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Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Montag 10. August 2009, 21:56
von Jörgen
Hallo,
ich bekam vor gut drei Wochen eine neue Brille, erstmals mit Prismen. Sofort wurde mir beim Tragen enorm schummerig und schlecht. Diese Symptome verschwanden auch nach längerem Tragen nicht, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Alles drehte sich und wankte, ich war kurz davor mich zu übergeben. Die Optikerin meinte "das ist alles total normal...sie müssen die Brille mind. 2 Wochen ununterbrochen tragen". Als ich ihr sagte (wie übrigens direkt bei der Vermessung auch schon), dass ich hauptsächlich Kontaktlinsen trage und mit der Brille beim besten Willen nicht Autofahren kann und mich auf die Straße wage, sagte Sie, die Messung sei absolut korrekt, ich müsse die Brille eben so lange am Stück tragen und wenn ich eben nicht will, macht Sie mir die Prismen wieder raus. An eine gemeinsame Fehlersuche oder ein tiefer gehendes Gespräch war nicht zu denken. DIe Optikerin war so sehr von sich überzeugt, dass sie regelrecht patzig wurde.
Aus lauter Verzweiflung war ich heute bei einem anderen Optiker zur Vermessung. DIeser stellte zwar auch eine Winkelfehlsichtigkeit fest, jedoch mit anderen Werten wie die eingangs genannte Optikerin. Prismenverteilung anders, Zylinder und Dioptrien ebenfalls leicht anders.
Meine Frage jetzt: wie und komme ich überhaupt wieder an mein Geld, dass ich der ersten Optikerin für die unverträgliche Brille gezahlt habe? Ich weiß, dass ich darauf keinen rechtlichen Anspruch habe, jedoch ist mein Vertrauen zu dieser Optikern nicht mehr vorhanden. Sie hat mich bei der Übergabe der Brille und bei der "Reklamation" regelrecht abgefertigt und sich im Gegensatz zur anfänglichen Vermessung überhaupt keine Zeit für mich genommen. Zudem fand der Optiker NR. 2 insgesamt merklich andere Werte heraus, mit denen ich mich (zumindest im Geschäft) merklich wohler gefühlt habe als mit der angesprochenen Brille. Bei der ersten Optikerin möchte ich mir daher definitiv keine neue Brille machen lassen, beim zweiten Optiker dagegen schon. Problem sind die knapp 300 € für die beiden unverträglichen Gläser.
Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, wie ich argumentieren soll, um wieder an mein Geld zu kommen, sprich die Brille zurückgeben kann?
Vielen Dank und viele Grüße
Jörgen
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Montag 10. August 2009, 22:31
von benkhoff
hallo Jörgen,
das ist in der tat nicht so einfach...
habe Ihnen eine PN geschrieben.
mfg
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Dienstag 11. August 2009, 14:36
von washington
Hallo Jörgen!
Ich als Laie denke ja auch, das das mit der langen Eingewöhungszeit nicht sein kann: wie soll ich denn mein Leben in den nächsten 2 Wochen gestalten, wenn ich nicht sicher gehen kann(von Autofahren ganz zu schweigen), nicht vernünftig am Bildschirm arbeiten kann (ich arbeite im Büro) und sonstige "normale" Tätgikeiten im Haushalt oder auch beim Sport ausüben kann? Und was passiert, wenn ich die Brille nachts für einige Stunden absetze? Schaltet dann das Gehirn wieder zurück? Mein Optiker meinte gestern nur "Dann machen Sie die Augen ja zu". Aha...diese Erklärung war für mich nicht wirklich hilfreich.
Schau'n wir mal (im wahrsten Sinne des Wortes...), ob uns das Forum weiterhilft: Ich bin da eigentlich ganz zuversichtlich! Zumindest fühlt man sich nicht mehr ganz so allein...
LG
washington
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Dienstag 11. August 2009, 15:32
von schorsch kluhnie
Zum Perfekten Sehen gehört mehr als zwei Augen und zwei Gläser !
"Sehen" ist ein solch komplexes System, in weiten Bereichen noch gar nicht
wissenschaftlich erforscht, da muss man auch ein bischen Zeit zum Eingewöhnen
geben.
Die Physiologie der Augen bzw. des Sehens, die exakte Refraktion (muß nicht immer
mit der verwendeten Korrektion identisch sein), exakte Zentrierung (Messungen wie
in der Werkstatt), Sitz der Brille, Verarbeitung der Seheindrücke durch das Gehirn, etc.
müssen zusammenspielen. Ein Parameter verändert, kann - nicht muss- komplette
Sehveränderungen herbeiführen.
"Entschleunigung" ist auch bei neuen Brillen angesagt, nicht immer geht alles
hopplahopp (auch wenn es die meisten Leute heute wollen)!
Denkt mal an neue Computer, Software oder auch nur einen neuen Herd -
wie lange braucht ihr um das neue Gerät perfekt zu beherrschen ?
Mit der Brille soll es von jetzt auf sofort klappen ?
Wobei etwas mehr Feingefühl der "abgebenden" Optiker schon gewünscht wäre !
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Dienstag 11. August 2009, 21:11
von Jörgen
schorsch du sagts es...... Feingefühl.
Für jemanden, der noch nie eine Prismenbrille hatte sich nicht mal zwei Minuten Zeit nehmen. Die Azubine hat mir die Brille einfrach in die Hand gedrückt. Ich ärgere mich ja selber über mich...trotz alledem kann es das nicht sein.
Viel wichtiger ist, dass man dem Kunden zuhören sollte. Ich hatte (vorsichtig ausgedrückt) bis auf ein unscharfes, schwer einzustellendes linkes Auge keine Probleme, die offensichtlich mit einer Winkelfehlsichtigkeit zusammen hängen können....ungeachtet ob ich jetzt tatsächlich eine habe. Keine Doppelbilder, keine Kopfschmerzen, kein fehlendes räumliches Sehen etc. Mit der PRismenbrille ließ sich zwar die Sehleistung links deutlich verbessern, aber ebenso wurden gleichzeitig der Zylinder von -0,75 auf -1,5 und die Doptrie von -0,5 auf -0,25 verändert. WOher soll ich nun wissen was die Sehleistung leztendlich verbessert hat? Die Optikerin meinte natürlich die Prismen. ICH weiß es (zumindest noch) nicht.
Eine andere Tatsache ist, dass ich zu ca. 75% Kontaktlinsen trage und auch in Zukunft nicht darauf verzichten werde. Wie kann man mir dann, ohne mich richtig aufzuklären, mir eine Brille anfertigen, die ich angeblich wochenlang ohne Pause aufsetzen soll und das obwohl mir schlecht wird und ich mich mit dieser Brille definitiv NICHT ins Auto setzen kann. Nebenbei bemerkt, ich fahre beruflich 60.000 km im Jahr. Liegt da nicht eindeutig eine Falschberatung vor? Bei geringfügig geringerer Sehleistung auf einem Auge (sofern von der Winkelfehlsichtigkeit verursacht) verzichte ich bei der Summe der Probleme, die diese Prismenbrille bei mir verursacht, gerne auf dieses "Wunderwerk".
Wenn Gewöhnung notwendig ist, dann habe ich kein Problem damit, nur soll man mich bitte vorher aufklären und die Entscheidung im Kontext mit meinen Bedürfnissen abklären. Daneben war und ist das Problem die patzige Optikerin, die bei vermeintlichen Zweifeln an ihrer Kompetenz ein ziemlich rotziges Auftreten hat. Wer möchte sich da schon eine weitere Brille anfertigen lassen? Ich möchtge mein Geld zurück und gehe woanders hin. Selbst wenn ich dort auch eine Prismenbrille bekomme, fühle ich mich dort besser aufgehoben. Sollte es zu keiner einvernehmlichen Regelung mit der Optikerin kommen, ziehe ich mittlerweile allen Ernstes in Erwägung, meinen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.
Grüße und Guts Nächtle
Jörgen
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Dienstag 11. August 2009, 23:57
von Bischoff30
Vielleicht sollten Sie nochmals mit dem Optiker sprechen und Ihre Angelegenheit klären. Sicherlich ist es manchmal schwer gerade HIER einen Rat zu geben. Jeder möchte einen zufriedenen Kunden haben, aber es ist nun einmal nicht so einfach. Die Situation wird auch mit Rechtsandrohung nicht vereinfacht und sicherlich eskaliert dann etwas, was keiner wollte und mit keinen geholfen ist.
Sicherlich findet man in einem ruhigen Gespräch eine Lösung die Ihnen und Ihrem Optiker gefällt. Ansonsten wäre hier noch die Möglichkeit eines Gutachters über die Innung.
War dem Optiker bekannt, das Sie hauptsächlich Kontaktinsen tragen ? Leider kann man nicht alle relevanten Fragen in einem Verkaufsgespräch erörtern und manchmal vergißt man dies auch einfach zu erwähnen oder zu hinterfragen !
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Mittwoch 12. August 2009, 07:27
von Jörgen
Hallo Bischoff,
das mit dem Rechtsanwalt ist natürlich die "ultima ratio" in diesem Falle.
Wie gesagt, dass Problem ist die äußerst unangepasste Reaktion der Optikerin. Ein vernünftiges Gespräch war auch beim zweiten Versuch nicht möglich.
Bzgl. Kontaktlinsen hat sie mich extra danach gefragt. Es war ihr bekannt und zumindest während des Ausmessens auch deutlich bewußt, dass ich hauptsächlich Linsen trage. Mehr kann ich als Kunde nicht tun und da ich in dieser Sache Laie bin muss ich mich wohl oder übel auf die Optikerin verlassen.
Das ging hier nach hinten los.
grüße, Jörgen
Re: Rückgabe bei Unverträglichkeit
Verfasst: Mittwoch 12. August 2009, 09:22
von benkhoff
hallo Jörgen,
wie besprochen ruhig noch ein paar Tage ausprobieren, geben Sie der Brille eine Chance. Und geben Sie bitte Ihrer Optikerin auch noch eine Chance zur Nachbesserung, auch wenn sie "patzig" war. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben... wir "otticas" sind doch auch nur Menschen. Das mit dem Anwalt bleibt Ihnen nach wie vor, aber bedenken Sie den geringen Streitwert (300 pro Glas?) und den Aufwand, der dann kommt. Da werden Sie mit 100%iger Sicherheit mit Ihrer Optikerin eine bessere Lösung finden.
mfg