Optiker-Forum

Hallo,

nach wirklich laaanger Zeit habe ich mir mal eine neue Brille anfertigen lassen.
Es war optisch (sowohl Aussehen, als auch Glaswerte) höchste Zeit.

Alte Brillen-Werte (Fern) :

R: Sph.-4,25 Cyl.-0,25 Achse 20°
L: Sph.-4,00 Cyl. 0,00 Achse 0°

Neue Brillen-Werte (Fern) :
- Vom Optiker ausgemessen (nicht mit autom.Refraktometer!) -

R: Sph.-3,50 Cyl.-1,75 Achse 10°
L: Sph.-3,25 Cyl.-2,00 Achse 175°

Die Fernsicht ist toll, aber im Nahbereich bis ca. 80cm geht fast nichts.
Zeitunglesen ist mit Brille unmöglich, meine Arme sind nicht lang genug.
Bildschirmarbeit, im Abstand von ca. 80-90 cm ok.

Wenn ich die Brille auf meiner Nase ganz nach vorne schiebe (ca.3cm), was natürlich auf Dauer nicht geht,
ist eine Nahsicht ab etwa 30 cm einwandfrei möglich, die Fernsicht bleibt mit etwas Verkleinerung gleich gut.

Eine über 3 Ecken befreundete Optikerin meinte per Ferndiagnose,
dass die Brille wohl mindestens Sph. 0,5 Diopt. überkorrigierend sei.

Da bei Montage, es war bereits der zweite Versuch, beim ersten Mal wurden die Glasdaten rechts und links vertauscht, etwas schief ging -das linke Glas ist am Mittelsteg fast 1,5mm höher- und zudem bei der abschliessenden Justierung der Nasen-Pads auch noch der Rahmen verkratzt (Lack ab) wurde,
bot der Optiker eine komplett neue Anfertigung an.

Die Teile, also auch die Gläser würden sofort neu bestellt; die "missglückte" Brille solle ich solange erst mal
benutzen.
Das ist jetzt 4 Tage her.
Soll ich den Optiker nochmal auf die möglicherweise falschen Gläser ansprechen (Er ist bestimmt genauso
genervt wie ich.).

Oder liegt es an mir, mit der alten Brille ging das Zeitunglesen auch nicht mehr.
Sind meine Augen über die lange Zeit mit der alten Brille "akkomodierfaul" geworden.

Für Antworten,
bereits im Voraus Vielen Dank

Sehmann

verräts du uns noch dein Alter ?

genau, Sie sind wahrscheinlich in dem Alter angelangt, wo Sie ohne Gleitsichtgläser nie mehr in der Nähe sehen werden können. Oder seperate Lesebrille...
Da die Fernsicht gut ist, passt auch Ihre Fernbrille, denn nur das haben Sie bekommen, keine Gleitsichtbrille!

Sollten Sie wirklich im Alter 40+ sein, dann hat benkhoff wohl recht. Aber das wäre dann ein Fehler des werten Kollegen, der die Brillenwerte gemessen hat, denn dieser kennt auch Ihr Alter bzw. sollte es bestimmt einschätzen können.
Und dann wäre die Messung und die Beratung unvollständig.

Wenn Sie aber jünger sind, dann sollten Sie die Werte nochmals überprüfen lassen.

Hallo,

ja mit 40 bin ich in dem "Gleitsichtbrillenalter" angekommen.

Es ging mir nur um den Effekt, der sich durch das Vorziehen der Brille einstellt.

Ist etwas dran an der Aussage, dass -0,5 Diopt. besser gewesen wären?

Also:

R: Sph. -3,00 Rest bleibt gleich
L: Sph. -2,75 Rest bleibt gleich

Sehmann

Diesen Effekt werden Sie auch an der Brille haben, die eine halbe Dioptrie schwächer ist.
Nur ob dann die Fernsicht noch gut ist, kann ich nicht sagen.
Ferndiagnosen sind nunmal sehr schwer, auch wenn wir Optiker Fachleute für gutes Sehen sind, Hellsehen gehört leider nicht dazu
Aber Sie können das ganz einfach testen. Gehen Sie zu Ihrem Optiker und lassen Sie sich entweder + 0,50 dpt vor Ihre Brille halten, bzw sich diese schwächeren Stärken in eine Probierbrille (die sollte er woghl haben) stecken. Dann können Sie das wunderbar vergleichen.

wenn Sie die Fernwerte ändern, ändert sich auch nur die Schärfe bezüglich der Ferne. Haben Sie denn eine Brille kaufen wollen, mit der Sie auch in der Nähe gut sehen können? Dann hilft wirklich nur eine Gleitsichtbrille.

Anfang 40 oder Ende 40 oder gerade 40 geworden ?

Tja, so schnell kann es kommen, 40 Jahre myop und schon funktioniert die Nähe mit der Brille auch nicht mehr super. Wenn Sie die Brille vorschieben, verändern Sie die dioptrische Wirkung zum System "AUGE". Die "Wirkung" des Brillenglases verändert sich und somit ist die Nähe wiederum besser, die Ferne allerdings schlechter.

SCHON probiert ?????

da bekommt das Wort Schieber eine neue Bedeutung

Hallo,

erstmal Vielen Dank für die rege Beteiligung.

Zu prüflingsprüfer: Gerade Anfang 40.

Zu benkhoff: Der Optiker hat mich natürlich auf die Zweckmässigkeit einer Gleitsichtbrille hingewiesen.
Ich wollte mir das aber, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen, ersparen;
zudem befürchte ich damit noch grössere Eingewöhnungsschwierigkeiten.

Zu Bischoff30: Sie haben mich auf Anhieb verstanden.
Genau um das optische System "Objekt-Brille-Auge" geht es mir.
Gibt es einen Erfahrungswert, wieviel man zugunsten der besseren Nahsicht von den Fernwerten
"opfern" kann. Also wieviel diese 3cm Vorschieben der Brille in etwa ausmachen.
Wahrscheinlich ist es aber besser, nicht länger herumzuraten, sondern es, wie von "vidi"
vorgeschlagen, zu testen.

Für die jetzige Brille (bzw. die Gläser), auch wenn die Brille gerade neu angefertigt wird, ist es wohl
sowieso zu spät.

sehmann

der Reihe nach:

Anfang 40, langsam Probleme in der Nähe, Brille einige Jahre alt
=>
neue Werte, Optiker empfiehlt Gleitsicht, Kunde möchte aus
diesen oder jenem Grunde noch nicht
=> neue Brille gefertigt, Kunde immer noch Probleme,
aber durch Verschieben der optischen Krücke auf der Nase
geht es so einigermaßen

Antwort:
Jeder Mensch reagiert anders auf diesen oder jenen Sehvorgang
bzw. anderen Sitz der Brille
Wenn das hin- u. herrutschen zu lästig ist, bleibt nur die Wahl
von Mehrstärkenbrille oder mehreren Brillen (dann wechseln) !
(oder einfach schlechter sehen)

Das mußt du aber vor Ort mit deinem Optiker besprechen -
hier wird man keine weitergehenden Auskünfte geben können -
sorry !

Sehmann hat geschrieben: Zu benkhoff: Der Optiker hat mich natürlich auf die Zweckmässigkeit einer Gleitsichtbrille hingewiesen.
Ich wollte mir das aber, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen, ersparen;
zudem befürchte ich damit noch grössere Eingewöhnungsschwierigkeiten.

Muss man leider so hart sagen, aber da wurde am falschen Ende gespart. Und die eventuellen Eingewöhnungsschwierigkeiten werden größer je später man mit den Gleitsichtgläsern anfängt.

Sehmann hat geschrieben:Zu Bischoff30: Sie haben mich auf Anhieb verstanden.
Genau um das optische System "Objekt-Brille-Auge" geht es mir.
Gibt es einen Erfahrungswert, wieviel man zugunsten der besseren Nahsicht von den Fernwerten
"opfern" kann. Also wieviel diese 3cm Vorschieben der Brille in etwa ausmachen.
Wahrscheinlich ist es aber besser, nicht länger herumzuraten, sondern es, wie von "vidi"
vorgeschlagen, zu testen.

Das war aber nicht der Grund warum ich das vorgeschlagen habe. Man kann nichts von der Fernsicht "opfern".
Wenn Sie die Ferne um 0,5 dpt abschwächen, dann sehen Sie nur noch in 2m Entfernung scharf.
Das ist schon mal schlecht beim Autofahren. Oder ein anderes Beispiel: im Kino säßen Sie dann in der 1. Reihe um den Film deutlich zu sehen. Nachts wird der Mensch dann auch noch um bis zu 0,5 dpt kurzsichtiger, d.h. Ihnen fehlen dann schon nachts 1 dpt oder anderes ausgedrückt Sie sehen in 1m Entfernung scharf.

Sehmann hat geschrieben:Für die jetzige Brille (bzw. die Gläser), auch wenn die Brille gerade neu angefertigt wird, ist es wohl
sowieso zu spät.

sehmann

In diesem Fall finden Sie sogar meine Zustimmung.

ja das Leben über 40 ist schwer und wird noch schwerer

jaja, hinterher ist man meistens schlauer !

Gespart am falschen Ende, das wird jetzt richtig teuer !