Optiker-Forum

Hallo!

Ich habe mich neu hier im Forum angemeldet, weil ich sehr gerne fachkräftige Aussagen zu folgendem Sachverhalt hätte:

Ich habe mir vor eingen Wochen eine neue Brille machen lassen. Die Fassung ist randlos bei Dioptrienwerten von -6 auf beiden Augen.
Ich war eigentlich jahreland bei einem Augenoptiker meines Vertrauens, der mir bei meinen hohen Werten stets von einer randlosen Fassung abriet.
Aufgrund eines Umzugs musste ich mir einen neuen Optiker suchen und dieser hätte mir jedes Modell eingeredet. Er nahm nicht mal meine "Maße", sondern fragte lediglich nach meinem alten Brillenpass vom anderen Optiker und machte dann die randlose Fassung. Im Nachhinein war die Beratung wirklich schlecht, weil er mir alles eingeredet hätte.

Als ich meine neue Brille abholen lies (kam erst aus dem Urlaub wieder), war diese am Rand bereits minimal sichtbar beschädigt. Das muss beim Einschleifen des Bügels passiert sein.
Hinzu kommt, dass die Brille bei mir schrecklich aussieht und man meine Dioptrienzahl noch mehr sieht. Das Glas ist sehr dick und das obwohl mir der Optiker irgendwas von einem Index mit 1,74 erzählte. Die Gläser snd aber bei gleicher Dioptrienzahl stärker als meine jetzige Brille mit Index 1,6.

Fazit: Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der neuen Brille. Unabhängig von der miesen Beratung und davon, dass sie bereits beschädigt ist, gefällt sie mir einfach nicht, weil die Stärke so extrem zum Vorschein kommt.

Das Modell kam knappe 200 Euro (was mir bei dem Index schon sehr seltsam vorkam) und ich möchte sie aber einfach nicht. Da ich erst aus dem Urlaub wieder kam, ist das Ganze nun schon ca. 2 Wochen her. Gibt es denn da nichts, dass man sein Geld wiederbekommen kann? Unabhängig davon, dass ei bereits beschädigt ist, wo ich ohenhin zum Optiker muss deswegen. Aber was passiert, wenn einem die neue Brille dann einfach nicht gefällt?

Ich danke für alle Auskünfte!

LG

EDIT: Ach ja, einen neuen Brillenpass habe ich übrigens auch nicht bekommen und die bestellten Probelinsen auch nicht...

Kann mir nicht vorstellen, dass du ein niedriger brechendes Glas als bestellt bekommen hast. Aber vielleicht kannst du dir den Lieferschein zeigen lassen um es zu überprüfen.

Die Randdicke hängt neben der Brechzahl auch von der Breite der Fassung ab. Kann also durchaus sein, dass deine alten 1.6 er Gläser dünner waren als die neuen 1.74er.

Grundsätzlich kann ich nur empfehlen ein Gespräch mit dem Kollegen zu führen und die Umstände zu klären. Die meisten Optiker werden zu einem Kompromiss bereit sein, wobei du mit einem "gefällt mir nicht mehr" meist auf Granit stoßen wirst.
Das beschädigte Glas wird dir aber auf jeden Fall ausgetauscht werden.

Hallo,

Eine Geldzurückgarantie wegen nicht mehr gefallen bieten die wenigsten an. Wenn ist es eine freiwillige Leistung. Steht nichts in seinen AGB's und bewirbt er diese Leistung nicht, dann ist sie nicht einklagbar.

Da du die Brille nicht selbst abgeholt hast, wird es sehr schwierig sein, nachzuweisen, das der Schaden schon bei der Übergabe vorhanden war oder erst später beim Abholer passiert ist. Der oder die Abholer/in hat die Brille sicher nicht im Laden geprüft.

Die Randdicke ist nicht nur abhängig vom Brechnungsindex, sondern auch von der Scheibengröße/-form und der Zentrierung. Auch macht es was aus, ob es sich um ein Markenglas oder No-Name-Glas handelt. Hier differieren Mittendicke und die Wölbung der Vorderfläche.

Dies alles ist immer noch kein Grund für eine Wandlung. Da es sich bei einer Brille um einen Werkliefervertrag hat, dann hätte der Optiker immer noch das recht der Nachbesserung.( siehe gesetzliche Gewährleistung)

Ich frage mich, wenn du eigentlich so unzufrieden warst mit der Beratung, warum hast du dann die Brille überhaupt im Auftrag gegeben. So viel Eigenverantwortung muss man schon haben. Schließlich bist du per Gesetz voll geschäftsfähig, oder nicht.

Mein Tipp: Sprich mal in einem netten Ton mit dem Optiker, vielleicht kommt er dir entgegen, er möchte dich als Kunden ja nicht verlieren.

Gruß Optidi

moin,

wie jetzt? du hast für die komplette brille (ich zitiere: randlos mit 1,74er einstärkengläser ) insgesamt 200 örös gelöhnt ...oder meinste nur die fassung (vulgo: gestell )

fragende grüße
onkel bob

hallo,

wundere mich auch grade über den Preis, denn solche 1.74er-Gläser selbst vom "noname"-Lieferanten kosten Stück nicht unter 125.- Euro...
Geld zurück wg. Nichtgefallen gibt es nicht. Schließlich ist auch Ihre Brille eine Einzelanfertigung. Niemand anders kann mit Ihren Gläsern sehen. Eine Rücknahme von Gestellen, die schonmal im Umlauf waren ist auch gesetzlich (MedProdGes) nicht erlaubt.
Ein Beispiel: vor allem viele ältere Kunden geben ab und zu ihre über die Jahrzehnte "gesammelten Werke" ab, um zuhause in der "Sammelschublade" mal Platz zu schaffen. Diese "darf" man rein rechtlich nur noch exportieren. Solche Brillen zu entglasen, zu reinigen und wieder in Verkehr zu bringen, d.h. wieder zu verkaufen (auch wenn es nur für einen Euro ist) ist für uns Optiker illegal! Deshalb gibt es auch keinen "Gebrauchtbrillen-Markt". Die Flohmarktverkäufe sind ein Grenzfall. Privat ist es erlaubt, gewerblich nicht. Und Ihr Optiker wird 99%ig einen Gewerbeschein haben (und den auch behalten wollen)...

Also was bleibt Ihnen übrig? Entweder Gläser raus (und für eine andere, kleinere Fassung verwenden) und das Gestell privat bei ebay verkaufen. Oder Brille in Tonne, und neu kaufen! Diesmal aber erst nach guter Beratung und reiflicher Überlegung, event. mit einer weiteren Person, der Sie in Sachen Mode vertrauen können.

Übrigens: einen Blick auf den Lieferschein wird der Kollege bestimmt nicht gewähren, aber den Brillenpaß sollte er schon rausrücken, zumal dieser bei fast jedem Glas-Lieferanten automatisch und kostenlos mitgeliefert wird.

Vielen Dank erstmal für die ausführlichen und informativen Antworten! So wie es also scheint, werde ich das Geld wohl aber übel nicht erstattet bekommen. Die Idee mit ebay finde ich allerdings sehr gut!

@Onkel Bob: Ja, eben. Mir kommt das nun auch spanisch vor mit dem Preis. Ich habe mir vorher bei anderen Optikern Preise eingeholt und da waren die Gläser allein mit 1,74 und meinen Dioptrienwerten schon über 300Euro.

Jedenfalls werde ich demnächst besser auf alles achten beim Brillenkauf. Manchmal lässt man sich schon sehr schnell überreden, vor allem, wenn er die günstigsten Angebote macht. Ist doch klar, dass man sich da schnell was einreden lässt.

ja, schon...*grübel*...aber nach all diesen infos erlaube mir dennoch eine bescheidene frage: in WAS für einer kaschemm warst du um gottes willen

also ich hab mir das letzte mal was jemanden 'einreden' lassen da war ich 14 und sie meinte nur: komm, mach mit...tut gar net weh...sei doch net so schüchtern.... ...aber das ist ein anderes thema...

viel glück weiterhin bei deinen brillenabenteuern wünscht
onkel bob

benkhoff hat geschrieben:hallo,
Übrigens: einen Blick auf den Lieferschein wird der Kollege bestimmt nicht gewähren,

Meinte damit nicht den Originallieferschein, sondern beispielsweise eine Kopie mit geschwärzten EKs.