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Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:39
von Blindschleiche46
Ich bin sehr stark weitsichtig und wechsle bislang zwischen Fern- und Nahbrille (Fernbereich: r +8,00 -0,75, l +7,75 - 0,75, Nahbereich: r +9,75 - 0,75, l 9,50 - 0,75). Nun möchte ich es mit Gleitsichtgläsern versuchen. Gibt es Erfahrungen darüber, welcher Gläsertyp/Gläsermarke (Hoya, Rodenstock, Zeiss, Seiko, Essilor) sich bei diesen hohen Werten am besten bewährt? Wie häufig/selten sind Reklamationen?

Logo, ich wünsche mir ein möglichst kleines Gestell (wegen der Dicke der Gläser). Welche Gläsergröße bräuchte ich jedoch mindestens, damit Gleitsichtgläser auch ihren Dienst tun? Was wäre zu empfehlen?

Ich arbeite viel am Computer (teils am Laptop, teils an einem großen Bildschirm/Tischgerät). Schließt das bestimmte Gläsertypen von vornherein aus? Worauf muss ich achten? (Da ich zur Zeit nur sehr unregelmäßig über Einkommen verfüge :-( kann ich mir keine zweite Arbeitsplatzbrille leisten).

Früher wurde mir von Brillengestellen, die unten "randlos" sind bzw. das Glas mit einem Faden fixieren abgeraten (um die nötige Gläserdicke am unteren Glasrand zu erreichen, wäre sonst das Glas ingesamt dicker ausgefallen). Da ich nun unten den dickeren Nahbereich hätte, liebäugle ich mit einem Gestell, das unten randlos wäre. Spricht etwas dagegen?

1000 Dank für Tipps, Rückmeldung und jegliche Entscheidunghilfe!

Re: Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:48
von Gopal
Hallo Blindschleiche!

Bei jedem Gleitsichtglas ist der Schärfenbereich seitlich eingeschränkt.
Am wenigsten in der Ferne, am meissten in der Zwischenentfernung (kann also sein, dass am PC nicht optimal).
Wie sehr diese Einschränkung stattfindet, hängt ab von:
- Glasqualität
je geringer die Qualität, desto größer die Einschränkung
- Länge der Progressionszone (Strecke vom Ferndurchblickspunkt zum Nahdurchblickspunkt).
je kürzer die Progressionszone, desto größer die Einschränkung
- Glasstärke
je höher die Pluswerte, desto größer die Einschränkung.

An der Glasstärke kann man nichts machen. Deshalb halte ich es in Deinem Fall für unabdingbar, absolute Spitzengläser zu wählen.
Des Weiteren sollte die Fassung so gewählt werden, dass eine Progressionszone von 18mm möglich ist.
Fadenbrille sollte möglich sein.

Grüße, Gopal

Re: Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 17:52
von benkhoff
kurze Ergänzung: achten Sie darauf, daß die Gläser in der Höhe möglichst nicht kleiner als 30mm sind. Dann haben Sie keinen "harten"/abrupten Übergang von Fern- zu Mittelbereichs- und Nahstärken.

Re: Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Montag 21. Juni 2010, 23:03
von Blindschleiche46
Hallo, alle zusammen,

erst einmal herzlichen Dank für die Tipps. Da sich niemand zu den Gläsermarken geäußert hat — heißt es, dass die Unterschiede unerheblich sind oder gibt es nicht doch spezifische Gläsertypen, die in diesem Bereich besonders gute/schlechte Abbildungseigenschaften haben? Kann ich das "billigste" (ha, ha, ha bei meiner Gläserstärke) der individuellen Markengläser nehmen? Merci vielmals für eure Einschätzungen!

Re: Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 09:20
von Gopal
Blindschleiche46 hat geschrieben:Hallo, alle zusammen,

erst einmal herzlichen Dank für die Tipps. Da sich niemand zu den Gläsermarken geäußert hat — heißt es, dass die Unterschiede unerheblich sind
Ja, genau so ist es! Der Preis dürfte dabei allerdings auch keinen nennenswerten Unterschied machen.
Ausser den bekannten großen Herstellern gibt es auch noch weniger bekannte Markenhersteller, die ebenso gute Gläser bauen.

Grüße, Gopal

Re: Qualität von Gleitsichtgläsern bei starker Weitsichtigkeit

Verfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 12:45
von Eberhard Luckas
Hallo Blindschleiche,

suche Dir einen Optiker, der Dir anbietet, für den PC zusätzlich reine Arbeitsplatzgläser zu fertigen mit einem 50%-Preis. Die großen Markenhersteller machen das in der Regel für gleichzeitige Zweitaufträge.