Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
ich möchte hier eine Frage stellen, da mir nach dem Sehtest noch länger etwas durch den Kopf gegangen ist und ich bis jetzt auch keine großen Berührungspunkte mit „der Materie“ hatte.
Kurzform:
- Keine Sehbeschwerden (37 Jahre).
- Zwei Sehtests (an zwei unterschiedlichen Tagen mittags/nachmittags) gemacht.
- Jeweils wurde mir gesagt, dass ich keine Brille benötige und dennoch war ich etwas verunsichert nach den Tests und habe mir etwas „Sorgen“ gemacht, obwohl ich ausführlich und freundlich beraten wurde.
Folgende Situation:
Ich war zum Kauf einer neuen Sonnenbrille beim Optiker und habe dort spontan auch einen Sehtest gemacht, da der letzte schon ein paar Jahre zurück lag.
Probleme beim Sehen habe ich bei mir allerdings keine wahrgenommen, weder beim Lesen, noch beim Autofahren o.ä. Ich wollte also nur einfach mal sichergehen, dass alles okay ist, da ich eh gerade da war.
Es wurde sich dabei viel Zeit genommen, um mir den Sehtest zu erklären. Erst wurde eine objektive Vermessung mit einem Autorefraktometer gemacht und anschließend eine subjektive Messung mit einem Phoropter.
Ich konnte einzeln auf beiden Augen sofort die Zahlen bei 1,0 erkennen. Mit beiden Augen zusammen konnte ich auch die 1,25 gut erkennen. Der Optiker sagte, ich hätte gute bis überdurchschnittliche Augen.
Irgendwie ging mir nach dem Sehtest noch mal was durch den Kopf: Man wird ja gefragt, ob man auf dem Auge einzeln mit einem anderen Glas im Phoropter „besser oder schlechter“ sehen kann. Manchmal konnte ich das gar nicht 100%ig sagen, aber habe das auch nicht stark hinterfragt und wusste ja auch nicht welches Glas eingelegt ist.
Da mir das durch den Kopf ging, bin ich noch mal an einem anderen Tag zu dem Optiker und habe gefragt, ob ich noch mal durch schauen darf - auch dort man hat man sehr freundlich reagiert.
Erstmal konnte ich wieder mit beiden Augen einzeln die 1,0 gut sehen und mit beiden Augen zusammen auch die 1,25. Also ein gleiches Ergebnis.
Beim Test der einzelnen Augen konnte ich bei dem rechten Auge aber die Frage, ob es mit -0,25 noch besser oder schlechter wird nicht 100%ig beantworten. Erst war ich der Meinung, dass es mit -0,25 schlechter ist und danach war ich der Meinung es ist vielleicht auch gleich gut ist. Die Zahlen konnte ich mit beiden Gläsern (also 0,00 und -0,25) lesen. Informativ: Bei -0,5 war es definitiv schlechter!
Mich hat das verunsichert. Die Optikerin sagte mir aber, dass man diese kleinen Unterschiede manchmal nicht wahrnimmt (ins. wenn man die -0,25 nicht benötigt). Ich durfte dann auch noch mal ohne Phoropter auf die Zahlen schauen. Ich hatte das Gefühl, dass alles ohne den Durchblick durch den Phoropter noch etwas schärfer ist (links, rechts und mit beiden Augen zusammen).
Mir wurde dann noch mal ein Glas mit -0,25 manuell zum Vorhalten gegeben, weil ich meinte, ich habe das Gefühl durch den Phoropter in Summe minimal schlechter zu sehen. Bei dem manuellen Vorhalten des -0,25 Glases war ich mir (auch einzeln auf dem rechten Auge) sicher, dass es etwas schlechter mit -0,25 wird.
Die zweite Optikerin hat mir nochmals gesagt, dass ich mir keine unnötigen Gedanken/Sorgen machen muss, da es immer etwas schwanken kann und ich nun zwei Mal das Ergebnis hatte, dass ich 1,0 und sogar 1,25 sehen konnte. Zudem sagte sie mir, dass ich schon einen deutlichen Unterschied merken müsste, wenn ich eine Brillenstärke benötige und -0,25 zudem kein Grund für eine Brille ist, wenn man die Zahlen gut sehen kann.
Nun zu meinen konkreten Fragen:
1) Kann es wirklich sein, dass man durch den Phoropter das anders/schlechter wahrnimmt, als mit "freiem, normalen Blick"?
2) Ist es normal, dass ein Kunde manchmal -(+)0,25 als „nicht besser/schlechter“ sondern nur „gleich“ subjektiv durch den Phoropter beurteilen kann? (Beim manuellen Vorhalten eines "Vorhalte-Glases" mit -0,25 war ich mir sicher, dass es damit schlechter ist)
3) Stimmt es, dass -(+) 0,25 sehr wenig als Stärke ist? (Vorausgesetzt, man kann die Zahlen bei 1,0 bzw. 1,25 auch lesen - wie in meinem Fall)
… vielleicht mache ich mir auch zu unrecht „Sorgen“. Ich hatte bis jetzt nie wahrnehmbare Probleme mit dem Sehen und habe nun nur nach dem Test (den man ja alle 2-3 Jahre machen soll) darüber nachgedacht, da ich die eine Frage durch den Phorpter nicht 100%ig sicher als besser oder schlechter beantworten konnte.
Wenn es Richtung Minus nicht schärfer wird, brauchst du es nicht.
Wenn es Richtung Plus schlechter wird, ist es zu viel.
Und wer "besser oder schlechter" fragt, hat das Auge nicht verstanden.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
Mein "Fehler" war glaube ich, dass ich nach dem Sehtest noch mal über meine Antworten nachgedacht habe, ob es subjektiv wirklich so war, obwohl der Optiker bzw. die Optikerin sagte, dass bei mir alles ok sei (Kopfmensch).
Daher war ich noch mal hingegangen, obwohl ich die Zahlen bei 1,0 (Visus) bzw. gemeinsam 1,25 (Visus) immer erkennen konnte - daran konnte ich mich ganz sicher erinnern. Genau wie das ich vorher nie Sehprobleme wahrgenommen habe.
Verunsichert hat mich dieser Vortest mit dem "Autorefraktometer", weil dieser wohl gesagt hatte, dass es rechts -0,25 dpt. und es links +0,25 dpt. wären.
Der Optiker sagte aber, dass es nur ein erster Richtwert für die subjektiven Einschätzung wäre. Ist das denn tatsächlich so, dass die subjektiven Werten öfters mal von dem "Autorefraktometer-Ergebnis" abweichen?
Jens B. hat geschrieben: ↑Montag 12. Mai 2025, 22:48
Der Optiker sagte aber, dass es nur ein erster Richtwert für die subjektiven Einschätzung wäre. Ist das denn tatsächlich so, dass die subjektiven Werten öfters mal von dem "Autorefraktometer-Ergebnis" abweichen?
Autorefraktometer misst die Physik (Brennweiten) der Augen.
Die Bildverarbeitung im Hirn kann der nicht messen.
So gut wie nie stimmt das überein.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
D.h. man kann es subjektiv anders wahrnehmen und womöglich kann sich der Autorefraktometer auch leicht um +/-0,25 vermessen, wenn ich es richtig verstanden habe.
Folgendes würde mich ebenfalls noch interessieren: Kann es sein, dass man durch den Phoropter gefühlt etwas „schlechter“ sehen kann, als mit dem freien, normalen Blick?
Sehen konnte ich die Zeichen immer, aber ohne Phoropter gefühlt noch etwas besser.
Zudem hatte ich das Gefühl beim „manuellen“ Vorhalten der 0,25 Gläser war es ohne Phoropter noch deutlicher, dass es mit den Gläsern nicht maximal gleich sondern etwas unangenehmer wurde.
Hier mal meine eigene Erfahrung:
Bei mir gibt es zwischen Autorefraktometer und Sehtest am phoropter bzw. Dann in der endgültigen Brille durchaus eine Abweichung in der Spähere von 1,5 dpt. Und das ist völlig normal. Sowas ist maximal als Vormessung geeignet.
Eine Nachfrage: Gilt das beim Zylinder auch? Da hattet ich bei 0,25 das Gefühl, dass es nicht besser wird (maximal ! gleich) - hört man dann ebenfalls auf?
Jens B. hat geschrieben: ↑Montag 19. Mai 2025, 19:57
Vielen Dank Euch für Eure Antworten!
Eine Nachfrage: Gilt das beim Zylinder auch? Da hattet ich bei 0,25 das Gefühl, dass es nicht besser wird (maximal ! gleich) - hört man dann ebenfalls auf?
VG
Jens
Ja, gilt auch für den Zylinder.
Bei mir zeigte der Autorefraktometer fürs Auge links:
-4,5 -2,5 170°
Am Ende wurden es in der Brille:
-5,25 -1,75 165°
Augenärzte geben hier gerne mal Überkorrektur an. Blödsinn sowas.
Gründe lt. Optikerin u. a. Vorneigung, Hornhautscheitel Abstand, Fassungsscheibenwinkel, Basiskurve,... Hab ich selbst keine Ahnung von, aber Optiker wissen das in der Regel oder sollten es.
Mein Tipp : lass dich von einem stationären Optiker ordentlich refraktionieren und gut ist. Kannst gerne mal den Autorefraktometerwert in messbrille einsetzen lassen.