Optiker-Forum

Hallo,

ein Bekannter hat gerade ein Sehtest machen lassen mit folgenden Werten:

Rechts: Sph -025 / Cyl -1,25 / Achse 170°
Links: Sph Plan / Cyl -1,00 / Achse 175°

Er merkt selber das er oft nicht optimal sieht wenn etwas weiter weg ist, teilweise eben unscharf. Bisher hatte er noch nie eine Brille.


Mit der Testbrille die auf diese Werte eingestellt ist und die er für ein paar Minuten beim Optiker aufhatte, hat er gleich gemerkt wie komisch damit alles auf einmal aussieht. Sehr ungewohnt.

Er möchte die Brille eigentlich nur gelegentlich (Vorlesungen usw, wenn eben benötigt) tragen, auf keine Fall immer.

Jetzt zu den Fragen:

- Ist es sinnvoll eine Brille genau mit diesen Werten fertigen zu lassen? Kann man die mal tragen und mal nicht tragen oder klappt sowas kaum?

- Ist es vllt. sinnvoll / möglich die Brille mit einem schwächeren Cylinder fertigen zulassen, damit der Unterschied mit / ohne nicht so groß ist und man sie dadurch ab und an tragen kann ohne das es unangenehm ist oder schwindelig macht?


Vielen Dank!

Auch hier nochmal hallo blub2010,

ohne mal großartig, wie beim anderen Thread, abzuweichen: dein Bekannter wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Brille nicht nur ab und zu tragen.
Seine Brillenstärken und damit vor allem die Hornhautverkrümmung, wirkt sich in der Nähe und in der Ferne aus. Er sollte nicht nur ein deutlich schärferes Bild in der Ferne erkennen, sondern auch in der Nähe bei Feinheiten und Konturen eine deutlich schärfere Abgrenzung des Objektes / Bildes / Films usw.

blub2010 hat geschrieben:- Ist es sinnvoll eine Brille genau mit diesen Werten fertigen zu lassen? Kann man die mal tragen und mal nicht tragen oder klappt sowas kaum?

Er wird selbst merken, dass es mit Brillen generell angenehmer ist. Angefangen beim Autofahren, Kino, Theater und eben weite Entfernungen, wird sich bestimmt auch nachts oder vor dem PC ein schöneres Bild einstellen. Auch hier ist zu sagen, dass der erste Moment oder die ersten Tage etwas "anders" und gewohnheitsbedürftig sind, aber er profitiert wirklich davon. Gerade mit seinen Stärken, merkt er erst mit Brille, was er bisher "verpasst" hat.

blub2010 hat geschrieben:- Ist es vllt. sinnvoll / möglich die Brille mit einem schwächeren Cylinder fertigen zulassen, damit der Unterschied mit / ohne nicht so groß ist und man sie dadurch ab und an tragen kann ohne das es unangenehm ist oder schwindelig macht?

"Entweder man ist schwanger oder nicht. Halbschwanger gibts nicht!", diesen Satz pflegte immer mein Lateinlehrer zu sagen, wenn wir die Hausaufgaben nur unvollständig hatten
Es wäre wirklich Schmarrn den Zylinder abzuschwächen, wenn man doch damit die beste Sehleistung erreicht. (Wohlgemerkt: das hat nun nichts mit der klassischen Überkorrektion bei der Refraktion (Augen-Ausmessung) zu tun, dafür gibt es ja den Feinabgleich!) Es kann eine Umstellung sein am Anfang -> ja! Aber dennoch sollte sich unmittelbar nach Tragen der Brille ein angenehmes Sehen einstellen. Unangenehm oder gar schwindelig sollte bei einer korrekt ausgemessenen Brille nach kurzer Tragezeit ausgeschlossen sein (Ausnahmen / Extremfälle, bestätigen die Regel)

Soweit geklärt?

Auch hier: erstmal danke für die Antwort.

Es ist mir durchaus klar, dass man mit einer vollen Korrektur auch die beste Sehleistung erreicht.

Es geht aber darum, dass er die Brille DEFINITIV nur gelegentlich tragen möchte. Und von vielen Bekannten habe ich mir sagen lassen, dass wenn sie ständig oder häufig eine Brille mit Cylinder (vollkorrektur) tragen und diese dann abnehmen, Schwindel und Kopfschmerzen bekommen.


Die Frage ist jetzt also: Kann mit einem schwächeren Cylinder als benötigt das Sehvermögen nicht zumindest etwas verbessert werden ohne die starke Gewöhnung an die Brille zu bekommen und eben kein so riesen Unterschied mit / ohne zu erleben, damit wenn die Brille abgelegt wird, keine Kopfschmerzen/Schwindel eintreten.

blub2010 hat geschrieben:Es geht aber darum, dass er die Brille DEFINITIV nur gelegentlich tragen möchte. Und von vielen Bekannten habe ich mir sagen lassen, dass wenn sie ständig oder häufig eine Brille mit Cylinder (vollkorrektur) tragen und diese dann abnehmen, Schwindel und Kopfschmerzen bekommen.

Jeder reagiert anders auf eine Brille und die Korrektion. Es gibt Leute, denen stört es gar nicht, und welche, die ohne Brille nicht können.
Die Frage ist doch: warum nehmen denn die vielen Bekannten dann überhaupt die Brille ab, wenn sie doch mit besser sehen können? Und woher weißt du bei den vielen Bekannten, dass sie eine Hornhautverkrümmung haben?

blub2010 hat geschrieben:Die Frage ist jetzt also: Kann mit einem schwächeren Cylinder als benötigt das Sehvermögen nicht zumindest etwas verbessert werden ohne die starke Gewöhnung an die Brille zu bekommen und eben kein so riesen Unterschied mit / ohne zu erleben, damit wenn die Brille abgelegt wird, keine Kopfschmerzen/Schwindel eintreten.

Das ist alles subjektiv. Es kann sein, kann aber auch nicht. Unsere Augen sind ja keine festen Kameras die da oben im Kopf eingesetzt sind. Sie hängen mit unserem vitalen System zusammen und sind genauso abhängig von Kreislauf, Stoffwechsel, Psyche, Stress und so weiter. Jeder geht anders mit seinem "Sehen" um. Jeder hat unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse an sein Sehen. Meiner Meinung nach wäre es quatsch, die Korrektion runterzuschrauben, denn wir reden hier von der Korrektion einer Fehlsichtigkeit und nicht vom "Schrauben" an einem Motor, bei dem mal ein bisschen mehr oder weniger PS nicht so viel ausmachen.

Mal abgesehen davon, dass das Sehen für den Brillenträger selbst verbessert werden würde, erhöhen wir damit auch die Sicherheit für andere, zum Beispiel im Straßenverkehr. Sei es als Autofahrer oder auch als Fußgänger oder Radfahrer. Muss jeder für sich selbst entscheiden. Wie gesagt, er wird höchstwahrscheinlich einen spürbar besseren Seheindruck bekommen.