Optiker-Forum

Hallo,

Ich habe mir im letzten Jahr eine neue rahmenlose Brille gekauft mit gleicher Stärke wie meine jetzige.
Bei den ersten beiden Gläsern war ständig der Boden schief oder eine gerade Tischplatte geht plötzlich nach hinten hoch usw.
Ich bin dann verzogen, hatte viel Stress und das Brillenthema erst einmal wieder gelassen.

Nun bin ich letzten Monat nochmal los, weil mein teures Gestell einfach nur rumliegt. Wollte es nochmal versuchen...
Gleiche Stärle nach Brillenpass schleifen lassen. Brille geholt... linkes Glas klappt nicht. Bekam Druck auf dem Auge, irgendwie zog es immer komisch nach links. Glas hatte auch eine ganz andere Dicke wie rechts. Meiner Bitte evtl einfach nochmal ein li Glas schleifen zu lassen und bitte OHNE Toleranzen (habe Augennystagmen und bin sehr empfindlich) wurde nicht nachgekommen.
Man könne auch 3 Gläser mit der Stärke bestellen und alle würden unterschiedlich dick ausfallen - das macht rein gar nicht an der Stärke selbst usw usw.
In der Filiale sah man mich daraufhin nicht mehr wieder, weil meine Problematik auch eher belächelt wurde kam es mir vor.
Andere Filiale aufgesucht.... wieder mein Anliegen vorgetragen, es evtl einfach mit einem neuen li Glas ohne Toleranzen zu versuchen...

Plötzlich kam man dort aber vom Hölzchen auf Stöckchen, machte einen komplett neuen Sehtest.
Am Ende wurde der Augenmittenpunkt versetzt (Achse links ganz raus, rechts dafür etwas rein), Cylinder links raus, rechts etwas rein.
Rechte Stärke von -1,75 auf -2,0 gesetzt.
Ich betonte mehrmals, dass ich mit meiner aktuellen Brille ja gut sehen kann...warum nun soviel geändert wird usw
Daraufhin sagte man mir, dass das wie mit ausgelatschten Schuhen ist... die sind bequem aber nicht immer gut...
Ich verwies auch nochmal auf meine Nystagmusproblemtatik.

Nun holte ich die neue Brille ab und nun ist zwar dieses komische Zuggefühl nach links weg, dafür wölbt sich mir wieder aber alles entgegen...
so massiv, dass es mir echt schwindelig wird und ich damit echt nicht klar komme.
Diese Gläser waren auf Kulanz - die Möglichkeit das Geld zurück zu bekommen bleibt mir also noch.

Dennoch frage ich mich, warum man jetzt komplett alles umwirft und ich nun gar nicht mehr klar komme... mit meiner alten Brille aber gut sehen kann.... warum können diese Werte nicht einfach übernommen und OHNE Toleranzen gefertigt werden ??
Ich denke ich werde es bei dieser Optikerkette wohl nun auch gut sein lassen... mir das Geld zurück geben lassen und evtl nochmal einen ganz anderen Optiker aufsuchen.....

oder ist es normal, dass man so massive Probleme hat, die auch nicht besser werden, wenn man die neue Brille gleich am Morgen aufzieht und am Abend immer noch alles gewölbt sieht... setze ich meine alte auf, sehe ich sofort alles gerade wie es sein soll...

Aufgeben, das Gestell im Schrank verschwinden lassen und hoffe, dass die jetzige Brille einfach nie kaputt gehen wird .... oder es nochmal ganz neu versuchen ???

hier mal meine Werte

alt (bisherige Brille)
SPph R -1,75 L -2,00
Cyl R -0,50 L 0,00
Achse R 178 L 0
Add R 0,00 L 0,00
PD R 32,0 L 33,0

neu (neue Brille)
Sph R -2,00 L -2,00
Cyl R 0,00 L -0,25
Achse R 0 L 75


Gruß
Ameise

huhu Ameise 30,

wie heißt es so schön: viele Köche verderben den Brei!
Warum hast du denn die neue Brille nicht bei dem Augenoptiker anfertigen lassen, von dem du deine (alte) funktionierende Brille hast? Ein Augenoptiker, der einen anderen Glashersteller bevorzugt oder deine Problematik mit dem Nystagmus nicht kennt, kann für dich natürlich eine Umstellung bedeuten.
Gerade Nystagmus ist eine Störung im Sehen, die nicht unbedingt alltäglich für einen Augenoptiker ist. Um so schöner, dass dein letzter Augenoptiker dir dabei sehr gut helfen konnte.

Was genau verstehst du denn unter den Tolleranzen?

Die nun veränderten Werte würden auf zu viel Minus schließen. Also genau das, was an Veränderung der Werte im Vergleich zur alten Brille hinzugekommen ist.

hallo ameise,

komisch ist auch, daß der Cylinder auf der rechten Seite plötzlich nicht mehr benötigt wird, dafür ein Cylinder links hinzugekommen ist. Das kann natürlich alles sein, aber aufgrund Ihrer Beschreibung würde ich auch auf "zuviel Minus" tippen. Also der Ratschlag von palmi war schon ganz richtig: fragen Sie doch mal Ihren bisherigen Optiker, von dem Sie die "funktionierende" Brille haben...
Auch das Ihre Problematik (und auch der Nystagmus) eher "belächelt" wurden, läßt darauf schließen, daß es diesen speziellen Filial-Optikern wohl nicht um Ihr Sehen geht, sondern nur darum Umsatz zu machen. Schade.
Andere Frage: wann waren Sie zum letzten Mal bei einem Augenarzt? Liegen noch andere organische Probleme vor?
Wie alt sind Sie, brauchen Sie schon eine Lesebrille/Gleitsichtbrille? Hat man bei Ihnen auch schon mal die Medikamente Memantin oder Gabapentin (Markennamen Gabax oder Neurontin) "ausprobiert" (und mit Erfolg?)? Nehmen Sie eine "Kopf-Zwangshaltung" ein, um denNystagmus zu verringern und die Sehschärfe zu erhöhen?

mfG benkhoff

Guten Morgen

meine aktuell rahmenlose Brille wurde anhand meiner Werte von 2003! bei jener Filiale gefertig, wo ich nun auch Eingangs gewesen bin und plötzlich die Probleme mit dem linken Glas hatte. Damals bekam ich die rahmenlose Brille und alles war ok. Hatte auch da schon Nystagmen und meine Gleichgewichtsproblematik.

Da man mich aber dann wegen meiner Bitte mit dem linken Glas bzw meinen Beschwerden auf links nicht so wirklich erst nahm und lediglich am Gestellt rumgebogen hat usw. Nahm sich meiner der Leiter der Filiale an, hat nochmal ALLES gemessen und mir dann diese nun neuen Gläser mit komplett anderen Werten fertigen lassen. Begründung: Werte von 2003 sind schon sehr alt und müssen nicht immer gut sein...
Ich selbst habe aber keine Probleme bei der Sehschärfe oder ähnliches gehabt seit der letzten Stärkenanpassung in 2003.

Ja, ich hätte zu dem Optiker gehen können, der damals die Stärkenänderung vorgenommen hat und alles klappte.... habe halt gedacht, ich gehe ich die Filiale, wo man mir die rahmenlose Brille gefertigt hat mit alten Werten... wird bestimmt auch dieses Mal klappen....

Ich war zuletzt beim Augenarzt so Anfang 2000 würde ich sagen... dann kam die Gesetzesänderung, dass Augenärzte keine Sehstests mehr durchführen auf Kasse und dort wurde es auch immer recht schnell duchgezogen... also ging ich 2003 direkt zum Optiker als ich merkte, dass ich nicht mehr so gut sehen kann mit meiner bis dahin vorhandenen Stärke, bekam dort einen Sehtest und dann halt neue Stärken.
Dort wurde extra drauf geachtet, dass man die Stärke nicht "überkorrigiert" - damit es im alltäglichen Leben nicht zu Problemen kommt (wie jetzt).
Das hatte ich im Hinterkopf und habe es bei jetzigen Sehtest extra gefragt:
"nicht, dass das jetzt zu stark wird und ich wieder Probleme habe".... darauf der Optiker "nein, es gibt so etwas nicht wie ein Überkorrigieren"


Weitere gesundheitliche Probleme ist eine autoimmune Erkrankung der Schilddrüse, die manchmal auch rote Augen und Augenbrennen verursacht, wenn ich einen "Schub" habe. Das wurde allerdings erst letztes Jahr heraus gefunden.
TRAK Antikörper, die ua bei der "EO" Augenerkrankung vorkommen können, lagen bei mir im Graubereich. EO kommt aber meist bei Morbus Basedow vor wie ich inzwischen weiß und bei mir vermutet man eher die Hashimoto Thyreoditis.
Momentan nehme ich dafür Schilddrüsenhorme und einige Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen, Selen, B1+6, D3, VitC, Zink
Ebenso habe ich auf Grund dessen einen starken Muskelhartspann im Nacken-Schulterbereich und durch meinen Schwindel natürlich auch eine etwas andere Kopfhaltung wie gewönlich. (etwas starrer)

Gabax oder Neurontin sagt mir nichts... was sind das für Medikamente ?

Der Optiker stellte noch fest, dass ich mit meiner Sehstärke ein extrem gutes Sehen von über 100% habe und meine Augenmuskeln sehr entspannt sind (bei vielen Menschen müssen die Augenmuskeln das Sehen wohl noch stärker mitkorrigieren oder so ähnlich?)
Er hat auch erkannt, dass eine Brillenanpassung bei mir schwerer wird, weil mein Gehirn meine Augen nicht nur für das Sehen, sondern ganz stark auch für das Gleichgewicht benutzt (weil meine Gleichgewichtsorgane in den Ohren defekt sind).
zB verliere ich im Dunkeln SOFORT die Orientierung, bekomme Schwindel und mir wird übel. Mein Sehen ist wirklich das A und O bei mir und kleinste visuelle Störungen oder Irritationen können bei mir halt schnell Schwindel oder Unwohlsein auslösen.

Viele Grüße
ameise

aha, nun wirds erklärlicher.
Durch das Fehlen Ihres Gleichgewichtsorgans sind Sie natürlich wirklich sehr auf ein gutes Sehen angewiesen. Und es ist manchmal auch so, daß derjenige Optiker, der Sie damals so gut refraktioniert und beraten hatte, nicht mehr in der jeweiligen Filiale arbeitet oder sagar das Unternehmen ganz verlassen hat.
Bei Ihnen muß man sich also besonders viel Zeit nehmen, um die bestmöglichen Glaswerte herauszufinden. Da hilft auch die sog. "Probierbrille" viel. In diese kann man die ermittelten Werte mal einsetzen, und Sie können diese dann eine Zeit lang "probetragen" und dann sehen Sie quasi, ob alles paßt. Sieht altmodisch aus, funtioniert aber prächtig!

Die Medikamente Gabapentin (Gapax) und Memantin (Axura) werden vor allem bei Epilepsie und Alzheimer eingesetzt, haben aber als "Nebenwirkung" auch Erfolge bei Nystagmen gezeigt und "in kleineren Studien ermutigende Resultate erzielt" (Zitat aus wikipedia). Nachzulesen unter:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1655 ... dinalpos=4
und
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1975 ... dinalpos=1

Ist bestimmt interresant (vieleicht auch für Ihren behandelden Arzt) und eventuell mal einen "Versuch" wert...

Hallo
doch den Optiker von 2003 könnte es noch geben, da er mit jetziger Filiale nichts zu tun hat. Er ist ein eigenständiger Laden ohne Kette.
Ich müsste von der Kette mit dem Slogan "Voll zufrieden, sonst Geld zurück" mit dem A**** also erst einmal mein Geld zurück bekommen, um einen neuen Versuch zu unternehmen.

die Möglichkeit einer Probierbrille wurde mir nie angeboten. Wäre gerade in meinem Falle vielleicht wirklich eine gute Maßnahme...

Habe nie Medikamente bekommen, die Nystagmen auslösen. Meine Nystagmen kommen wohl wirklich von meiner Fehlfunktion im Innenohr.

Gruß
Ameise

benkhoff hat geschrieben: Da hilft auch die sog. "Probierbrille" viel. In diese kann man die ermittelten Werte mal einsetzen, und Sie können diese dann eine Zeit lang "probetragen" und dann sehen Sie quasi, ob alles paßt. Sieht altmodisch aus, funtioniert aber prächtig!...

Was ist unter dem Begriff "Probierbrille" zu verstehen. Handelt es sich um die Refraktionsbrille oder eine bereits fertig konfektionierte Brille mit den Korrekturwerten, die dann zurückgegeben wird?
In einem ähnlichen Fall schlug mir der Augenarzt auch eine "Probierbrille" vor; aber der Optiker lachte und sagte, das gabs mal früher. Heute erhalten Sie gleich die "End-Brille".

Ich denke mal Benkhoff hat die Refraktionsbrille gemeint.

ja, der Augenarzt probiert im Gegensatz zum Augenoptikermeister rum.

Maiers hat geschrieben: In einem ähnlichen Fall schlug mir der Augenarzt auch eine "Probierbrille" vor; aber der Optiker lachte und sagte, das gabs mal früher.

Augenärzte haben manchmal lustige Ideen...

Hab´ die Probierbrille mal probiert: SChmeckt nicht!

ok, sieht "altmodisch" aus, ist aber auch "altbewährt". Sollte bei einer Refraktion m.M. nach zum Standard-Programm gehören.

gehört sie ja auch.....