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Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Sonntag 29. November 2009, 22:04
von Robert
Bin Forumneuling und denke momentan darüber nach, mir eine neue Gleitsichtbrille zuzulegen, da die Polycarbonat-Kunststoffgläser meiner bisherigen Brille bereits nach ca. 10 Monaten mehrere Kratzer aufweisen.

Welche Gläserart würdet ihr mir für meine neue Gleitsichtbrille empfehlen, mineralische Gläser oder doch wieder Kunststoffgläser, die aber leider kratzempfindlich sind?

Gruß,
Robert

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Montag 30. November 2009, 00:04
von Mai18
Hallo,
ich würde aus dem Grund schon Kunststoffgläser empfehlen, weil sie leicht sind und dies bei einer Gleitsichtbrille sehr von Vorteil sein kann. Bei einer Gleitsichtbrille brauchst du alleine schon wegen den drei Zonen
(Fernbereich-Mittelbereich-Nahbereich) eine Brille mit einem relativ großen Sichtfeld. Dadurch hat die Brille alleine schon ein bestimmtes Gewicht, wenn jetzt aber noch Glasgläser dazu kommen, die auch schon ein großes eigengewicht haben, so wird die Brille schwer auf der Nase und fängt unter Umständen ständig an zu rutschen.
Deine Angst wegen den Kratzern auf den Gläser kann ich gut verstehen - hattest du denn auf deinen "alten" Gläsern eine Hartbeschichtung oder nur eine normale Entspiegelung?
Ausserdem wird dir dein Optiker des Vertrauens auch gerne einen guten Rat geben wenn es um die Gläserwahl bei einer Gleitsicht geht!

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Montag 30. November 2009, 10:24
von benkhoff
bedenken Sie auch die Bruchgefahr bei Silikat, also mineralischen Gläsern ("Glas"). Nahezu jedes Auto hat heutzutage einen oder mehrere Airbags...

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 00:00
von Robert
Danke für eure Antworten!!
Mai18 hat geschrieben: Deine Angst wegen den Kratzern auf den Gläser kann ich gut verstehen - hattest du denn auf deinen "alten" Gläsern eine Hartbeschichtung oder nur eine normale Entspiegelung?
Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht.
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass Polycarbonatgläser von Natur aus sehr hart sind und gar keiner zusätzlichen Hartbeschichtung bedürfen.
benkhoff hat geschrieben:bedenken Sie auch die Bruchgefahr bei Silikat, also mineralischen Gläsern ("Glas"). Nahezu jedes Auto hat heutzutage einen oder mehrere Airbags...
Das wäre ja fatal.
Ist es wirklich so, dass durch das Ansprechen des Airbags mineralische Brillengläser kaputt gehen können und dadurch das Auge geschädigt werden bzw. man erblinden kann?

Gruß,
Robert

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 00:21
von benkhoff
Ja, die Kraft, die hinter solche Airbags steckt, hat schon so Manchen "böse" getroffen. Zum Glück hat man zwar zwei Augen (die Chance, das eines unverletzt bleibt ist also höher als nur mit einem Auge), aber es sind schon viele Menschen durch Airbags in Verbindung mit mineralischen Gläsern (vor allem bei Minuswerten) erblindet. Diese Statistik hat mir mal ein Notfallmediziner gezeigt, die dann sagen "besser blind als tot", aber naja. Das alles wird natürlich von der Autoindustrie unter den Teppich gekehrt...
Polycarbonatgläser sind zwar äußerst schlagfest und "zäh", aber oberflächlich genauso kratzempfindlich wie alle Kunststoffe. Deshalb härten lassen!

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 11:11
von mitch
Gibt es überhaupt Polycarbonatgläser ohne Hartschicht? Meiner Wissens nach nicht! Aber auch mit Hartschicht ist Polycarbonat deutlich empfindlicher als andere Kunststoffe und darum würde ich ein "klassisches" Kunststoffglas im Index 1.6 oder 1.67 empfehlen!

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 20:33
von Robert
Danke!!

Mal eine Frage zum Brillenglas-Index:

Welche Vor- und Nachteile hat ein Kunststoffglas-Index von 1.56?

@mitch:
Warum empfiehlst du gerade einen Index von 1.6 oder 1.67 beim Kunsstoffglas?
Gibt es hier einen gravierenden Vorteil gegenüber einem Index von 1.56?

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 21:12
von mitch
1.6 und 1.67 sind deutlich bruchfester als 1.5 u. insb. 1.56!

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2009, 21:46
von Robert
mitch hat geschrieben:1.6 und 1.67 sind deutlich bruchfester als 1.5 u. insb. 1.56!
Heißt das jetzt, dass ein Index von 1.56 schlechter als 1.5 und auch schlechter als 1.6 bzw. 1.67 ist und somit die Kunststoff-Brillengläser mit einem Index von 1.56 qualitativ am Minderwertigsten sind?

Kann es tatsächlich passieren, dass durch Gläser mit einem Index von 1.56 bei einem Unfall die Augen stärker geschädigt werden als durch Gläsern mit anderen Indexwerten?

Übrigens geht es bei mir um Fernwerte von R+1.0/L+1.75 und Nahwerte von R+2.5/L+3.25.
Hinzu kommt noch eine Hornhautverkrümmung (Sphäre: R-0.75/L-0.75; Cylinder: R80°/L160°).
Außerdem möchte ich mir eine Brille mit Rahmen zulegen, da ich sie für stabiler halte.
Wäre in diesem Fall ein Index von 1.56, bei dem die Gläser etwas günstiger sind, in Ordnung?

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Mittwoch 2. Dezember 2009, 10:33
von benkhoff
das Kunststoffgläser mit einem Brechungsindex von 1.56 "minderwertig" sind, kann man so nicht sagen. Die sind halt etwas dünner als "normale" 1.5er Gläser. Aber 1.6er-Material ist halt noch dünner und zäher/bruchfester. Und das 1.67er-Kunststoffmaterial ist einfach nochmals dünner. Bei Ihren Werten (die nicht besonders hoch sind) können Sie im Grunde alle Materialien wählen. Ein 1.6er-Kunststoff wäre natürlich ideal (schön dünn und als asphärische Ausführung schön flach und trotzdem "stabil"/kommt aber immer drauf an, wie man die Brille letztendlich behandelt...)!

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2009, 19:16
von Robert
Ich habe nun von jemandem erfahren, die Randschärfe einer Gleitsichtbrille sei abhängig von der Glasdicke.
Die Dicke von 1,5 (Glasindex) wäre gewöhnungsbedürftig und hätte seitlich den sogenannten Lupeneffekt.
Diese negative Eigenschaft hätten alle Gleitsichtbrillen mit der Dicke 1,5 (Glasindex).

Wie seht ihr das?

Gruß,
Robert

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2009, 19:30
von Gopal
Die Randschärfe bei einer Gleitsichtbrille ist nicht vom Brechungsindex abhängig.
Die Qualität der Flächengestaltung des Gleitsichtglases ist da viel wichtiger. Qualitativ minderwertige (dadurch billigere) Gleitsichtgläser haben wesentlich stärkere Randunschärfen als Qualitätsgläser; aber eben unabhängig vom Glasmaterial.

Grüße, Gopal

Re: Neue Gleitsichtbrille: Kunststoff- oder Mineralgläser?

Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2009, 19:48
von benkhoff
genauso isses!