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Neue Brille anstrengend für die Augen

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 23:27
von Anke
Sehr geehrte Experten im Forum,
habe seit einigen Wochen meine 3. Gleitsichbrille. Ich war von Beginn an nicht zufrieden und sie wurde dann mit leicht anderen Werten neu gemacht. So gut wie seinerzeit mit den beiden vorherigen Brillen (aus 2016 und 2018) ist das Sehgefühl immer noch nicht. Ich empfinde das Sehen meistens anstrengend mit der neuen Brille, manchmal habe ich das Gefühl von Übelkeit. Allerdings ist es mir unangenehm, nochmals beim Optiker zu reklamieren.
Bevor ich zum Optiker bin, war ich beim Augenarzt. Er hat die Augen gründlich untersucht und ebenfalls eine Vermessung vorgenommen. Die Werte sind gar nicht so unterschiedlich, bis auf die Achse links. Hier ist für mich als Laie die Differenz erheblich.

Werte Augenarzt (fern / Zyl. / Achse / Add.):
rechts: 2,00 / -1,75 / 80 / 2,50 links: 0,0 / 0,00 / 180 / 2,5

Werte Brille nach Optiker:
rechts: 2,25 / -1,75 / 83 / 2,25 links: 0,5 / -0,25 / 124 / 2,25

(Bei meinen anderen beiden Brillen war der Achswert in 2016 und 2018 links 150.)

Zu den vorherigen Brillen, mit denen ich auf Anhieb zufrieden war, gibt es außerdem folgende Unterschiede: Jetzt sind es Zeiss Individualgläser, vorher hatte ich nicht die Individualgläser sondern eine Klasse darunter; außerdem ist das Brillenglas jetzt etwa 0,5 cm höher.
a.) Ich frage mich, ob die unterschiedlichen Messwerte bei der Achse normal sind oder ob der Optiker hier vielleicht einen Fehler gemacht hat und die Unzufriedenheit daher kommt.
b.) Könnte es sein, dass bei meiner Konstellation von Werten das Individualglas nicht die richtige Wahl ist?
Herzliche Grüße, Anke Voll

Re: Neue Brille anstrengend für die Augen

Verfasst: Freitag 9. Dezember 2022, 01:18
von Lutz
Anke hat geschrieben: a.) Ich frage mich, ob die unterschiedlichen Messwerte bei der Achse normal sind oder ob der Optiker hier vielleicht einen Fehler gemacht hat und die Unzufriedenheit daher kommt.
Sagen wir mal so: die Messwerte sollten eigentlich näher beieinander liegen, aber bei einem so geringen Wert für den Zylinder ist der Toleranzbereich bei der Achse relativ hoch. Im Zweifel könnte man die Werte mal in eine Messbrille einsetzen und den Kunden selber die Achse einstellen lassen.
Anke hat geschrieben:b.) Könnte es sein, dass bei meiner Konstellation von Werten das Individualglas nicht die richtige Wahl ist?
Du hast einen relativ großen Stärkenunterschied zwischen rechtem und linkem Auge, da hat der Glashersteller bei einem individuellen Glas theoretisch mehr Möglichkeiten, Probleme zu umschiffen als bei einem nichtindividualisierten.
Aber es kann durchaus sein, daß manchmal das "Standard"-Glas besser funktioniert, möglicherweise auch nur, weil man sich sehr daran gewöhnt hat. Das ist jetzt aber Raterei, da es an sehr vielen verschiedenen Dingen liegen kann, wenn Gleitsichtgläser nicht richtig funktionieren (falsche Korrekturwerte, falsche Individualwerte, falsche Anpassung der Fassung, Fehler im Glas, Übergangszone zwischen Fern- und Nahbereich zu lang oder zu kurz oder anders als vorher, falsche Erwartungshaltung des Brillenträgers, andere Addition im Vergleich zum vorherigen Glas, die Nahsehentfernung ist in der Praxis anders als beim Ermitteln der Individualparameter, die Kopfhaltung bei der Messung ist anders gewesen als tatsächlich im Alltag und, und, und...).
Anke hat geschrieben:Allerdings ist es mir unangenehm, nochmals beim Optiker zu reklamieren.
Als Optiker wär's mir unangenehm, wenn ich einen Kunden verlöre, ohne zu wissen, warum - ich bin immer froh, wenn ich erfahre, wenn was nicht klappt, weil ich dann die Chance bekomme, einen möglichen Fehler zu korrigieren. (Gerade letztens für eine Kunden die Gläser zweimal getauscht - beim ersten Mal paßte die Kopfhaltung nicht; nachdem das behoben war, stellte sich heraus, daß der Glastyp nicht optimal war. Ist blöd, aber passiert...)