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Hi habe oft gelesen, dass es heißt 1.5 Glas Kunststoff hat die besten Abbildungseigenschaften, bedeutet das, dass man da klarer Durchblicken kann im Gegensatz zu 1.6 oder mehr?
Ebenso soll 1.5 verträglicher sein wie dünnere Gläser?
Was sagen die Fachleute dazu?
Es "heißt" nicht dass 1,5 die besten optischen Eigenschaften hat, das sind physikalische Fakten. Das ist keine Interpretationssache, da gibt es nicht 2 Meinungen.
Der Unterschied zu 1,6 ist für die allermeisten Menschen aber nicht merkbar (ich kann mich in 15 Jahren an keinen Fall erinnern)
1,67 und 1,74 werden auch fast immer sehr gut Vertragen.
Das Material ist aber sicherlich der letzte Faktor für die Verträglichkeit. Da kommt noch ganz viel davor.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
Karoshi hat geschrieben:Es "heißt" nicht dass 1,5 die besten optischen Eigenschaften hat, das sind physikalische Fakten. Das ist keine Interpretationssache, da gibt es nicht 2 Meinungen.
Der Unterschied zu 1,6 ist für die allermeisten Menschen aber nicht merkbar (ich kann mich in 15 Jahren an keinen Fall erinnern)
1,67 und 1,74 werden auch fast immer sehr gut Vertragen.
Das Material ist aber sicherlich der letzte Faktor für die Verträglichkeit. Da kommt noch ganz viel davor.
hhjung1979 hat geschrieben:... 1.5 Glas Kunststoff hat die besten Abbildungseigenschaften, bedeutet das, dass man da klarer Durchblicken kann im Gegensatz zu 1.6 oder mehr?
Ebenso soll 1.5 verträglicher sein wie dünnere Gläser?
1. Ich bin mal wieder zu doof: Was ist nun besser, Glas (also mineralisches Glas) oder Kunststoff?
2. Und was sind die "dünneren Gläser"? Ist das Glas oder Kunststoff? Oder hat jemand einen Link, wo man das gut nachlesen kann?
Edit: Je mehr ich versuche zu dem Thema nachzulesen, desto mehr Verwirrung entsteht:
3. Ist ein Abbe-Wert besser, wenn er hoch ist oder wenn er niedrig ist?
4. Ist ein Brechungsindex besser, wenn er hoch oder wenn er niedrig ist?
Gruß
Lisa
Zuletzt geändert von lisari am Sonntag 10. April 2022, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
1. Grundsätzlich: Je höher die Brechzahl, desto dünner die Linse.
2. Grundsätzlich: Bei gleicher Brechzahl ist Glas (bei Minuswerten) oftmals aus Stabilitätsgründen etwas dicker als Kunststoff.
3. 1.5er-Kunststoff hat i.a. die Brechzahl n=1.50; 1.5er-Glas hat i.a. n=1.53
-> Je nach Stärke, Glasform und leichten Brechzahlunterschieden sowie Stabilitäts-/Qualitätskriterien des Herstellers können die Dicken von Glas und Kunststoff (leicht) unterschiedlich ausfallen. => Im konkreten Einzelfall beim Optiker ausrechnen lassen und dann vergleichen.
Ob Glas oder Kunststoff "besser" ist, hängt davon ab, wie man "besser" definiert: Leichter? Dünner? Bruchfester? Kratzfester?
Zuletzt geändert von Lutz am Sonntag 10. April 2022, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben. (Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
Ja, das Problem ist schon,d ass ich die Antwort nicht verstehe. Ich weiß nicht, was für mich und meine Augen besser ist, eine hohe oder eine geringe "Brechzahl". Also womit sehe ich besser?
Sorry, ich bin wirklich Laie und von den Begriffen mehr verwirrt, als dass mir das jetzt die Frage beantworten würde?
Zudem: Wenn das Glas dünner wird, sehe ich dann schlechter oder besser?
Sorry, ich weiß nicht, wie ich das so formulieren soll, dass man die Frage versteht.
Die Brechzahl hat nichts damit zu tun, was besser für das Sehen ist, sondern ist immer im Zusammenspiel von Stärke und Verglasungsart zu betrachten.
Nehmen wir mal an, die Stärke sei +3,0 dpt. Habe ich eine kleine, runde Fassung, kann ich sie mit 1,5-er Gläsern verglasten. Habe ich aber eine deutlich größere, evtl. eckige Fassung, ist ein 1,6-er Material die bessere Wahl, weil bei der Größe die 1,5-er Gläser zu dick würden. Das ist aber nur ein Beispiel für die richtige Auswahl des Brechungsindexes.
Fatal und auch dumm ist ein zu hoher Index bei zu geringen Werten.
Ein versierter Optiker sollte aber immer bei der Glasauswahl in der Lage sein den Gesamtzusammenhang herzustellen.
Für das "optisch bessere" Sehen ist die Abbé'sche Zahl verantwortlich, eine physikalische Eigenschaft des Glasmaterials. Je geringer der Wert ist, desto stärker sind sogenannte Farbsäume an Hell-Dunkel-Kanten sichtbar, wenn man nicht zentral durch das Glas schaut. Die Ursache ist, daß die verschiedenen Lichtfarben, aus denen sich weißes Licht zusammensetzt, unterschiedlich stark abgelenkt werden, wenn sie beim Durchgang durch das Glasmaterial ihre Richtung ändern. Das ist bei jedem Glasmaterial so, aber eben unterschiedlich stark.
Da mit einer höheren Brechzahl, die dünnere Gläser möglich macht, in aller Regel auch die Abbé'sche Zahl sinkt, kann man sagen, daß die Abbildungsqualität im Randbereich mit einer höheren Brechzahl abnimmt. Die praxisrelevanten Auswirkungen dieses Sachverhalts hat Karoshi dann bereits in der ersten Antwort beschrieben...
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben. (Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
Denn mit den "Abschlägen" bekommt man aber wieder andere Vorteile
und manche "Abschläge" sind gar nicht für das menschl. Auge merkbar
Bestes Beispiel Glas vs. Kunststoff
gute optische Eigenschaften vs. Gewicht
hohe mechanische Haltbarkeit, aber Splittergefahr vs. wenn es auf den Boden fällt Kratzer aber kein Bruch
...
lisari hat geschrieben:
Das angestrebte Optimum hängt davon ab, welchen Eigenschaften der künftige Träger welche Wichtigkeit beimisst. Kann man das so verallgemeinern? Kann man; für meine Begriffe ist das sogar die wichtigste Erkenntnis überhaupt.
Zuletzt geändert von Lutz am Sonntag 10. April 2022, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben. (Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)