Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
S
Seimi
Beiträge: 41
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 22:10

Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von Seimi »

Hallo!

An einer meiner historischen Brillen fängt ein Gespinstbügel an, sich aufzulösen. Bzw. vermute ich, daß seine Seele gebrochen ist - oder zumindest ein paar seiner Drähte. Er knickt jedenfalls kurz hinter dem Gelenk sehr leicht ab. Zwar hält er noch einigermaßen, aber sicher nicht mehr lange. Außerdem nervt´s beim Tragen, daß sich die Stelle ständig wieder verbiegt.

Die gleiche Stelle am gegenüberliegenden Bügel wurde scheinbar vor langem schon mal mit Lot versteift. Vielleicht gab´s da das gleiche Problem, oder beim Anlöten des Gelenkes ist das Lot einfach am Bügel ein bisschen weiter nach hinten geflossen. Da es den Vorderseiten der Bügel eh nicht schadet, wenn sie ein bisschen steifer sind, würde ich gerne die momentane Knickstelle mit Lot versteifen. Das würde ich gerne selber machen. Bevor ich was kaputt mache, wollt ich aber lieber Euch erst mal nach Tips fragen. Vor allem interessiert mich, welches Lot Ihr empfehlen würdet.

Die Gespinstbügel scheinen aus, mit Gold plattierter Bronze zu bestehen.
Wäre schön, wenn das Lot am Ende auch goldfarben wäre.
Außerdem sollte es eine gewisse Härte haben. Also Zinn wird warscheinlich zu weich sein.
Was hat man damals genommen? Was würdet ihr heute empfehlen?

Würde mich sehr freuen, wenn Ihr helfen könntet.

Bruch:
bruch.jpg
bruch.jpg (55.12 KiB) 4394 mal betrachtet
bruch 2.jpg
bruch 2.jpg (86.11 KiB) 4394 mal betrachtet
S
Seimi
Beiträge: 41
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 22:10

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von Seimi »

Hier noch Fotos von dem anderen Bügel, bei dem vorne, also in Gelenknähe, gut zwei cm versteift sind. Vermutlich durch Lot:
versteift.jpg
versteift.jpg (52.51 KiB) 4391 mal betrachtet
S
Seimi
Beiträge: 41
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 22:10

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von Seimi »

IMG_3574 kkk.jpg
IMG_3574 kkk.jpg (72.8 KiB) 4390 mal betrachtet
Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4847
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von optikgutachter »

So wird das nie was....; denn:

Die Idee zur Einsparung ist zunächst zwar gut,
aber das fließtende Lot wird immer den "halben" Bügel versteifen. Und:
In goldfarben geht's nur mit Gold. Das wird teuer.

"Savile Row Brendel Algha" mal googeln ....,
dann Kollegen finden die das führen und: Fertig.

Neu wird es erheblich billiger als oben angedacht.

MfG
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5451
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von Lutz »

Nach meinem Kenntnisstand ist die Produktion der "alten" Savile-Row-Brillen mittlerweile eingestellt worden; die "neuen", die anscheinend nur noch im absoluten Luxus-Segment angeboten werden (s. Materialien und Preise), haben nach meinem Kenntnisstand damit aber nichts mehr zu tun.

Ansonsten sehe ich das genauso wie der @optikgutachter.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben.
(Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
S
Seimi
Beiträge: 41
Registriert: Samstag 9. Februar 2019, 22:10

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von Seimi »

@Optikgutachter: Was meinst Du mit "Einsparung"?

Savile Row hat, glaube ich, nur relativ kurze Gespinstbügel im Sortiment. Der vordere Bereich der Savile-Row-Gespinstbügel ist - zumindest bei den Modellen die ich kenne - immer aus steifem Material. Ob sie das reine Gespinstbügelmaterial für Reparaturen anbieten, müßte ich mal nachfragen. Aber auch dann müßte der neue Gespinstbügel ja an das alte Gelenk angelötet werden - oder? Käme das nicht auf´s gleiche raus wie wenn ich die kaputte Stelle am Originalbügel mit Lot repariere?

Da meine Brille eine historische Brille ist, will ich eigentlich lieber den alten, originalen Bügel, so lange es geht erhalten. Deshalb will ich´s erst mal mit einer Reparatur versuchen. Wie weit das Lot in den Bügel fließen wird, probier ich gern aus. Da der noch intakte Bügel aber auch gelötet aussieht und nicht gleich der halbe Bügel steif wurde, glaub ich, daß es irgendwie gehen wird.

Welche alternativen Lote kämen denn noch in Frage (notfalls auch in einer anderen Farbe als Gold)? Welche Lote halten gut auf Gold und Bronze? Welche Lote verwendet ihr in euren Werkstätten?

@Lutz: Die Produktion der Savile-Row-Brillen ist, soweit ich weiß, jetzt in Vallesella, Italien. Und soweit ich weiß passiert das jetzt nur noch teilweise auf den schönen, alten Maschinen. Einige wurden wohl nach dem Umzug durch neue ersetzt, was das, was die Firma ausgemacht hat, ein bisschen kaputt macht.
Benutzeravatar
nixblicker
Beiträge: 2203
Registriert: Montag 26. Juli 2010, 15:33
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Wie lötet man einen alten Gespinstbügel - bitte um Tips

Beitrag von nixblicker »

frag mal beim Hafenoptiker in Dannenberg, wenn das einer kann, dann der...
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de
Antworten