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Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 12:10
von yapmaya
Hallo Leute,
könnt ihr mir sagen ob bei mir ein irregulärer oder regulärer Astigmatismus vorliegt? Siege folgendes Bild:

- 145153CE-7890-4848-802A-17850D56DBE6.jpeg (235.5 KiB) 9127 mal betrachtet
Bei mir bringt eine Brille nichts, sondern nur harte Kontaktlinsen. Habt ihr eine Ahnung wieso das so ist?
Danke!
Gruß
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 13:59
von optidi
Hallo,
zwischen formstabiler KL und Hornhaut bildet sich einen Tränenlinse aus. Da der Brechnungsindex des Tränenfilms und der Hornhaut nur gering differiert, wird die Irregularität der Hornhautoberfläche in ihrem Wert auf ca 10% reduziert.
Bei einem regulären Astigmatismus stehen die beiden Hauptschnitte in ca 90° zueinander. Das ist bei dir eigentlich der Fall. Nichts desto trotz sind die Hornhautradien unsymmetrisch.
Wie hoch ist denn der Visus (Sehschärfe) mit formstabiler KL gegenüber einer Brillenkorrektion?
Gruß
Optidi
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 11:34
von yapmaya
Hallo optidi,
das kann ich gar nicht genau sagen. Das Problem ist, dass meine Wahrnehmung sich ständig verändert. Manchmal habe ich so starke Doppelbilder, dass ich mit Brille auf höchstens 70% komme. Mit formstabiler Linse komme ich aber eigentlich immer auf 100%, teilweise sogar mehr. Der Unterschied ist wirklich groß, deswegen trag ich auch keine Brille mehr.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich sehr untypische Augen habe. Scleral show, Ptosis, Sichtfeldeinschränkung. Ich wirke ständig genervt auf Menschen, die ich neu kennenlerne. Ob meine Augen jetzt ästhethisch schön sind oder nicht kann ich gar nicht einschätzen. Ebenso kann ich nicht einschätzen ob der müde Blick aus der Sehschwäche resultiert.
Leider will mir kein Arzt die teuren Kontaktlinsen von der Krankenkasse bezahlen lassen vermutlich genau aus dem Grund, dass die Hornhautverkrümmung nicht irregulär ist. Ebenso rät mir kein Arzt zu einer OP, trotz Sichtfeldeinschränkung und leichter Ptosis.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 12:18
von ronja
yapmaya hat geschrieben:Hallo optidi,
Leider will mir kein Arzt die teuren Kontaktlinsen von der Krankenkasse bezahlen lassen vermutlich genau aus dem Grund, dass die Hornhautverkrümmung nicht irregulär ist. Ebenso rät mir kein Arzt zu einer OP, trotz Sichtfeldeinschränkung und leichter Ptosis.
Bekommst du kein Rezept vom Arzt oder warum die Aussage "Leider will mir kein Arzt die teuren Kontaktlinsen von der Krankenkasse bezahlen lassen"?
Es entscheidet doch die Krankenkasse nach Kostenvoranschlag, wieviel Zuschuss du für eine Linse bekommst.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 12:36
von yapmaya
Genau. Kein Arzt will mir ein Rezept/Schreiben für die Krankenkasse aushändigen.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 12:43
von ronja
yapmaya hat geschrieben:Genau. Kein Arzt will mir ein Rezept/Schreiben für die Krankenkasse aushändigen.
Wann hast du deine letzte Brille bekommen? Eigentlich stellen die Ärzte problemlos ein Rezept aus. Was ist wenn deine Brille kaputt ist? Bekommst dann auch kein Rezept? Das Rezept ist ja das gleiche, was der Optiker draus macht bzw du, erfährt ja der Arzt nicht.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 13:33
von yapmaya
Die geben mir kein Rezept, weil die angeblich überzeugt davon sind, dass mir die Krankenkasse keinen Zuschuss geben wird. Ein normales Rezept für eine Brille stellen die mir aus, aber die ist für den Optiker gedacht.
Schaut man sich die Hilfsmittelrichtlinie an, dann ist das leider auch berechtigt, dass ich keinen Zuschuss bekomme. Es sei denn ich hätte eine irreguläre Hornhautverkrümmung, dann hätte ich ein Recht auf einen Zuschuss. Finde es trotzdem traurig, dass kein Arzt es dennoch mal probieren wollte. Wobei das vermutlich sowieso nichts gebracht hätte, da die Krankenkasse das nicht mitgemacht hätte.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 13:58
von ronja
Puh. Ob man einen Zuschuss bekommt, hängt ja von mehreren Faktoren ab.
Das Rezept unterscheidet sich nicht von einem Brillenrezept. Es ist das gleiche. Ob der Optiker eine Brille oder Kontaktlinsen ausgibt, bleibt dem überlassen.
Du brauchst nur einen guten Anpasser.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 14:53
von Lutz
-- gelöscht, hatte das wichtigste überlesen...

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Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 15:06
von Lutz
yapmaya hat geschrieben:Finde es trotzdem traurig, dass kein Arzt es dennoch mal probieren wollte. Wobei das vermutlich sowieso nichts gebracht hätte, da die Krankenkasse das nicht mitgemacht hätte.
Was soll er denn probieren? Eine Anpassung, oder ein Rezept ausstellen? Ersteres ist eine Frage der von Dir zu tragenden Kosten, letzteres hängt von der (anscheinend schon mit "nein" beantworteten) Frage ab, ob das, was verordnet werden soll, überhaupt verordnungsfähig ist...
Wo kommen denn die Doppelbilder mit Brille her? Da ist mir im Moment noch etwas schleierhaft, wieso mit Brille die Sehleistung so deutlich schlechter ist. Wie sind denn die benötigten Korrektionswerte rechts und links?
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 15:19
von yapmaya
Meine Doppelbilder kommen höchstwahrscheinlich von der Hornhautverkrümmung. Bei Tageslicht reduzieren sich die Doppelbilder ein wenig, weil die Pupille dann kleiner ist. In der Nacht/im Dunkeln ist es sehr schlimm. Die Brille oder weiche Linsen korrigieren die Doppelbilder überhaupt nicht. Die harte Kontaktlinse hingegen schon. Hier die Werte von 2015:
Rechtes Auge: Sph +0.50 Cyl -2.00 Achse 180
Linkes Auge: Sph +0.50 Cyl -2.00 Achse 180
(Kein Witz: Die Werte auf beiden Augen waren zu dem Zeitpunkt exakt gleich)
Kann auch noch aktuelle Werte raussuchen, wenn das relevant ist. Dürfte sich aber nicht sehr viel geändert haben. Meine das rechte Auge hat jetzt um die 2,9 Dioptrien und das linke 2,4 Dioptrien. Keratokonus ist ausgeschlossen.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 16:35
von Robin
Verordmnungsfähig sind Sehhilfen zu Lasten der GKV nur bei einer Fehlsichtigkeit von mehr +- 6,00 dpt (liegt nicht vor), einer Hornhautverkrümmung von mehr als 4,0 dpt (liegt nicht vor) oder einer Sehleistung kleiner/gleich Visus 0,3 (liegt nicht vor) oder als therapoitische Sehhilfe bei Keratokonus (liegt nicht vor). Contactlinsen sind erst ab +- 8,0 dpt oder bei einem Kratokonus verordnungsfähig (liegt alles nicht vor). Also kann der Arzt auch kein Kassenrezept ausstellen und der Augenoptiker kann auch nicht über einen Berechtigungschein abrechnen.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob der irreguläre Astigmatismus in Hilfsmittelrichtlinie überhaupt noch aufgeführt ist - ich meine nein.
Also keine Chance auf einen Zuschuss der GKV!
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 16:58
von yapmaya
Der irreguläre Astigmatismus ist da noch drin. Deswegen habe ich diesen Thread erstellt. Aber anscheinend ist ja mein Astigmatismus regulär. Schade.
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Mittwoch 20. April 2022, 08:47
von Distel
yapmaya hat geschrieben:Hallo optidi,
das kann ich gar nicht genau sagen. Das Problem ist, dass meine Wahrnehmung sich ständig verändert. Manchmal habe ich so starke Doppelbilder, dass ich mit Brille auf höchstens 70% komme. Mit formstabiler Linse komme ich aber eigentlich immer auf 100%, teilweise sogar mehr. Der Unterschied ist wirklich groß, deswegen trag ich auch keine Brille mehr.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich sehr untypische Augen habe. Scleral show, Ptosis, Sichtfeldeinschränkung. Ich wirke ständig genervt auf Menschen, die ich neu kennenlerne. Ob meine Augen jetzt ästhethisch schön sind oder nicht kann ich gar nicht einschätzen. Ebenso kann ich nicht einschätzen ob der müde Blick aus der Sehschwäche resultiert.
Leider will mir kein Arzt die teuren Kontaktlinsen von der Krankenkasse bezahlen lassen vermutlich genau aus dem Grund, dass die Hornhautverkrümmung nicht irregulär ist. Ebenso rät mir kein Arzt zu einer OP, trotz Sichtfeldeinschränkung und leichter Ptosis.
Wie viele Jahre werden bereits KL ohne Wechsel mit einer Brille getragen?
Zuweilen ergibt sich bei exzessiven Tragen eine Sauerstoffunterversorgung des Auges, die wiederum Radienänderungen der Hornhaut zur Folge hat… gravierende Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
Bei Träger harter KL kommt es vor, dass sich nach dem Herausnehmen die Radien der Hornhaut verändern.
Wenn’s gut läuft, dann erfolgt die Änderung nur in einem minimalen Rahmen.
Aber die Schwankungen der HH-Radien können erheblich sein.
Bei solchen KL-Trägern führt es dazu, dass dann mit der Brille nicht ständig gut gesehen wird.
Ein stabiler Visus mit Brille setzt bei Trägern von harten KL konstante Hornhautradien voraus. 
Re: Irreguläre oder reguläre Hornhautverkrümmung
Verfasst: Mittwoch 20. April 2022, 09:42
von yapmaya
Danke für die neuen Infos @Distel
Distel hat geschrieben:
Wie viele Jahre werden bereits KL ohne Wechsel mit einer Brille getragen?
Zuweilen ergibt sich bei exzessiven Tragen eine Sauerstoffunterversorgung des Auges, die wiederum Radienänderungen der Hornhaut zur Folge hat… gravierende Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
Ich habe anfangs eine Brille getragen für etwa 3-4 Monate. Die Doppelbilder gingen aber nicht weg damit. Dann bin ich auf harte Kontaktlinsen umgestiegen. Die Doppelbilder gingen größtenteils weg, aber ich hab die Linsen kaum getragen, weil meine Augen ständig rot wurden und getränt haben. Dann habe ich erst mal ein paar Jahre nichts mehr getragen. Jetzt habe ich einen neuen Versuch gewagt und probiere es wieder mit harten Kontaktlinsen. Es geht etwas besser als damals.
Distel hat geschrieben:
Aber die Schwankungen der HH-Radien können erheblich sein.
Vielleicht ist das der Grund warum mein Sehvermögen ständig schwankt. Trage ich die Kontaktlinsen einige Tage, habe ich nach dem Absetzen noch mehr Doppelbilder, teilweise Mehrfachbilder. Auch wenn ich viel am Bildschirm arbeite und dabei keine Linsen trage, dann werden die Doppelbilder stärker. Meine Augen sind mir für mich echt ein Mysterium.
Distel hat geschrieben:
gravierende Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
Sollte ich Bedenken haben, wenn ich mein Leben lang nun harte Kontaktlinsen tragen möchte? Vielleicht dazu noch eine Info: Eine leichte Rötung habe ich eigentlich immer mit den Linsen, aber vielleicht muss ich mich noch dran gewöhnen. Oder ggf. mehr Wasser trinken, Augentropfen nehmen. Nach dem ich die Kontaktlinsen raus nehme ist das immer ein sehr befreiendes Gefühl und ich möchte am liebsten 2 Minuten lang meine Augen reiben. Ob das normal ist weiß ich nicht, hab' das aber schon von anderen Leuten gehört.