Optiker-Forum

Die Anatomie des Auges ändert sich fundamental, wenn die dicke natürliche Linse durch eine dünne IOL ersetzt wird. Der Glaskörper wird nach anterior gezogen und löst sich am Augenhinterpol von der Netzhaut – mal sanft mal rabiat – an den Stellen in der inneren Netzhautmembran, wo er mittels Ankerfibrillen verankert ist. Gewebeteile der inneren Membran und der Papille werden mitgerissen und kleben an der Rinde des Glaskörpers, der nun wie eine Boje - weil hinter der Linse noch fest verbunden - im Augeninneren herumgeschleudert wird.

Als Folge der Mie Streuung ist das klare Sehen nun perdue.

Auch wenn eine „Glaskörperabhebung“ unter den Nebenwirkungen auf dem Aufklärungsbogen aufgelistet ist, können Patienten sich die Folgen für ihre Augengesundheit und der Sehqualität nicht vorstellen. Wenn das Thema überhaupt zur Sprache kommt, ist Bagatellisierung angesagt um den Patienten die Argumente zu nehmen: „Jaja, das bekommen Sie sowieso irgendwann, das ist normal, usw.“. Missstände und Verstöße gegen die Aufklärungspflicht gibt es zu Genüge in der „Augenheilkunde“. Es werden bekanntlich nicht nur kranke Linsen entfernt, sondern auch gesunde. Und ob die Diagnose „Katarakt“ eine richtige oder für den Operateur lukrative gewesen ist, kann im Nachhinein ohne bildgebende Diagnostik nicht mehr bewiesen werden. Die Beweislast liegt beim Patienten…