Optiker Brille falsch ausgemessen? Keine Rückgabe oder Nachbesserung?
Verfasst: Montag 17. Januar 2022, 20:46
Guten Tag!
Unsere Frage vorab:
Muss ein lokaler Optiker eine Brille zurücknehmen und/oder nachbessern wenn die bei ihm ermittelten Werte absolut nicht passen und die Brille auch nach langer Eingewöhnungszeit nicht verwendet werden kann?
Hier die längere Geschichte dazu:
Meine Verlobte trägt seit mehreren Jahren harte Kontaktlinsen und wollte sich im März vorigen Jahres zusätzlich eine Brille anfertigen lassen.
Ich empfahl ihr den Optiker meines Vertrauens (Familienbetrieb), bei dem ich mit Unterbrechungen seit vielen Jahren treuer und eigentlich zufriedener Kunde war.
Vor dem ersten Besuch wurden die Kontaktlinsen am Tag davor rausgegeben - laut Empfehlungen.
Der Optiker hat sehr lange (händisch) eingemessen und meinte im Endeffekt, dass durch das hauptsächliche Tragen der Kontaktlinsen eine Brille keine 100%ige Sehleistung bringen kann.
Wir haben uns damit abgefunden und trotzdem, wie immer, die besten/teuersten Gläser genommen.
Kurze Zeit später war die neue Brille auch schon fertig und er meinte, dass sie sich sicher noch eine Zeit lang dran gewöhnen muss. Das haben wir verstanden, sind wir doch beide seit Jahren Brillen bzw. Kontaktlinsenträger.
Ca 2 Wochen lang hat meine Verlobte alles versucht: Direkter Wechsel von Brille auf Kontaktlinse, einen Tag lang ausschließlich Brille tragen, etc:
Die Brille passte einfach nicht. Sie bekam nach sehr kurzer Zeit Kopfweh und hatte das Gefühl mit der Brille sogar schlechter zu sehen als ohne.
Also gingen wir wieder zu besagtem Optiker, welcher meinte, dass sie es weiter versuchen soll. Somit folgten wieder mehrere Tage voller Kopfschmerzen und Frust - bis sie dann wieder hauptsächlich die Kontaktlinsen genommen und die Brille genervt weggelegt hat.
Im August ist dann eine der Kontaktlinsen gebrochen. Sie ist dann mit der Brille zum Optiker gefahren und hat dabei gemerkt, dass ihr das Autofahren damit unglaublich schwer fällt.
Der Optiker meinte wieder, dass sie sich noch länger (!) daran gewöhnen muss und hat sie wieder weggeschickt. In der Not ist sie dann zum Filialisten gefahren, obwohl wir Kettenoptiker normalerweise möglichst meiden.
Dort wurde sie sofort (digital) ausgemessen, die Sehstärke wurde innerhalb weniger Minuten ermittelt, und es wurden ihr möglichst passende Tageskontaktlinsen zur Überbrückung verkauft.
Damit konnte sie wieder relativ gut sehen - großes Lob an Filialisten an dieser Stelle der uns in der Situation geholfen hat, in der uns der ansässige Optiker im Stich gelassen hat.
Kurze Zeit darauf folgte der Termin bei der Augenärztin für die Anpassung der neuen Kontaktlinsen. Diese wollte sich aber auch die Brille ansehen und konnte nicht glauben, dass die erst im März davor ausgemessen wurde.
Sie meinte die Brille passt absolut nicht und meine Verlobte dürfe damit definitiv NICHT Autofahren. An dieser Stelle die ausgemessenen Werte:
Vom Optiker im März ausgemessen:
R: -2.00 +1.50 12
L: -2.00 +1.50 177
Von der Augenärztin im September ausgemessen (laut Rezept für eine korrigierte Brille):
R: -4.75 +1.00 130
L: -5.25 +1.00 77
Aus privaten Gründen konnten wir uns dann aber mit diesem Thema nicht mehr beschäftigen und haben die Brille einfach zur Seite gelegt. Vor Kurzem war ich nun wieder beim Optiker und habe ihm die Situation erklärt.
Dieser hat uns auch sofort eine NEUE Brillenanpassung angeboten - zum vollen Preis. Als wir Nachbesserung ansprachen, hat er uns nur einen Rabatt von €50 angeboten (auf €350 Gläser).
Er sagte, dass sich die Sehstärke wohl zwischen März und September derartig verändert hat und er dafür nichts kann. An unsere beiden Besuche/Reklamationen gleich nach der Anpassung hat er sich nicht mehr erinnern wollen.
Wir gingen dann wieder zum Filialisten, weil wir dort wie oben beschrieben gute Erfahrungen gemacht haben. Diese fanden das Verhalten des Optikers "wild" und konnten sich auch nicht vorstellen, dass die Sehstärke sich innerhalb so kurzer Zeit dermaßen verändert hat.
Wir ließen dort die Brille neu anfertigen, aber aus Vorsicht mit den allerbilligsten Gläsern um uns diesesmal langsam ranzutasten.
Und dann kam die Überraschung:
Mit diesen €20 Gläsern sieht meine Verlobte nun PERFEKT und subjektiv sogar etwas besser als mit den Kontaktlinsen. Egal ob sie vorher die Kontaktlinsen getragen hat oder nicht - auch bei direktem Wechsel.
Somit war aus unserer Sicht auch die Beratung des Optikers falsch, der meinte, dass sie mit der Brille keine 100%ige Sehleistung erreichen wird.
Muss der Optiker in diesem Fall die Brille zurücknehmen oder nachbessern? Ist es üblich, dass der Optiker hier absolut keine Einsicht zeigt?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten!
(Mod.: Firmennamen durch das Synonym "Filialist" ausgetauscht, weil dies mit dem Sachverhalt nichts zu tun hat)
Unsere Frage vorab:
Muss ein lokaler Optiker eine Brille zurücknehmen und/oder nachbessern wenn die bei ihm ermittelten Werte absolut nicht passen und die Brille auch nach langer Eingewöhnungszeit nicht verwendet werden kann?
Hier die längere Geschichte dazu:
Meine Verlobte trägt seit mehreren Jahren harte Kontaktlinsen und wollte sich im März vorigen Jahres zusätzlich eine Brille anfertigen lassen.
Ich empfahl ihr den Optiker meines Vertrauens (Familienbetrieb), bei dem ich mit Unterbrechungen seit vielen Jahren treuer und eigentlich zufriedener Kunde war.
Vor dem ersten Besuch wurden die Kontaktlinsen am Tag davor rausgegeben - laut Empfehlungen.
Der Optiker hat sehr lange (händisch) eingemessen und meinte im Endeffekt, dass durch das hauptsächliche Tragen der Kontaktlinsen eine Brille keine 100%ige Sehleistung bringen kann.
Wir haben uns damit abgefunden und trotzdem, wie immer, die besten/teuersten Gläser genommen.
Kurze Zeit später war die neue Brille auch schon fertig und er meinte, dass sie sich sicher noch eine Zeit lang dran gewöhnen muss. Das haben wir verstanden, sind wir doch beide seit Jahren Brillen bzw. Kontaktlinsenträger.
Ca 2 Wochen lang hat meine Verlobte alles versucht: Direkter Wechsel von Brille auf Kontaktlinse, einen Tag lang ausschließlich Brille tragen, etc:
Die Brille passte einfach nicht. Sie bekam nach sehr kurzer Zeit Kopfweh und hatte das Gefühl mit der Brille sogar schlechter zu sehen als ohne.
Also gingen wir wieder zu besagtem Optiker, welcher meinte, dass sie es weiter versuchen soll. Somit folgten wieder mehrere Tage voller Kopfschmerzen und Frust - bis sie dann wieder hauptsächlich die Kontaktlinsen genommen und die Brille genervt weggelegt hat.
Im August ist dann eine der Kontaktlinsen gebrochen. Sie ist dann mit der Brille zum Optiker gefahren und hat dabei gemerkt, dass ihr das Autofahren damit unglaublich schwer fällt.
Der Optiker meinte wieder, dass sie sich noch länger (!) daran gewöhnen muss und hat sie wieder weggeschickt. In der Not ist sie dann zum Filialisten gefahren, obwohl wir Kettenoptiker normalerweise möglichst meiden.
Dort wurde sie sofort (digital) ausgemessen, die Sehstärke wurde innerhalb weniger Minuten ermittelt, und es wurden ihr möglichst passende Tageskontaktlinsen zur Überbrückung verkauft.
Damit konnte sie wieder relativ gut sehen - großes Lob an Filialisten an dieser Stelle der uns in der Situation geholfen hat, in der uns der ansässige Optiker im Stich gelassen hat.
Kurze Zeit darauf folgte der Termin bei der Augenärztin für die Anpassung der neuen Kontaktlinsen. Diese wollte sich aber auch die Brille ansehen und konnte nicht glauben, dass die erst im März davor ausgemessen wurde.
Sie meinte die Brille passt absolut nicht und meine Verlobte dürfe damit definitiv NICHT Autofahren. An dieser Stelle die ausgemessenen Werte:
Vom Optiker im März ausgemessen:
R: -2.00 +1.50 12
L: -2.00 +1.50 177
Von der Augenärztin im September ausgemessen (laut Rezept für eine korrigierte Brille):
R: -4.75 +1.00 130
L: -5.25 +1.00 77
Aus privaten Gründen konnten wir uns dann aber mit diesem Thema nicht mehr beschäftigen und haben die Brille einfach zur Seite gelegt. Vor Kurzem war ich nun wieder beim Optiker und habe ihm die Situation erklärt.
Dieser hat uns auch sofort eine NEUE Brillenanpassung angeboten - zum vollen Preis. Als wir Nachbesserung ansprachen, hat er uns nur einen Rabatt von €50 angeboten (auf €350 Gläser).
Er sagte, dass sich die Sehstärke wohl zwischen März und September derartig verändert hat und er dafür nichts kann. An unsere beiden Besuche/Reklamationen gleich nach der Anpassung hat er sich nicht mehr erinnern wollen.
Wir gingen dann wieder zum Filialisten, weil wir dort wie oben beschrieben gute Erfahrungen gemacht haben. Diese fanden das Verhalten des Optikers "wild" und konnten sich auch nicht vorstellen, dass die Sehstärke sich innerhalb so kurzer Zeit dermaßen verändert hat.
Wir ließen dort die Brille neu anfertigen, aber aus Vorsicht mit den allerbilligsten Gläsern um uns diesesmal langsam ranzutasten.
Und dann kam die Überraschung:
Mit diesen €20 Gläsern sieht meine Verlobte nun PERFEKT und subjektiv sogar etwas besser als mit den Kontaktlinsen. Egal ob sie vorher die Kontaktlinsen getragen hat oder nicht - auch bei direktem Wechsel.
Somit war aus unserer Sicht auch die Beratung des Optikers falsch, der meinte, dass sie mit der Brille keine 100%ige Sehleistung erreichen wird.
Muss der Optiker in diesem Fall die Brille zurücknehmen oder nachbessern? Ist es üblich, dass der Optiker hier absolut keine Einsicht zeigt?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten!
(Mod.: Firmennamen durch das Synonym "Filialist" ausgetauscht, weil dies mit dem Sachverhalt nichts zu tun hat)