Optiker-Forum

Hallo,

beim Autofahren bei Nacht ist mir aufgefallen, dass meine Gleitsichtbrille einen streifenförmiger Hof bei Lichtern erzeugt.
Ich konnte das am Fernsehbildschirm bei hohem Schwarz-Weiß Kontrast reproduzieren, in dem ich ein Foto durch die Brille machte.
Mit einer weiteren Einstärkenbrille mit den gleichen Werten für die Ferne tritt das Problem nicht auf.
Es ist demnach ein Problem der Gleitsichtbrille, diese ist 3 Jahre alt, Rodenstock IMPR FS3 Expert Solitaire Protect Plus 2.

Kippt man die Brille nach links oder rechts, kippen die Streifen mit.

Ein Alterungsproblem der Brille?

Verschiedenes ist denkbar:

1.Irgendeine "Struktur" im Glas, die da nicht hingehört (Kratzer in der Oberfläche, Risse im Schichtaufbau (Hartschicht und Entspiegelung).
2. Abbildungsfehler im Glas (wenn man nicht an den eigentlichen Durchblickpunkten schaut), oder eine zylindrische Wirkung, die für die optische Korrektur benötigt wird (aber inzwischen vielleicht nicht mehr zum Auge paßt), oder die eigentlich zum Auge paßt, aber aufgrund eines verbogenen Brillengestells nicht mehr korrekt vorm Auge sitzt.
3. Nicht streifenfrei geputzt.

Fragen:
A) Kannst Du ein Foto machen, bei dem nicht auf die Buchstaben scharfgestellt wird, sondern auf das Glas bzw. die Glasoberfläche?

B) Kriegt man dafür beim Scrabble Punkte?!

Danke.

Kratzer sind keine sichtbar, perfekt gereinigt. Die Vergleichsbrille ohne Streifen (Einstärkenbrille mit den gleichen Fernwerten) hat auch das gleiche Ray-Ban Gestell. Da ist nichts verbogen, wie der Vergleich beider Brillen zeigt.

Neue Erkenntnis: wenn ich durch die Addition schaue, dann sind die Buchstaben natürlich leicht unscharf, aber alle Steifen sind weg. Also haben wir nur ein Problem mit dem Fernteil der Gleitsichbrille. Rechts, links gleicher Fehler.

Es sieht nach einem Zylinder-Problem aus. Allerdings ist der Astigmatismus nach wie vor perfekt korrigiert, geprüft mit beiden Brillen und dem Testbild anbei.

Die Testbilder, auch das mit den Buchstaben, habe ich auf einem OLED-TV-Display mit hohem Kontrast in ca. 3m Entfernung.

Auf was genau soll ich für ein Foto scharfstellen? Und Scrabble spielen?

Frank2023 hat geschrieben: Kratzer sind keine sichtbar

Das heißt nicht, daß keine da sind.

Frank2023 hat geschrieben: perfekt gereinigt.

Wie perfekt ein Glas gereinigt ist, ist häufig lediglich eine Frage der Beleuchtung...
Im Ernst: letztens in der Werkstatt, Tageslicht und lange Neonröhren -> Gläser perfekt sauber. Dann vorne im Laden, beim Kunden, LED-Spots: Gläser streifig. Nochmal putzen...

Frank2023 hat geschrieben: Es sieht nach einem Zylinder-Problem aus. Allerdings ist der Astigmatismus nach wie vor perfekt korrigiert, geprüft mit beiden Brillen und dem Testbild anbei.

Die Testbilder, auch das mit den Buchstaben, habe ich auf einem OLED-TV-Display mit hohem Kontrast in ca. 3m Entfernung.

Beides spricht meiner Meinung nach eher gegen ein Astigmatismus-Problem. Wenn es eins wäre, wäre der Astigmatismus nicht perfekt korrigiert. Auch sollte der Seheindruck mit den Augen eigentlich nicht identisch sein mit dem Kamerabild, wenn hier eine astigmatische Korrektur vorliegt. Wobei sich die Frage stellt, warum die Kamera einen scharfen Buchstaben sieht, obwohl das Glas einen Zylinderwert hat bzw. haben soll. Auch dürften, wenn es sich um einen Astigmatismus-Effekt handelt, bei dem Foto die Buchstaben in Strichrichtung eigentlich nicht scharf begrenzt sein, sondern die Schwarz-Weiss-Kanten müßten in Strichrichtung von weiß nach schwarz verlaufen.

Ist der Fehler denn auf eine bestimmte Fläche begrenzt? Nur in der Mitte, oder über die ganze Glasbreite? Ändert sich irgendwas, wenn die Gläser gekippt (nicht gedreht) werden, oder bleibt das immer gleich?

Frank2023 hat geschrieben: Auf was genau soll ich für ein Foto scharfstellen?

Auf die Gläser, nicht auf die Buchstaben. Damit man die Oberfläche der Gläser sieht. Gerne mit den Buchstaben oder einer anderen Schwarz-Weiss-Kante im Hintergrund, und gerne auch mal in spiegelnder Beleuchtung (Fenster mit Tageslicht). Und möglichst detailreich...

Frank2023 hat geschrieben: Und Scrabble spielen?

War ein Scherz. Ich fragte mich, was "karamb L" bedeuten soll...

Danke.
Das Foto wurde mit dem Smartphone gemacht. Ich war überrascht, wie gut der Fehler hier sichtbar wird.
Die Streifen tauchen nur im Fernbereich auf. Im Übergangsbereich werden sie geringer, im Nahbereich sind sie ganz verschwunden.
Wenn ich ganz oben, kurz vor dem Rand der Fassung durch das Glas schaue, sind die Streifen fast weg.
Die Vorneigung hat einen sehr gerigen Einfluss.

Zylinder der Brille ist L und R -1,25, 95° und 79°

Das Testbild ist der Opener der Arte Sendung "Karambolage". Ich habe das Bild aus dem Video entnommen, als der Schriftzug noch nicht komplett war.

Der Versuchsaufbau zum Foto der Gläser wird etwas dauern, das geht nicht mehr mit dem Telefon.