Seite 1 von 1

Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Freitag 9. August 2024, 13:52
von vXL5j
Hallo,

ich bin mir darüber im Unklaren, ob es eine gute Idee ist, einen orangen Filter (z.B. 85 %) für eine Alltags-Sonnenbrille zu verwenden.

Gut ist, dass kurzwelliges und somit energiereiches Licht stärker herausgefiltert wird als von allen anderen Filterfarben.

Langwelliges Licht (orange, rot) wird von orangene Fitlern aber fast komplett durchgelassen (logisch, irgendwas muss man ja noch sehen önnen, auch wenn kurzwelliges Licht fast ganz rausgefiltert wird).

Ich frage mich aber, ob es nicht auch gefährlich sein kann, einseitig kurzwelliges Licht auszufiltern und langwelliges rotes Licht fast komplett durchzulassen. Zwar hat langwelliges Licht weniger Energie, dafür aber eine größere Eindringtiefe, wird wahrscheinlich weniger von Linse und sonstigen physiologischen Barieren gehindert und erreicht somit wohl zu höherem Grad als kurzwelliges Licht die Netzhaut.

Wenn ich nicht deswegen Bedenken hätte, würde ich dauerhaft auf eine orange Sonenbrille setzen (wegen der bombastischen Erhöhung des Kontrasts).

Fällt mir auch auf, dass man auf der Straße nur sehr selten orange Sonnenbrillen sieht. Meistens sind das dann Jux-Sonnenbrillen (also modische Gründe).

Bin mir aber nicht sicher ob augenmedizinische Gründe (siehe oben) gegen orangene Sonenbrillen sprechen und die Optiker orangene Gläser deswegen nicht offensiv als Sonenbrillen vermarkten. Oder ob es modische Gründe hat, dass sich orangene Gläser als Alltags-Sonnenbrillen nicht durchgesetzt haben.

Diesbezügliche sachkundige Hinweise von fachkundigen Personen, wie sie hier in diesem Forum anzutreffen sind, könnten für mich sehr wertvoll sein. :)

Besten Dank und Grüße
vXL5j

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Freitag 9. August 2024, 17:21
von Lutz
vXL5j hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 13:52
Bin mir aber nicht sicher ob augenmedizinische Gründe (siehe oben) gegen orangene Sonenbrillen sprechen und die Optiker orangene Gläser deswegen nicht offensiv als Sonenbrillen vermarkten. Oder ob es modische Gründe hat, dass sich orangene Gläser als Alltags-Sonnenbrillen nicht durchgesetzt haben.
Der Grund dürfte sein, daß die meisten Menschen Sonnenbrillen benutzen wollen, um Blendung zu vermeiden (also um die Gesamtlichtmenge zu reduzieren), und nicht, um einen "bombastischen Kontrast" zu erleben. (Sport-)Sonnenbrillen mit orangen Gläsern zur Kontrastverbesserung bei kontrastarmen LIchtverhältnissen (z.B. Nebel auf der Skipiste) gibt es im übrigen durchaus.

Es gibt medizinische Indikationen für sogenannte Kantenfilter, die auch in einigen Varianten orange sind. Je nachdem, wie sehr und bis zu welcher Wellenlänge blaues Licht gefiltert wird, kann man auch in einem Bereich landen, in dem die Gläser nicht mehr verkehrstauglich sind.

Kommt immer drauf an, was man braucht, was man will, und was man als angenehm empfindet.

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Samstag 10. August 2024, 08:36
von Robin
Und immer die Frage, ob die Gläser für den Straßenverkehr zugelassen sind -Signalfarben müssen noch problemlos erkannt werden!

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Montag 12. August 2024, 13:07
von vXL5j
Lutz hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 17:21
vXL5j hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 13:52
Bin mir aber nicht sicher ob augenmedizinische Gründe (siehe oben) gegen orangene Sonenbrillen sprechen und die Optiker orangene Gläser deswegen nicht offensiv als Sonenbrillen vermarkten. Oder ob es modische Gründe hat, dass sich orangene Gläser als Alltags-Sonnenbrillen nicht durchgesetzt haben.
Der Grund dürfte sein, daß die meisten Menschen Sonnenbrillen benutzen wollen, um Blendung zu vermeiden (also um die Gesamtlichtmenge zu reduzieren), und nicht, um einen "bombastischen Kontrast" zu erleben. (Sport-)Sonnenbrillen mit orangen Gläsern zur Kontrastverbesserung bei kontrastarmen LIchtverhältnissen (z.B. Nebel auf der Skipiste) gibt es im übrigen durchaus.

Hm, das verstehe ich nicht. Mit welcher Begründung sollte ein orangener 85%-Filter Blendung nicht mindestens genauso gut reduzieren, wie ein brauner Filter mit ebenfalls 85%?

Es gibt medizinische Indikationen für sogenannte Kantenfilter, die auch in einigen Varianten orange sind. Je nachdem, wie sehr und bis zu welcher Wellenlänge blaues Licht gefiltert wird, kann man auch in einem Bereich landen, in dem die Gläser nicht mehr verkehrstauglich sind.
Bei mir gibt es keine medizinischen Indikatoren, außer, dass ich prophylaktisch meine Augen vor zuviel Licht und vor schädlichem Licht schützen will. Die Idee war, dass das mit orangenen Filtern besser gelingt, da niederwelliges Licht fast ganz rausgefiltert wird.

Verkehrstauglichkeit spielt für mich keine Rolle, da ich am Verkehr ausschließlich als Fußgänger teilnehme.
Kommt immer drauf an, was man braucht, was man will, und was man als angenehm empfindet.
Habe ich ja geschrieben:

1. Priorität (must-have): Zuviel Licht und niederwellige Frequenzbänder rausfiltern)
2. Priorität (nice-to-have): Guter Kontrast durch starkes ausfiltern niederwelliger sichtbarer Frequenzbänder

Habe aber Bedenken, da dieser rotes Licht fast ungefiltert durchlässt, ob rotes Licht nicht, trotz des vergleichsweise niedrigen Energieanteilsn wegen der vergelichsweise hohen Eindringtiefe nicht auf lange Sicht spezifische Schäden am Auge verursachen kann.

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Montag 12. August 2024, 13:40
von Robin
vXL5j hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 13:07
Verkehrstauglichkeit spielt für mich keine Rolle, da ich am Verkehr ausschließlich als Fußgänger teilnehme.
Dumme Frage: sind Fußgänger keine Verkehrsteilnehmer? Sollten Sie nicht Ampeln oder das Blaulicht der Feuerwehr etc. auch als Fußgänger einwandfrei erkennen können?

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Montag 12. August 2024, 17:42
von Lutz
vXL5j hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 13:07 Hm, das verstehe ich nicht. Mit welcher Begründung sollte ein orangener 85%-Filter Blendung nicht mindestens genauso gut reduzieren, wie ein brauner Filter mit ebenfalls 85%?
Wie willst Du denn 85% Absorption erreichen, wenn Du nur im blauen Bereich filtern willst? Wenn die Gesamtabsorption 85% erreichen soll, mußt Du auch im gelb-grün-roten Bereich filtern, d.h. eigentlich handelt es sich dann um ein graues oder braunes Grundglas mit zusätzlicher Blaudämpfung.

Wenn Du im sichtbaren Bereich (also ca. zwischen 400 und 650 nm) alles bis z.B. 550 nm herausfilterst, dann hast Du für diesen Bereich 100% Absorption, insgesamt aber nur 60%. Und das Glas ist dann schon intensiv orange, fast monochrom, und alles andere als alltagstauglich, von Verkehrstauglichkeit mal ganz zu schweigen.

Der effektivste Augenschutz im Hinblick auf Lichteinwirkung ist "Augen dauerhaft zu". Wenn das auch nicht alltagstauglich sein sollte, bleibt nur ein irgendwie gearteter Kompromiß. Und der heißt für mich: schütze die Augen vor intensiver UV-Strahlung und genieße Dein Leben!

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Montag 12. August 2024, 21:03
von Lutz
vXL5j hat geschrieben: Montag 12. August 2024, 13:07 Habe aber Bedenken, da dieser rotes Licht fast ungefiltert durchlässt, ob rotes Licht nicht, trotz des vergleichsweise niedrigen Energieanteilsn wegen der vergelichsweise hohen Eindringtiefe nicht auf lange Sicht spezifische Schäden am Auge verursachen kann.
Wäre dann nicht die logische Konsequenz, die roten Lichtanteile auch rausfiltern zu wollen? Das Ergebnis ist dann 85% braun oder grau mit zusätzlicher Blaudämpfung zur Kontraststeigerung. Alltagstauglich, verkehrstauglich, üblich.

Re: Orangener Filter für Alltags-Sonnenbrille?

Verfasst: Freitag 16. August 2024, 16:02
von Smutje
................. upppppps, falsche Rubrik, sorry !