrüstung drumherum zählen eben auch... :wink: