Optiker-Forum

Hallo

Ich habe seit einigen Wochen meine neue Brille. Die neuen Werte funktionieren wunderbar und die Brille ist wunderbar leicht für eine Kunststoff Brille (15g). aber ich tue mich extrem schwer mit der Entspiegelung bei Licht von hinten.

Die Brille ist meine erste mit asphärischen Gläsern und 1,67 Index. Vorher hatte ich immer sphärische Gläser mit Index 1.6. (früher auch nur 1.5). Bei der Entspiegelung hatte ich extra eine Super-Entspiegelung gewählt. Dazu noch einen Blaulicht / UV Filter. Lotus Effekt auch, das ganze Paket was man so an Extras bekommen kann. Das alles war als Gesamtpaket „grade im Angebot“, dazu später mehr.

Leider habe ich gerade auf dem linken Auge - wo die Werte deutlich höher sind als auf dem rechten Auge - mit Spiegelungen von Lichtquellen hinter mir zu kämpfen, circa die äußersten 1 cm am linken Rand des linken Glases. Im Extremfall kann ich meine linke Wange und einzele Härchen auf dieser sehen, vor allem wenn ich selber in einem eher abgedunkelten Bereich bin mit starkem Licht von hinten. In anderen Situationen scheint sich Licht von hinten so zu bündeln, das ein wirklich penetrant - wenn auch kleiner - heller Punkt bildet links außen, den man einfach nicht ignorieren kann. War grade Einkaufen und das war ehrlich gesagt die Hölle in einigen Geschäften, wo große Vielzahl von Lichtquellen um einen herum sind.

Ich kann den Effekt etwas mildern indem ich die Brille am Steg etwas biege (das Gestell ist aus sehr flexiblem TR90 Kunststoff), so dass die Gläser außen näher am Auge sind und weniger „Angriffsfläche“ für Licht von hinten bieten. Also so ein klein wenig Richtung Sportbrille. Aber das geht auf Kosten des Tragekomfort, der Druck auf die Nase erhöht sich dadurch. Ich muss dazu sagen, dass mein Brillengestell zuvor, welches ich extrem lange benutzt habe (mehrmals neue Gläser, bis das Gestell jetzt nach 14 Jahren beim besten Willen nicht mehr weiter verwendet werden konnte) auch etwas gebogen war und ich wohl deshalb komplett neu mit dem Problem konfrontiert bin. Ob die Brille gebogen war, weil mein Optiker sie damals so anpasste oder sie schon so war, kann ich nicht mehr sagen, ist lange her.

Alle Lichtquellen von vorne sind kein Problem. Null Probleme! Aber von hinten ist es extrem irritierend und neu für mich. Ich weiß jetzt nicht, ob es vielleicht auch daran liegt, das ich natürlich jetzt quasi immer am Suchen bin nach Reflexionen, mich also gut eingeschossen habe, was natürlich kontraproduktiv ist. Mein Optiker hat gesagt, mit der Brille wäre alles i.O. und die Rückspiegelung und Filter funktionieren einwandfrei. An die Restreflexionen „bei diesen Gläsern“ würde man sich gewöhnen. Wurde aber stutzig bei der Aussage „diese Gläser“. Allerdings bin ich dem Optiker sehr dankbar, dass endlich jemand meine Augenwerte richtig gemessen hat. Von daher würde ich die Brille nicht reklamieren, aber ggf. für eine neue Brille mich woanders umschauen. Auch was das Thema Anpassung des Gestell angeht, hatte die sehr junge Dame des Optikers so gut wie kein Interesse. Hat nur die Bügel für die Ohren etwas angepasst und meinte, die würde gut sitzen. Der Dame ging es nur um die Ästhetik, die ist mir aber ehrlich gesagt Wumpe.

Meine Frage ist, ob es normal ist, dass man in der Peripherie Reflexionen von hinten hat. Ich muss da nochmal betonen, dass die links 10x auffälliger sind als rechts… warum auch immer, links hat halt -2,75 Sphäre, rechts nur -0,75, dafür hat rechts den höheren Zylinder.

Bin jetzt kurz davor mir eine neue Brille lassen zu machen bei einem anderen Optiker, ich müsste nur verstehen, wo das Problem liegt bzw. liegen könnte. Kann man das durch andere Gläser, andere Filter lösen (von vorne funktionieren die bestens) oder doch eher durch Anpassen des Brillengestell? Meine alte Brille hatte z.B. auch etwas kleinere Brillengläser. Das mot dem Durchbiegen ist definitiv eine erhebliche Hilfe und das neue Brillengestell ist fantastisch dafür. Nur muss ich die Brille um geschätzt 10 Grad durchbiegen, damit die Reflexionen so gut wie komplett aus dem Sichtfeld fallen, was dann doch schon recht heftig aussieht und leider auch (aktuell) der Nase nicht so gefällt.

Als Nachtrag noch: Auch bin ich extrem unsicher was die asphärischen Gläser angeht. Habe ich gemacht wegen dem Argument, dass ich in der Peripherie damit besser sehe, aber alles was ich in der Peripherie besser sehe, sind die Reflexionen von hinten *lach*.

Dank und Gruß,

Lexx

Hallo Lexx,

Kannst du uns verraten, welche Gläser von welchen Hersteller?

Gerade wenn der Blaufilter über die Entspiegelung erzeugt wird, dann verschlechtert sich die Entspiegelungsleistung.
Es gibt auch Blaufilter, die durch das Material erzeugt wird. Die Enstpiegelung ist dann besser.

Was auch etwas ausmacht, sind die asphärischen Gläser mit Index 1,67, da dadurch eine der Glasflächen sehr flach wird und Reflexe stärker auffallen.

Gruß Optidi

optidi hat geschrieben:Hallo Lexx,

Kannst du uns verraten, welche Gläser von welchen Hersteller?

Gerade wenn der Blaufilter über die Entspiegelung erzeugt wird, dann verschlechtert sich die Entspiegelungsleistung.
Es gibt auch Blaufilter, die durch das Material erzeugt wird. Die Enstpiegelung ist dann besser.

Was auch etwas ausmacht, sind die asphärischen Gläser mit Index 1,67, da dadurch eine der Glasflächen sehr flach wird und Reflexe stärker auffallen.

Gruß Optidi

Kann leider nichts zu den Gläsern sagen, steht nichts auf die Rechnung außer den Daten hinsichtlich asphärisch und Index. Ich glaube inzwischen, dass es sich nicht um Markengläser handelt. So direkt hat es der Optiker nicht gesagt, er hat mir o.g. Gläser mit allen Filtern und Veredelungen zu einem günstigen Preis angeboten.

Das mit dem Blaulichtfilter hatte ich auch schon befürchtet. Ehrlich gesagt benötige ich den nicht wirklich dringend. War aber Teil des o.g. Pakets. Mir ging es eher um den Lotus Effekt.

Die asphärischen Gläser sind ästhetisch natürlich toll. Die Gläser ragen keinen Millimeter heraus. Aber das war dem Optiker wichtiger als mir selber, ich hab da immer nur artig genickt. Ohne jeden Zweifel, die Brille sieht sehr schön aus.

Und die Brille ist ja auch in vielerlei Hinsicht toll. Sehr leicht, das war mir extrem wichtig. Sieht super und wertig aus. Flexibel und wird es wohl auch locker überleben, wenn man sich mal drauf setzt.

Nur die Rückverspiegelung macht mir zu schaffen. Ich befürchte da kommen einigen Sachen zusammen. Wahrscheinlich nicht die besten Gläser + Blaulichtfilter + größere Gläser in der Breite (55mm, davor waren es 51mm, Stegbreite vergleichbar) + asphärische Gläser. Ich muss zugeben, über die Entspiegelung habe ich mir null Gedanken gemacht. Trage jetzt seit 20 Jahren eine Brille und das war nie ein Thema. Und ich hatte ja auch die Super-Entspiegelung gewählt. Ich hatte null Bedenken was das angeht.

Ich habe jetzt selbst die Brille etwas angepasst mit einer Durchbiegung am Steg. Geschätzt um 10 Grad, die Bügel waren dann etwas locker, die ließen sich auch kinderleicht anpassen. Jetzt gehts würde ich sagen, die Reflexionen sind auf die äußersten 2-3mm gewandert. Eventuell muss ich mal zu einem anderen Optiker gehen und die von grundauf das Gestell neu anpassen lassen. Eine andere Option sehe ich für diese Brille nicht, die Spiegelung von hinten ist zu irritierend.

Und so toll das leichte und flexible Gestell auch ist, ich befürchte die Brille ist mir auch einfach zu groß/breit. Von daher weiß ich nicht, ob eine Neu-Verglasung die Lösung wäre. Es ist wie gesagt nur die Peripherie am linken Glas, die letzten 8-10mm (ohne Durchbiegung). Rein von meiner Laienlogik her würde sich das Problem ja allein durch ein wenige breites Gestell/Glas mindern, so wie bei meinem alten Gestell... welches ja auch dazu noch durchgebogen war und ich könnte mich nicht erinnern, da in der Peripherie was störendes je gesehen zu haben in Sachen Spiegelung von hinten. Das wollte ich eigentlich zum 5ten Mal neuverglasen lassen, war aber einfach nicht mehr zu machen, das arme Gestell war einfach hinüber. Auch da wurden mir asphärische Gläser schmackhaft gemacht. Der Optiker meinte, das alte Gestell wäre eigentlich zu klein für mein Gesicht. Lieber jetzt größere Gläser, die dann asphärisch. Mehr Sichtfeld und das dann auch noch besser.

Ging leider nach hinten los irgendwie

Als Nachtrag nur noch, dass ich jetzt z,B, meine alle erste Brille von 2003 noch gefunden habe. Und das war jetzt doch eine Offenbahrung, denn wenn ich die Brille - ohne sie aufzusetzen - mal so halte, dass sie von hinten Licht bekommt, dann ist sie quasi ein Spiegel, richtig übel.

Aber: wenn ich die Brille aufsetze, sehe ich davon nichts von hinten… das denn sie ist merklich kleiner (fast schon eine Nickelbrille), d.h. weniger breit als meine aktuelle und nochmal schmaler als meine Brille, die ich dazwischen lange genutzt habe. War meine allererste Brille als bettelarmer Student damals vom großen F… also das Problem ist wohl tatsächlich, dass meine neue Brille einfach zu breit ist. Wäre die F Brille von 2003 so breit wie meine aktuelle, könnte ich auf der Bücher von hinten lesen *lach*

Von daher nehme ich einfach mal an, dass die Entspiegelung meiner aktuellen Brille eigentlich „ok“ ist, aber ich einfach nicht mit den Restreflektionen von hinten klar komme, weil die Brille einfach größer ist, als was ich bisher gewöhnt war. Wie gesagt, ich fiel aus allen Wolken, weil ich überhaupt Reflexionen von hinten sah und nicht, weil die jetzt stärker sind als zuvor… es gab kein zuvor!

Spricht irgendetwas - außer ästhetische Einwände - gegen eine kleine schmale Brille? Weil das scheint mir aktuell die Alternative zu sein zu meiner aktuellen Brille mit ehrheblicher Durchbiegung… was zugegeben auch eher ein ästhetisches Problem ist.

Von vorne habe ich null Probleme mit den Gläsern und Filtern. Von hinten scheint sich das Problem zu erledigen durch kleinere Gläser/Gestell bzw. stärkere Durchbiegung. Sehe ich das richtig oder bin ich auf dem Holzweg?

Kleinere Gläser sind auf jeden Fall eine Lösung - du verkleinerst dadurch den "Rückspiegel". Man könnte auch in eine Noflex-Entspiegelung investieren, sofern dein Augenoptiker so etwas führt. Normale Super-Entspiegelungen reflektieren noch ca. 2 % Licht, Noflex-Gläser nur 0,4 %.

Danke, ich werde mir wohl eine zweite günstige Brille machen lassen mit kleineren Gläsern/Gestell und wieder sphärisch und ohne Blaulichtfilter, aber weiterhin mit Super-Entspiegelung. Auch Index 1.67 war einfach unnötig bei meinen Werten. Das alles nur um zu sehen, ob das die Lösung für mich ist, eventuell bei F eine Basisbrille schnell holen. Vor allem die Wahl für asphärische Gläser war glaub ich ein Schuss ins Knie.

Aktuell geht es so halbwegs mit der jetzigen Brille seitdem ich sie etwas durchgebogen habe. Die Reflexionen sind weiter nach außen gewandert, was hilft. Ob ich sie dauerhaft ignorieren kann, wage ich aber zu bezweifeln. Die Reflexionen sind mir einfach zu „prägnant“.

Eigentlich war ich so happy dass ich meine Augenwerte endlich gut gemessen wurden nach all den Jahren mit nicht so optimalen Werten. Leider kam dann gleich eine neue Baustelle als Ersatz. Manchmal frage ich mich, ob ich doch lieber mal in Richting Laser-OP oder Kontaktlinsen gehen sollte. Letzteres ist halt schwierig mit meiner Hornhautverkrümmung.

Keine gute Idee, sich wegen störender Reflexe die Augen verstümmeln zu lassen.

Auf https://www.facebook.com/groups/8119407 ... ?ref=share schildern Patienten nach Eingriffen von refraktiver Chirugie von ihren Erfahrungen. Leider sind die oft ganz anders als in den Prospekten der Augenarztpraxen dargestellt wird.

Ja das ist richtig, das Risiko schreckt mich auch ab. Ich bin zwar kein glücklicher Brillenträger (habe sie nie 100% akzeptiert, vor allem meine empfindliche Nase nicht), aber meine Probleme sind nicht groß genug, um ein Risiko in Kauf zu nehmen. Mit den neuen Brillenwerten ist mein Visus auf beiden Augen jetzt wieder bei 1,0… was sehr ordentlich ist für jemanden, der bald 50 wird.

Kontaktlinsen ist da ein anderes Thema. Auf links habe ich einen Zylinder von nur -0,25, das könnte man sicher mit gutem Gewissen ohne torische Linse regeln. Rechts leider ein Zylinder von -1,00.

Und warum soll der Zylinder bei einer Kontaktlinse ein Problem darstellen?

Da schreckt mich der Preis auf Dauer ab und die Fummelei mit der Achse, bin was Feinmotorik angeht auch extrem untalentiert. Eine gute Freundin ist deshalb auch zur Brille zurück, sie meint die wären extrem unangenehm zu tragen. Naja egal, ich glaub selbst normale Kontaktlinsen wären für mich auf Dauer nichts, da fehlt mir wahrscheinlich auf Dauer auch die Disziplin.

Wollte nur kurz sagen, dass dss Problem wohl tatsächlich die zu großen Gläser sind. Konnte heute meine Billig Brille vom F abholen, wo ich bewusst wieder deutlich weniger breite Gläser genommen habe plus sphärisch und auch nur Index 1.5 (halt die Basisbrille).

Zum einen sind die Reflexionen entweder weg aus dem Blickfeld oder quasi ganz am Rand, so dass ich sie nicht bewusst wahrnehme bzw als Teil des Rands und den Rand kann ich ignorieren. Die Reflexionen, die ich überhaupt wahrnehme, sind viel diffuser und weniger aufdringlich. Bei der asphärischen Brille mit höherem Index sind diese trotz Superentspiegelung viel klarer, deutlicher, man kann sehen was da von hinten reflektiert. Aber vor allem waren sie viel weiter weg vom Rand und wegen der Position her für mich nicht zu ignorieren.

Denke ich werde nächste Woche mir dann eine neue gescheite Brille machen lassen (die F Brille dient dann als Reserve) und die zu große asphärische als Fehlkauf abhaken. Auch wieder was dazu gelernt, größer und teurer muss nicht unbedingt besser sein. Und die ästhetischrn Aspekte eher zweitrangig behandeln und mich mehr auf der Kernaufgabe der Brille konzentrieren.