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Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 09:35
von HJS
Hallo zusammen,

ich habe mir vorige Woche eine neu angefertigte Lesebrille (meine erste überhaupt, ich bin aber seit 28 Jahren Brillenträger) abgeholt und erstaunt festgestellt, daß im unteren Bereich (also dort, wo man üblicherweise Zeitung liest) es kurz vor dem Glasrand unscharf und dann noch einmal scharf wird. Es sieht aus, als schwebe über dem Glasrand ein unscharfer Streifen. Am oberen Glasrand ist das übrigens genauso.
Ich bin dann erst mal gleich wieder zum Optiker und der war ziemlich ratlos, hat ein paarmal die Glasstärken vermessen ("stimmt aber genau") und mich dann wieder nach Hause geschickt ("wenn es nicht besser wird, kommen Sie bitte wieder"). Ich habe mir die Brille dann ziemlich ganau angeschaut und festgestellt, daß Lichtstreifen (Leuchtstoffröhre an der Decke), wenn sie sich im Glas spiegeln, in der Glasmitte gleichmäßig gekrümmt sind (das ist ja normal) und kurz vor dem Glasrand plötzlich eine leichte Welle schlagen.
Nun meine Frage: Es handelt sich hier um Einstärken-Kunststoffgläser. Kann es sein, daß sie beim Einschleifen oder Einsetzen am Rand "verbogen" wurden ud die Brechkraft hier in einem kleinen Bereich entlang der Glaskante vom Soll abweicht? Bisher hatte ich immer Mineralglas, da ist das ja ausgeschlossen. Aber auch Brillen mit Kuststoffgläsern von Arbeitskollegen, die ich mir angeschaut habe, zeigen diese auffällige Reflexion nicht.

Gruß von Hans-Jürgen

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 10:05
von herrdelling
Die Reflexe der Leuchtstoffröhren, die du verzogen wahrnimmst, sagen ja noch nichts über die Abbildung der Brillengläser aus. Das sind Restspiegelungen!!!
Die können je nach Qualität der Entspiegelungsschicht (Markenglas oder Billig) unterschiedlich ausfallen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 15:26
von HJS
herrdelling hat geschrieben:Die Reflexe der Leuchtstoffröhren, die du verzogen wahrnimmst, sagen ja noch nichts über die Abbildung der Brillengläser aus. Das sind Restspiegelungen!!!
Die können je nach Qualität der Entspiegelungsschicht (Markenglas oder Billig) unterschiedlich ausfallen, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Es geht mir hier nicht um das Vorhandensein von Restreflexen (deren Farbe und Intensität je nach Glas unterschiedlich ausfallen kann), sondern um deren Form. Die Entspiegelungsschicht ist so dünn, daß sie meines Wissens nicht formverzerrend sein kann. Und wenn eine gerade Linie sich in einem gleichmäßig gewölbten Glas als ungleichmäßig gewölbte Kurve spiegelt, dann stimmt hier die Wölbung der Glasoberfläche nicht und somit kann auch die Abbildung des Glases nicht stimmen. Es handelt sich hier nicht um Gleitsicht- oder ashärische Gläser, sondern um ganz einfach geschliffene Markengläser (Rodenstock).
Meine Frage ist, ob sich jemand erklären kann, wie es zu dieser Verformung des Kunststoffglases am Rand entlang gekommen sein kann.

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 15:31
von Glaszauber
HJS hat geschrieben:Meine Frage ist, ob sich jemand erklären kann, wie es zu dieser Verformung des Kunststoffglases am Rand entlang gekommen sein kann.
Moin.
1. Beschichtsfehler
2. Fehler im Glasrohling
Beides Fehler, die im Werk (bei der Fertigung) entstehen können.

Gläser einschicken auf Garantie, neu und fertig....

Glaszauber

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 15:33
von vidi
Glaszauber hat geschrieben:
HJS hat geschrieben:Meine Frage ist, ob sich jemand erklären kann, wie es zu dieser Verformung des Kunststoffglases am Rand entlang gekommen sein kann.
Moin.
1. Beschichtsfehler
2. Fehler im Glasrohling
Beides Fehler, die im Werk (bei der Fertigung) entstehen können.

Gläser einschicken auf Garantie, neu und fertig....
Oder 3. mit zuviel Spannung eingearbeitet.

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 15:37
von Glaszauber
vidi hat geschrieben:Oder 3. mit zuviel Spannung eingearbeitet.
...kann sein. Meistens hat man dann aber die Spannung an den Extrempunkten, wie z.B. am Schließblock.

Möglich ist übrigens auch, dass der Optiker das Glas (und nicht die Fassung!) erwärmt hat beim Einsetzen :mrgreen:
Gilt aber nur bei Kunststofffassungen.....

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 15:38
von Gopal
@vidi und glaszauber:
Ihr passt nicht richtig auf!
Beschichtsfehler ist doch bereits ausgeschlossen!
Lest Ihr denn die Fragen nicht richtig????

Wenn der Endverbraucher einen Beschichtungsfehler ausschliesst, dann ist das so! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Grüße, Gopal

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 16:15
von vidi
@HJS

Hast du da evtl. ein Foto von.

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 16:16
von prüflingsprüfer
HJS - bist du arg kurzsichtig oder übersichtig ?
Du trägst seit 28 Jahren Brille und jetzt schaust du deine erste Lesebrille
mit der Fernbrille an ? Wie siehst du denn die "Wellen" ohne Nahkorrektur ?
Klar, so stark wird diese nicht sein, oder ?
Gib doch mal bitte deine Werte hier durch.

Weitere Frage:
Ist das eine Vollrand- oder womöglich Nylor-(Faden)brille ?

Könnte wirklich mit "Spannung" zusammenhängen - ginge aber leicht zu optimieren.

Stelle doch am besten mal ein Foto ein, dann tun wir uns leichter.

Re: Kunststoffbrillengläser sind am Rand "verzogen"

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2010, 13:25
von HJS
prüflingsprüfer hat geschrieben:HJS - bist du arg kurzsichtig oder übersichtig ?
Du trägst seit 28 Jahren Brille und jetzt schaust du deine erste Lesebrille
mit der Fernbrille an ? Wie siehst du denn die "Wellen" ohne Nahkorrektur ?
Klar, so stark wird diese nicht sein, oder ?
Gib doch mal bitte deine Werte hier durch.
Ich habe Zylindergläser (links -3,75, rechts -3,0) und shärisch fast nichts (beidseitig +0,25).
Bei der Lesebrille beträgt die Addition +0,75, also ich kann mit der "Fernbrille" (die für mich immer eine Brille für alle Entfernungen gewesen ist) auch noch ganz gut in der Nähe sehen.
Weitere Frage:
Ist das eine Vollrand- oder womöglich Nylor-(Faden)brille ?
Es ist eine Metallhalbrandbrille, auf der unteren Hälfte wird das Glas mit einem Nylonfaden gehalten. Dort ist der Glasrand also gerillt. Das hatte ich bei zwei früheren Brillen auch schon, immer völlig ohne Probleme.
Könnte wirklich mit "Spannung" zusammenhängen - ginge aber leicht zu optimieren.
Stelle doch am besten mal ein Foto ein, dann tun wir uns leichter.
Foto würde ich gerne machen, aber ich war gestern Abend noch mal beim Optiker und der schickt sie jetzt an den Glashersteller ein.
Ich werde hier berichten, wenn das Ergebnis in ca. 1 Woche vorliegt.