Optiker-Forum

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand von euch einen Tipp geben, ob das ein übliches Vorgehen ist:
Seit Herbst 2021 bekomme ich leider bei längerer Naharbeit ansteigende Kopfschmerzen, bspw. beim Lesen oder Computerarbeit. Schließe ich die Augen oder schaue mehr in die Ferne, nimmt der Kopfschmerz nicht mehr zu und nach etwas Zeit wird es langsam besser/entspannter.
Der erste Verdacht kam auf meine neue Brille, welche ich seit Anfang 2021 besitze (beides Seiko 1.74 AS Lager, SuperResistantCoat):
○Rechts: Sph: -8.50 Cyc: -2.75 Ach: 10
○Links: Sph: -9.25 Cyc: -2.25 Ach: 178

Die Stärken der neuen Brille wurden jedoch von einem anderen Optiker im Nachgang exakt auch festgestellt (verschiedene Sehtests, u.a. auch Winkelfehlsichtigkeit geprüft [nur ganz minimal, Optiker zufolge nicht korrigierenswert]).
Die Werte unterscheiden sich leicht von der alten Brille (getragen 2014-2020,Cyc: jeweils 0,5 Dioptrien mehr). Mit der „alten“ Brille hatte ich früher nie Kopfschmerzen. Setze ich diese aktuell für einen längeren Zeitraum auf und sehe in die Nähe, bekomme ich kaum Kopfschmerzen - das Sehen fühlt sich auch entspannter an.

Eine Vermutung des Optikers war daher, dass die hohe Stärke auf Distanz passend wäre, für die Nähe aber auf Dauer zu anstrengend für das Auge. Die Empfehlung war nun, eine zweite Brille mit schwächeren Gläsern anzufertigen (wie viel schwächer müsste man noch überlegen). Eine Brille wäre dann für Naharbeit, die andere bspw. zum Autofahren.
Ich bin etwas unsicher, weil sich das für mich etwas nach einem etwas teuren Versuch anhört.
Geht man somit davon aus, dass gleichzeitig eine Weitsichtigkeit vorliegt? Kann das nicht getestet werden (ggf. auch mit Kontaktlinsen)?

Mir ist bewusst, dass beim Thema „Kopfschmerzen“ keine Ferndiagnose möglich ist, mir geht es vielmehr um eine grobe Einschätzung, ob das ein übliches Vorgehen ist (andere Vorschläge natürlich gerne geben!)
Aus medizinischer Sicht sollte sonst alles soweit in Ordnung sein (30 Jahre, männlich, sonst keine Probleme). Dem Augenarzt zufolge ist das Auge an sich gesund. Sonstige Abklärungen über Hausarzt, HNO-Arzt und Neurologe waren ohne Befund.

Viele Grüße
Mufflon

a) Wie alt bist Du denn?
b) Wie waren die Werte der alten Brille denn genau?

Interessant wäre auch, auf wie viel % korrigiert wurde.
Angenommen 130 (eigene Erfahrung und eben dieses Ergebnis, ist nur schon sehr lange her) - und vorher waren es weniger, kann ich mir diesen Effekt vorstellen.

@TE: ich bin Laie, die Orangenen sind die Fachleute.

@Lutz @ronja - danke bereit für eure schnelle Rückmeldung

Ich bin 30 Jahre und die alten Brillenwerte waren (ich sehe gerade, dass rechts 0,25 Sph dazugekommen sind)
○Rechts: Sph: -8.25 Cyc: -2.25 Ach: 13
○Links: Sph: -9.25 Cyc: -1.75 Ach: 0

Was ist den genau mit "% korrigiert" gemeint
Falls es hilft, ich sehe mit der neuen Brille genauer (mehr Details) als mit der alten Brille.

Du bist mit den neuen Werten sowohl bei "sph" als auch bei "cyl" etwas in Richtung "Minus" gerutscht - das erklärt, warum es in der Ferne besser und in der Nähe etwas anstrengender wird.

Mit 30 Jahren bist Du eigentlich noch etwas zu jung für eine Nahbrille; andererseits sind Kurzsichtige es gewohnt, für die Nähe weniger Akkommodieren zu müssen als Recht- oder Weitsichtige, von daher könnte es schon sein, daß Du etwas Nahunterstützung als angenehmer empfindest.

Unter der Voraussetzung, daß die neuen Stärken richtig gemessen und eingearbeitet wurden, würde ich noch etwas Gewöhnungszeit einkalkulieren. Ansonsten wäre dann tatsächlich für den Nah-/Mittelbereich eine Nah- oder Wellness- oder Gleitsicht- oder Office-Brille angesagt, je nachdem, wie die komfortable Nahstärke am Ende lautet.

Danke für deine Antwort!

Kann sich eine solche "Überforderung/Kopfschmerz" auch erst mit der Zeit herausbilden?
Mich verwundert nur, dass die Kopfschmerzen erst nach 9 Monaten gekommen sind. Habt Ihr aus eurer Erfahrung schon soetwas gehabt?

Mufflon hat geschrieben:Danke für deine Antwort!

Kann sich eine solche "Überforderung/Kopfschmerz" auch erst mit der Zeit herausbilden?
Mich verwundert nur, dass die Kopfschmerzen erst nach 9 Monaten gekommen sind. Habt Ihr aus eurer Erfahrung schon soetwas gehabt?

Lass dir die Brille mal ordentlich einstellen / anpassen. Such gemeinsam mit deinem Optiker (oder auch einem unbedeiligten Optiker, wenn er sich traut) die optimalen Punkte bei Vorneigung und Fassungsscheibenwinkel. Da kann man grad bei sehr hohen Stärken oft unglaubliches bewirken.

@Karoshi: Danke für die Idee!
Die Einstellung sollte laut der beiden Optiker passen, aber vielleicht sollte ich mit den beiden Schlagworten noch einmal auf eine/n zugehen.