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Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 18:04
von nico
Hallo, nachdem ich mir in alten Beiträgen Info´s gesammelt habe, bin ich nun registriert, da ich noch ein paar Verständnisprobleme habe und logische Argumente zur Rettung meiner vorhandenen Brille suche.
Ich hatte früher eine Brille wegen Kurzsichtigkeit/Astigmatismus/latentem Schielen, eine mässig angepasste Brille hat dann dazu geführt, dass ich seit 15 Jahren keine mehr trage. Nun begab ich mich zu einem Sehtest zu dem früheren Optiker, der erklärte mir daraufhin, dass ich dringend eine Brille brauche, besonders zum Autofahren, da ich auch presbyoptisch sei, wäre eine Gleitsichtbrille angemessen. Ich war erstaunt, da ich kaum Sehbeschwerden habe, kenne aber auch andere "Uneinsichtige", die kein Verhältnis zu ihrem Körper haben, und so will ja keiner sein.
Weiter thematisiert wurde, dass ich regelmässig nur mit einem Auge schaue, rechts in die Ferne, links in die Nähe, das sei besonders schlimm.
Nachdem ich 900 Euro löhnte und wie befohlen die Brille den ganzen Tag trug, ausser zum Autofahren, stellte ich Übelkeit, Geh- und Bewegungsunsicherheit, bin einmal sogar kollabiert, eine hohe Affinität zu linken Wänden und eine deutliche Verschlechterung meiner optischen Wahrnehmung fest. Der Kollege meinte, da würde ich mich dran gewöhnen, tat ich bis heute nicht, mittlerweile wurde mir auch gesagt, dass manche Menschen nicht über den nötigen Intellekt zum Tragen einer Gleitsichtbrille verfügen und ich wohl dazu gehöre. Kontrolliert wurde nichts. ich habe lediglich das Angebot, Lesegläser in die Brille zu tauschen. Jetzt bin ich selbst aktiv geworden und habe einen 2. Optiker besucht, der 3. wird noch folgen und Kollege 2 stellte fest a) ich habe die nötige Sehschärfe zum Autofahren b) ich schaue in die Ferne durch den falschen Teil der Brille, d.h. ich schiebe sie vor auf die Nase oder bewege meinen Kopf maximal (ist das das, was "falsch zentriert" bedeutet?) c) er hätte die Finger von Prismengläsern gelassen, da sie mein Hirn in die gegenteilige Richtung zwingen, was zu den genannten Beschwerden führt. Da ich berechne, dass Optiker 2 sich irrt und Optiker 1 recht hat, geh ich auch noch zu Optiker 3 zum Abwägen meiner individuellen Refraktion.
Nach Lesen einer Beitäge im Forum ist mir aufgefallen, dass Gleitsichtgläser nicht unbedingt optimal für Bildschirmarbeit sind, für schnellere Sportarten wie Joggen, wie ist das mit bewegungsintensiveren Jobs mit ständigem Laufen (10-15 km pro Tag), damit verbundenem Helligkeitswechsel und dazwischen Rechnertätigkeit?

Nun die konkreten Fragen
Wie kann man die vorhandene Brille ändern lassen, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes auf meine Kosten kommen?
Sind Optiker nicht versichert für den Fall, dass sie eine Fehlleistung erbringen?
Die Aussage des Optiker 1, ich solle/dürfe ohne Brille nicht mehr Autofahren wurde nun klar zweimal verneint, da ich selbst begutachte, weiss ich wie überlegt solche "Fahrerlaubnisse" sind, ist da nicht schon beim Kauf eine gründliche Fehlberatung gelaufen?

Meine Werte laut Brillenpass- welche Gläser eingebaut sind krieg ich nicht in Erfahrung:
sph cyl A Add Pr Bas(was ist das?)
r +0,5 -0,25 176 1,5 0,5 270
l -0,75 1,5 0,5 90

Ich wollte noch loswerden, dass ich das Hilfsengagement auf diesen Seiten ganz toll finde und mich selbst veranlasst hat, in meinem Bereich tätig zu werden. Und mich natürlich für Antworten bedanken.
Liebe Grüsse Nico

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 18:37
von mitch
Hallo Nico,
Zur Beantwortung einige Fragen:

1. Wie alt bist Du?
2. Gab es zuvor Beschwerden wie Doppelbilder, angestrengtes Sehen, gerötete Augen, Kopfschmerzen?
3. Ist das Sehen ohne Brille in der Nähe komfortabel, deutlich und unangestrengt?

Erste (vorsichtige) Antwort: Sollten die Brillenwerte korrekt sein, wirst Du beim Führerscheinsehtest zumindest links ohne Korrektur durch eine Brille oder Kontaktlinsen nicht die nötige Sehleistung erreichen!

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 18:47
von nico
Hi Mitch,
ich bin 45, Kopfschmerzen hab ich 1x/Jahr und subjektive Sehprobleme hatte ich nie, auch niemals Doppelbilder. Da ich oftmals 30-Stunden-Schichten arbeite, leide ich unter Müdigkeit oder müden Augen, da hilft aber eher keine Brille. Ach- die entscheidende Reihe beim Sehtest für den Führerschein sah ich grade noch(also schlecht).
Grüsse Nico

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 19:31
von mitch
Hallo Nico,

kannst Du bitte noch einmal Deine Werte eingeben mit den Bezeichnungen sph(äre), cyl(inder), A(chse), Add.(ition) und Pr.(isma)!
Bei der Verordnung von Prismen gibt es etwas unterschiedlich Auffassungen; m.E. nach sollte ein Prisma nur dann gegeben werden, wenn auch entsprechende Beschwerden vorhanden sind. Dies ist bei Dir hier nicht der Fall. Das gleich mit der 1. Gleitsichtbrille zu verordnen ist - sagen wir mal - mutig...
Natürlich gibt es bei Gleitsichtgläser eine Gewöhnungszeit, es sollte allerdings eine spürbare Verbesserung des Sehens in der Ferne und Nähe spontan erreichbar sein. Typische Anfangsprobleme sind "Schaukeleffekte" oder seitliche Einschränkungen des Gesichtsfeldes. Für mich klingt es so, als wäre 1. das Prisma überflüssig und/oder 2. die ermittelten Werte nicht korrekt. Eventuell ist auch mit "Kanonen auf Spatzen geschossen" worden und eine einfachere Lösung (z.B. reine "Autobrille" + evtl. Bildschirmbrille) wäre erfolgversprechender.

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 19:40
von nico
Okay, auch noch zum besseren Verständnis geneigter Leser, der gerade-noch-Sehtest war mit dem linken Auge, mit beiden ging´s gut. Der 1. Führerscheinsehtest war bei einer Aktion vom TÜV, denke die Fahrerlaubnis ist reproduzierbar.
nochmal ein Auszug aus dem Brillenpass

--------re-----------li
Sph.+0,50........-0.75
Cyl. -0,25
A ....176
Add...1,5 .......1,5
Pr....0.50.......0,50
Bas...270.......90

Grüssle Nico

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 19:50
von mitch
Hallo Nico,
danke für die genauen Werte.
Ich glaube nicht dass die Werte für das linke Auge korrekt sind, denn mit -0,75 dpt. erreichen nur sehr wenige Menschen die Mindestanforderung des Führerscheinsehtestes. Insgesamt gilt das zuvor geschriebene - ein "intellektuelles Problem" kann ich eigentlich nicht erkennen :wink: . Ich würde den 1. Optiker nochmals um eine Überprüfung und ggf. Änderung bitten.

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 20:03
von nico
Nun, ich fühl mich vom Verkäufer etwas verschaukelt, er und Mitarbeiter erzählen mir im Grunde immer ich sollte mich dran gewöhnen. Ich habe die Brille 4 Monate von morgens bis abends getragen, hab mich vielleicht dran gewöhnt, mir den Kopf anzuschlagen, war aber wegen der Bewegungsunsicherheit nicht bereit, das Teil zum Autofahren zu tragen.
Das Verhältnis zum Optiker 1 ist dadurch etwas angespannt. Irgendwie erwarte ich auch für 900 Euro durch Tragen einer Brille besser sehen zu können, nun hört es sich an und ist mir für mich die bessere Option, dass ich nicht zwingend und unbedingt eine Brille brauche, was aber eben zum Kauf geführt hat. Dass Optiker 2 nun auch meint, dass
eine Brille zum Durchgucken nicht auf der Nasenspitze balanciert werden muss, lässt mich auch gewisse Zweifel an der Anfertigung der Brille aufkommen. Und nachdem ich hier lese, dass ich nicht unbedingt zur Zielgruppe der Menschen gehöre, die von einer kostenintensiven Gleitsichtbrille profitieren................................. :evil:
Am liebsten hätte ich mein Geld zurück und würde mir davon eine Lesebrille machen lassen, wenn dann mal die Lesehaltung unbequem werden würde.
Danke Mitch für Deine schnellen Antworten
:shock: Nico (frustriert)

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Freitag 16. Januar 2009, 20:14
von mitch
Nicht frustrieren lassen! 4 Monate "Eingewöhnung" sind wirklich eindeutig zu lang. Ich würde zum ursprünglichen Optiker gehen und den eindeutigen Wunsch die Brille in eine Fern - und eine Lesebrille - ohne Prisma - zu tauschen vortragen. In der Regel besteht bei Gleitsichtgläsern ein 6 monatige Verträglichkeitsgarantie des Herstellers. Eventuell solltest Du die Augenwerte nochmal durch einen Dritten checken lassen (wenn das Vertrauensverhältnis zu Optiker 1 nicht mehr besteht). Viel Erfolg!

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Dienstag 10. Februar 2009, 09:57
von nico
Tut mir leid, dass ich den Beitrag nochmal vorziehe, der Ärger nimmt aber kein Ende.
Ich war also noch bei einem dritten Optiker, der die differierenden Refraktionswerte bestätigt hat und auch keinen Grund weiss (ausser dem finanziellen) warum mir eine Brille mit Prisma aufgedrückt wurde.
Beide Fremdoptiker haben mir bestätigt, dass ich ohne entsprechende Beschwerden mit einem Nahzusatz von 1,0 nicht unbedingt jetzt schon Gleitsichtbrillenpflichtig bin, beide haben mir bestätigt, dass ich zum Fahren keine Brille brauchen- dieser Punkt ist mir sehr wichtig, da ich mit Sonderrechten fahre.
Nun geh ich also zum Hersteller der Brille mit falschen Refraktionswerten, unnötigem Prisma und fehlerhafter Zentrierung und will eigentlich mein Geld zurück. Auch dass die zum Kauf führende Auskunft, nur mit Brille Auto zu fahren nun 3 mal als falsch zurückgewiesen wurde. Opti lässt mit in ein Gerät gucken, das nur links "offen" war, sagt ich soll Zeile 2 und 3 lesen (mit Landoldringen), Nico sieht nur verschwommen, Opti sagt, nur er hat recht, die anderen nicht, sonst könnte ich auch deren Namen nennen.
Er besteht auf einer erneuten Refraktion durch ihn persönlich, da ich offenbar die vorgelegten Werte erfunden habe und selbstverständlich brauche ich auch weiter Prismengläser. Eine Entschuldigung bekam ich nicht, das fehlt mir mal rein menschlich, und ich könnte k.... bei dem Gedanken, mich nochmal bei nem Sehtest anpöbeln zu lassen, zu dumm für irgendeine Brille zu sein und dann noch die, die mit Refraktionswerten frei phantasierter Kollegen wieder auftaucht. Diese Brille muss ich 5-10 Jahre tragen, ich kann nicht ständig so viel Geld löhnen.
Konkrete Frage, was kann ich noch tun, um mein Geld zurückzuerhalten?
Wird ein Führerscheinsehtest monokular gemacht- ich kenn auch Glasaugen, die fahren, und ich hab ja auch noch ein gutes Auge übrig.
Warum bestätigen mir 3 Menschen einen Visus von 0,7 auf dem (schlechten) Auge und jetzt behauptet der Herr Verkäufer, ich hätte 0,4. Wer spinnt denn da?
Wenn mir nochmal jemand helfen könnte...........büüütte
LG Nico

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Dienstag 10. Februar 2009, 10:30
von Ysis
Ich würde sagen der Optiker der so mit seinen Kunden umgeht hat das Vertrauen endgültig verspielt. Warum sollen die anderen Optiker bei denen du bereits warst dich anlügen und sagen das du, wenn auch mit sicherheit sehr knapp, auf einen Visus von 0,7 kommst. Zumal es nicht immer sein muss das das Gerät welches zum Führerscheinsehtest verwendet wird (Landoltringe) immer "die Wahrheit" sagt. Immerhin ist da auf ziemlich kurzem weg eine Entfernung vom mind. 6m simuliert. Damit kommt nicht jeder zurecht und ein ganz normaler Sehtest bringt dann doch die erforderlichen 0,7. Lasse dich nicht weiter auf zu nichts führenden diskussionen ein sondern nutze deine Verträglichkeitsgarantie um deine Brille zurück zu geben. Nun hätte er sicher die möglichkeit einen umtausch in eine Fern,Lese und/oder Arbeitsplatzbrille. Lass dir aber dein Geld zurückgeben und gehe zu einem Optiker bei dem du dich wohlfühlst. Lass dich da noch einmal ordentlich beraten, denn sicher ist eine Brille zum Auto fahen als reine Fernbrille kein fehler, aber ob das Prisma wirklich notwendig ist wage ich zu bezweifeln, zumal bisher keine beschwerden vorlagen.

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Dienstag 10. Februar 2009, 10:52
von nico
Danke Ysis für Deine Antwort, aber das halbe Jahr Verträglichkeitsgarantie ist um, da ich ja immer wieder mit "Drangewöhnen" vertröstet wurde. Die Geldrückgabe wurde abgelehnt.
Dass ich eine Fernbrille brauche, weiss ich, will ich auch, aber für 950 Euro in eine Fernbrille zu tauschen, finde ich recht unwirtschaftlich. Und immer mehr sehne ich mich nach einer Fersehbrille.
Geldrückgabe wurde übrigens mit dem Argument abgelehnt, ich hätte ja eine Leistung erhalten. Ich kann aber mit der Brille wirklich null und nichts anfangen, hab sie auch nicht mehr auf. Und wenn der nochmal Prismengläser reintut, garantiere ich, dass ich die Brille nicht tragen werde. Nach dieser Brille weiss ich, wie es ist, wirklich schlecht zu sehen.
Ich kann das nächste Mal mit Anwalt aufkreuzen, aber dafür zahle ich ja auch wieder.
Fühle mich so irgendwie wie ne goldene Kuh.
LG Nico

Re: Gleitsichtbrille mit Prisma

Verfasst: Dienstag 10. Februar 2009, 11:06
von Ysis
Ich dachte es wären erst 4 Monate, da weiter oben davon die Rede war. Und es sollte sich doch von selbst verstehen das du dann den Restwert ausgezahlt bekommst. Ich finde es ein erschreckendes Beispiel was dir wiederfahren ist. Glücklicherweise geht es auch anders. Stimmt eine Fernbrille für über 900 € ist sehr unwirtschaftlich, zumindest für dich als Kunde. :) Das geht wesentlich preiswerter und trozdem von ordentlicher Qualität.