Optiker-Forum

Guten Tag,
ich habe seit einem halben Jahr eine neue Bildschirmbrille, die 3. inzwischen, wieder von Zeiss. Die ersten beiden waren "officelens Plus Near DV BluePortect UV" und diese ist in der Variante "Superb", genau wie meine Alltags-Gleitsichtbrille.

Diese hat folgende Werte:
R - 3,50 -0,25 5 2,25
L -2,75 -1,00 175 2,25

Die vorhergehende BS-Brille war folgendermaßen:

R - 3,50 +0,25 80 2,00
L -3,75 +1,00 85 2,00

Ich kann mich mit dieser Brille nicht anfreunden, war schon x-mal beim Optiker, sie wurde eingeschickt und mit neuen Gläsern versehen, die höher eingefasst wurden. Nun sitze ich 2 Stunden vor dem PC und bin nur noch genervt, teilweise muss ich den Kopf immernoch anheben, was auf die HWS geht, und die Konzentration ist gerade =0.

Seltsamerweise kann ich oben sehr weit damit sehen, mir wurde gesagt, die Brille ist oben 1/2 Dioptrien schwächer als meine Gleitsicht. Als 'Alltagsbrille finde ich die Office-Brille gar nicht mal schlecht, aber NICHT am PC. Ich bin am Verzweifeln.

Die 1. halbe Stunde kann ich damit halbwegs arbeiten, aber dann fangen meine Augen an, zu streiken. Rechts kann ich besser gucken, wie links. Für die Ferne sind die Werte ok, obwohl ich zuhause meine alte Brille aufsetze, im Raum ist mir diese auch etwas zu stark, aber ich brauche die Stärke zum Autofahren bzw. im Dunkeln.

Ich kann so nicht arbeiten, muss aber mein Geld am Schreibtisch verdienen.
Wer kann mir einen Rat geben?

Juhser321 hat geschrieben:"Superb"

Bin jetzt nicht der Zeissfachmensch, aber ist das "Superb" ein Nahbereichsglas? Kenn das nur als Gleitsicht.

Juhser321 hat geschrieben: Seltsamerweise kann ich oben sehr weit damit sehen, mir wurde gesagt, die Brille ist oben 1/2 Dioptrien schwächer als meine Gleitsicht. Als 'Alltagsbrille finde ich die Office-Brille gar nicht mal schlecht, aber NICHT am PC. Ich bin am Verzweifeln.

Dann hast Du Gläser, die im oberen Bereich auf ca. 2 m eingestellt wurden (entspricht der genannten halben Dioptrie).

Wenn Du das nicht benötigst, sondern im oberen Bereich des Glases auf den Bildschirm schauen willst, dann hast Du falsche Gläser (oder richtige Gläser mit falschen Stärken).

Problem aus Optikersicht:

Früher (in der guten alten Zeit, so Anfang dieses Jahrtausends ) bestellte man Office-Gläser so, daß man vom Nahwert ausging und dann die Differenz angab zu der Stärke, die man im oberen Bereich haben wollte. Es war also für Leute, die Kopfrechnen können, kein Problem, die Stärken im Glas so zu bekommen, wie der Kunde sie benötigte. Das war relativ einfach sowohl für Optiker als auch für Hersteller.

Da offensichtlich eine nennenswerte Anzahl Kollegen es mit dem Kopfrechnen nicht so hat, sind viele Hersteller dazu übergegangen, bei der Bestellung den Fernwert und den Nahwert abzufragen, und dann werden die Gläser z.B. für 1m, 2m oder 5m im oberen Bereich des Glases (durch den Hersteller) berechnet und gefertigt. Das ist, wenn denn eine der angebotenen Entfernungen gut paßt, schön einfach.

Wenn man aber im oberen Bereich eine andere Entfernung benötigt (z.B. für 80 cm), könnte ein Optiker, der das Kopfrechnen noch beherrscht, die Bestelldaten so abändern, daß der Hersteller glaubt, er fertigt für z.B. 2m, aber tatsächlich kommen am Ende wieder die Werte raus, die eigentlich benötigt werden. Das ist dann unnötig kompliziert.

Unglücklicherweise kommt man bei einem Hersteller, der mit festgelegten Entfernungen arbeitet, als Optiker kaum weiter, wenn man sagt, ich brauche aber für meinen Kunden eine andere Entfernung. In der Regel deshalb, weil zwischen Optiker und Glasfertigungsmaschine irgendwo eine Instanz sitzt, die sagt, wir können aber nur "Schema F".

Und dann sind die Ergebnisse am Ende so, wie sie sind.

(Mal abgesehen davon, daß es dann nochmal komplett in die Grütze geht, wenn der Hersteller in seiner Produktbeschreibung schreibt "wir machen die Gläser für 1 m", der kopfrechnende Optiker so umrechnet, daß es für 0,67 m passen würde, und man dann, wenn die Gläser fertig sind und nicht funktionieren, erfährt, daß das ja nicht so ist, wie es im Katalog steht, sondern daß man intern in der Fertigung eigentlich für 80 cm statt 1 m optimiert. Und dann kommt halt ein Glas raus, mit dem der Kunde nicht in 0,67 cm scharf sieht, sondern in 0,50 m... )

GodEmperor hat geschrieben:

Juhser321 hat geschrieben:"Superb"

Bin jetzt nicht der Zeissfachmensch, aber ist das "Superb" ein Nahbereichsglas? Kenn das nur als Gleitsicht.

das Glas heißt "officelens Superb Near"

[quote="Lutz"][quote="Juhser321"]

Und dann sind die Ergebnisse am Ende so, wie sie sind.


und ich nicht mehr arbeitsfähig

Juhser321 hat geschrieben:das Glas heißt "officelens Superb Near"

Ah, danke!

Juhser321 hat geschrieben:

Lutz hat geschrieben:
Und dann sind die Ergebnisse am Ende so, wie sie sind.

und ich nicht mehr arbeitsfähig

Das wollte ich damit sagen.

Guten Tag,
Es geht noch immer um die Bildschirmbrille.
Ich war inzwischen nochmals beim Optiker und da wurde mir als einzige Lösung das Officelensglas mit 1 m Entfernung angeboten.
Nun habe ich die Brille bekommen und heute fast 2 Stunden am PC gearbeitet, mit dem Ergebnis, dass mein Nacken streikt, da ich den Kopf angehoben habe.

Ich denke, ich kann mit der Brille (oben) so 2-3 m weit gucken, also ist sie doch auch zu stark für mich, oder?

Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich mit der 1. Brille auch Nackenprobleme, die mit aufgeklebten Nasenpads und nochmaliger Korrektur der Brille besser wurden. Die 2. Brille hatte ich in letzter Zeit auch immer leicht angehoben. Deshalb hatte ich mir ja eigentlich das nächst bessere Glas von Zeiss ausgesucht.

Lutz schrieb:
"Unglücklicherweise kommt man bei einem Hersteller, der mit festgelegten Entfernungen arbeitet, als Optiker kaum weiter, wenn man sagt, ich brauche aber für meinen Kunden eine andere Entfernung. In der Regel deshalb, weil zwischen Optiker und Glasfertigungsmaschine irgendwo eine Instanz sitzt, die sagt, wir können aber nur "Schema F"."

Heißt das, ich sollte lieber zu anderen Gläsern wechseln und wenn ja, welcher Hersteller arbeitet mit Maschinen, die das können?

Ich bin mittlerweile völlig verzweifelt.

Richtig gearbeitet lässt sich fast jede Distanz korrekt einstellen
Unabhängig vom Hersteller. .
Wurde denn -wie zwingend benötigt- der Arbeitsplatz vorher vermessen,
oder nur geraten?

Vermessen wurde er nicht, im Moment habe ich keine Arbeit, aber in 2 Wochen brauche ich diese dringend.
Aber Zuhause steht der PC so ca. 70 cm vor den Augen und so hätte es passen sollen

Ja dann gilt:
Auf 80cm ca. berechnen lassen und ebenfalls die min. Nahdistanz abstimmen.
Dann ist alles ok.

Und warum kriegt das in meinem Fall niemand hin?

Juhser321 hat geschrieben:Und warum kriegt das in meinem Fall niemand hin?

Hierzu möchte ich nur dieses nochmal zitieren:

Lutz hat geschrieben:Wenn man aber im oberen Bereich eine andere Entfernung benötigt (z.B. für 80 cm), könnte ein Optiker, der das Kopfrechnen noch beherrscht, die Bestelldaten so abändern, daß der Hersteller glaubt, er fertigt für z.B. 2m, aber tatsächlich kommen am Ende wieder die Werte raus, die eigentlich benötigt werden. Das ist dann unnötig kompliziert.

Unglücklicherweise kommt man bei einem Hersteller, der mit festgelegten Entfernungen arbeitet, als Optiker kaum weiter, wenn man sagt, ich brauche aber für meinen Kunden eine andere Entfernung. In der Regel deshalb, weil zwischen Optiker und Glasfertigungsmaschine irgendwo eine Instanz sitzt, die sagt, wir können aber nur "Schema F".

Und dann sind die Ergebnisse am Ende so, wie sie sind.

(Mal abgesehen davon, daß es dann nochmal komplett in die Grütze geht, wenn der Hersteller in seiner Produktbeschreibung schreibt "wir machen die Gläser für 1 m", der kopfrechnende Optiker so umrechnet, daß es für 0,67 m passen würde, und man dann, wenn die Gläser fertig sind und nicht funktionieren, erfährt, daß das ja nicht so ist, wie es im Katalog steht, sondern daß man intern in der Fertigung eigentlich für 80 cm statt 1 m optimiert. Und dann kommt halt ein Glas raus, mit dem der Kunde nicht in 0,67 cm scharf sieht, sondern in 0,50 m... )

Kürzer zitieren ging nicht. Kommt klar. Hasst mich. Liebt mich. Wehe dir, o Erde und Meer, denn der Teufel schickt das Tier mit Zorn, denn er weiß, die Zeit ist knapp.

Hab ich soweit verstanden, aber ich als Laie kann doch nicht dem Optiker erklären, wie er seine Arbeit zu machen hat...

Du müßtest jemanden suchen - und finden - dem man es nicht mehr erklären muß. Die Schwierigkeit liegt offensichtlich im Mittelteil...