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Gleitsichtgläser Seiko, Hoya, Zeiss ?

Verfasst: Sonntag 20. Dezember 2009, 19:19
von nina
Ich habe eine Frage zu unterschiedlichen Gleitsichtgläsern:

Ich trage seit ca 3 Jahren eine Gleitsichtbrille und bin damit zufrieden, keine Gewöhnungsprobleme. Die Gläser waren nicht allzu teuer, etwa 220 € das Paar. Man sagte mir, sie seien von Hoya.
Nun habe ich mir eine neue Brille anfertigen lassen, mit exakt denselben Werten für Dioptrien und Zylinder (siehe unten). Weil die neue Brille randlos ist, habe ich mich überzeugen lassen, ein hoch brechendes Glas der Firma Seiko zu wählen, Brechnungsindex 1.74. Laut Erstberatung handele es sich um "Individual"-Gläser, die ein mindestens so gutes Sehfeld bieten sollen wie die Individual-Gläser der Firma Zeiss. Seltsam allerdings, dass eine Messung mit speziellen Geräten für die Individualisierung nicht stattfand. Der Preis dieser Gläser war 690 €.
Zu meiner großen Enttäuschung sehe ich allerdings mit der neuen Brille schlechter als mit der alten. Konkret ist das Sehfeld in der Breite kleiner als mit den alten billigen Gläsern, und das für die Ferne. Eine Eingewöhnung von über einer Woche brachte keine Besserung.

Im Geschäft wurde mehrfach überprüft, dass die Werte der alten und der neuen Brille übereinstimmen, und man behauptet nun, es sei normal, dass das Sehbereich mit hoch brechenden Gläsern kleiner sei als mit den alten Standardgläsern (Index 1.60). Man ist sogar bereit, die Brille zurück zu nehmen, und bietet mir an, statt dessen eine Brille mit Hoya-Gläsern und Index 1.60 anzufertigen. Dabei würden aber die Gläser viel dicker als mit den Seiko-Gläsern und auch dicker als die alten Hoya-Gläser, weil alle Hersteller mittlerweile angeblich die Mittendicke ihrer Gläser um 0.2 mm erhöht hätten.

Ich bin nun etwas ratlos und mein Vertrauen in die Beratung des Optikers hat auch gelitten. Kann mir jemand die folgenden Fragen beantworten:

1. Stimmt es, dass das Sehfeld mit hochbrechenden Seiko-Gläsern der besten(?) Qualität schlechter ist als mit preiswerten Hoya-Gleichsichtgläsern?
2. Stimmt es, dass alle Hersteller ihre Gläser mittlerweile dicker fertigen als früher? Warum das?
3. Was empfehlen andere Fachleute - macht es wirklich Sinn wieder Hoya-Gläser zu bestellen, oder gibt es Alternativen? Zeiss Individual?

Besten Dank im voraus!
Nina

PS. Hier noch meine Werte:
R -5.00 Cyl -2,25 110° Add 1,50
L -3,25 Cyl -2,50 085° Add 1,50

Re: Gleitsichtgläser Seiko, Hoya, Zeiss ?

Verfasst: Montag 21. Dezember 2009, 10:37
von Gopal
Das Sehfeld wird bei Gleitsichtgläsern definitiv nicht vom Brechungsindex beeinflusst.
D.h., mit hochbrechenden Gläsern wird es nicht kleiner. Wenn Du aber mit hochwertigen Gläsern ein kleineres Sehfeld hast
- bei gleichen Stärken - kann eigentlich an der Brille irgend etwas nicht stimmen. Das aber wirklich aus der Feerne zu beurteilen, ist leider nicht möglich.
Eine mögliche Fehlerquelle wäre z.B eine nicht exakte Zentrierung der Gläser. Des weiteren kommt es auch bei hochwertigen Gläsern/Herstellern mal vor, dass die Gleitsichtgläser selbst in ihrem Aufbau nicht ganz ok sind. Das lässt sich aber klären bzw. ausschließen, wenn Dein Optiker die Gläser einschickt.
Ich habe es allerdings auch schon mehrfach erlebt, dass Kunden mit einem einfachen Brillenglas besser zurecht kommen (der Mensch ist ein Gewohnheitstier) als mit High-End-Gläsern....
Dass die Glashersteller heute mit höheren Mittendicken fertigen, ist allerdings bis jetzt an mir vorbei gegangen; da habe ich nocht nichts von gehört bzw. bemerkt.


Grüße, Gopal