Optiker-Forum

Liebe Foristen,

ich habe eine neue Brille mit neuen Gläsern bekommen und seit dem nur Probleme.

Zusammenfassung:
Doppeldarstellung speziell von Text auf beiden Augen jeweils auch wenn das andere Auge geschlossen ist. Grundsätzlich schärferes Sehen in der Ferne, aber auch Doppeldarstellung. Sehr starke Ermüdung der Augen schon nach wenigen Stunden.

Details:
Ich habe die Brille am Samstag, 3. April 2021 erhalten. Am Tag darauf begann ich Schrift am Bildschirm, auf dem Handy, sowie in der Ferne mehrfach zu sehen, wobei die Artefakte nicht komplett schwarz sind wie das Original, sondern in Abstufungen grau. Die Schrift ist nicht komplett doppelt, sondern so leicht verschoben, wie wenn sich Objekte in der Doppelverglasung von Fenstern spiegeln. Die Doppeldarstellung fällt insbesondere bei schwarzem Text auf weissem Hintergrund auf und macht das lesen sehr schwer.

Am Dienstag wurden meine Augen erneut beim Optiker gemessen, die Werte mit denen die Brille bestellt wurde, sind wieder bestimmt worden. Ich kann besser durch das Testgerät sehen als durch meine neue Brille. Die vertikale Achse der neuen Brille passt laut Optiker zum Pupillenabstand und die horizontale Achse ist etwas unterhalb der Pupillen.
Seit ich die neue Brille erhalten habe die alte Brille nicht mehr aufgesetzt.
Selbst nach guter Nachtruhe bereits drei Stunden nach dem Aufstehen ist es sehr schwer Text am Bildschirm zu lesen. Starke Doppeldarstellung aller Wörter unabhängig von der Entfernung zum Bildschirm. Auch Texte die auf Papier gedruckt sind, sind genauso schlecht lesbar wie am Bildschirm.
Es fühlt sich an, wie bei einer Kamera, wo man den Fokus manuell einstellen muss, ich muss meine Augen AKTIV fokussieren, sonst fokussieren sie einfach nicht. Weiterhin ermüden die Augen schnell.

Mittlerweile bin ich bei einem Augenarzt in Behandlung um organische Ursachen ausschließen zu lassen. Der Augeninnendruck sowie das periphere Sehen sind in Ordnung. Heute wurde die Netzhaut überprüft und auch sie ist in Ordnung. Ich habe eine Hornhautverkrümmung und der Augenarzt sagte, dass Licht normalerweise einen Punkt auf der Netzhaut abbildet, was bei mir ein Strich wäre.
Ich habe nächste Woche noch einen Termin beim Augenarzt wo unter anderem neue Gläser ausgemessen werden sollen - gibt es wichtige Punkte auf die ich achten sollte? Beim Optiker sehe ich (wie oben erwähnt) besser durch das Testgerät als durch meine neue Brille.
Der Augenarzt vermutet, dass die Doppelbilder entweder an der Hornhautverkrümmung oder an einer Schwäche der Augenmuskeln liegen.


Werte der alten Brille:
R Sph -1,75 Cyl -1,25 Achse 090
L Sph -1,50 Cyl -2,00 Achse 084

Werte die bei Apollo gemessen wurden:
R Sph -2,25 Cyl -1,25 Achse 098
L Sph -2,00 Cyl -2,25 Achse 088

Werte beim lokalen Optiker mit denen die Brillengläser bestellt wurden:
R Sph -2,25 Cyl -1,25 Achse 094
L Sph -1,75 Cyl -2,25 Achse 089

Gläser Hoya Hilux 1,6 mit Selbsttönung im Freien.


Fragestellung:
Über Hilfestellung hier im Forum wäre ich sehr dankbar! Speziell meine Erfahrungen mit der neuen Brille hätte ich gern klassifiziert und vielleicht kann auch jemand was zu den Infos vom Augenarzt sagen? Gibt es wichtige Punkte beim Gläser ausmessen, auf die ich achten sollte?
Kann es sein, dass die Doppelbilder eine temporäre Sache sind, die durch sehr viel Stress entstanden ist (und hoffentlich von selbst wieder aufhört)?


Vielen Dank fürs Lesen und Beantworten!

Mit freundlichen Grüßen
Fuchsia

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Monokulare Doppelbilder ( Doppelbilder beim Sehen mit nur einem Augen ) sind der Klassiker bei der Brillenglasbestimmung.
Dieser Effekt tritt in der Regel auf, wenn der Zylinder in der Stärke oder der Achslage nicht stimmt.
Erst wenn sichergestellt ist, dass die Zylinderstärke und die Achslage wirklich richtig bestimmt und eingearbeitet wurden, lohnt es andere Ursachen zu suchen.

Ab dem 40. Lebensjahr ( individuell unterschiedlich ) zeigt eine Erhöhung der Fernwerte bei einem Kurzsichtigen auch in der Nähe Auswirkungen, gegebenenfalls darauf mal schauen lassen.

kann Distel nur beipflichten. Zylinder / Achse ist meistens der Grund bei sowas.
Wenn ich so einen Fall vor mir habe, dann messe ich gern von Null weg. Ohne automatische Vormessung / ohne alte Brillenwerte.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass da durchaus gute Ergebnisse (und auch mal durchaus andere) rauskommen können.

Danke für eure Antworten und die Punkte, auf die ich achten sollte.

Heute war ich wieder beim Augenarzt, der Fachbegriff für das was ich habe heißt wohl Doppelkontur. Text sieht so aus wie das Beispielbild “Unscharfe Abbildung durch Astigmatismus” wenn man bei Wikipedia Astigmatismus eingibt.
Der Augenarzt hat neue Gläser gemessen, ich durfte auch selbst an dem Regler zum Ausgleich der Hornhautverkrümmung einstellen. Leider ist die Doppelkontur mit den Einstellungen vom Augenarzt nicht verschwunden. Ich soll in 4 Wochen nochmal getropft werden und dann will der Augenarzt nochmal schauen.

Ich bin jetzt wirklich frustriert! Muss ich mit Mitte 30 schon damit Leben, meine Umgebung unscharf zu sehen, da immer die Doppelkontur da ist?

Moin,
hat sich mal jemand die Hornhaut und den Tränenfilm angesehen?

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
hat sich mal jemand die Hornhaut und den Tränenfilm angesehen?

Und das ist auch mein Stickwort.
Sofern mit der alten Brille keine Doppelbilder auftreten, wäre ja die Stärke in Betracht zu ziehen und Zylinder Achse müssten durch die Einstellung auf "Alte" Werte eine Besserung bringen.
Doppelbilder auf einem Auge treten aber auch bei einer krankhaften Veränderung der Hornhaut auf sog. Dystrophie.
Diese lassen sich tatsächlich nicht mit Brillengläsern wegkorrigieren, das funktioniert - allerdings meist sehr gut - mit stabilen Kontaktlinsen.
Das soll aber nur eine Idee sein- da Ferndiagnosen nicht mein Ding sind.

Auch hier pflichte ich absolut bei...

Hornhaut und Tränenfilm bei dem Augenoptker (m/w/d) kontrollieren lassen. Topographie erstellen und dann weiss man mehr.

Liegt evt. ein irreguläre Astigmatismus vor, ein tief sitzender Keratokonus geringer Ausprägung usw. Wie sieht die Augenlinsen aus, klar und ungetrübt? Wie sieht der Glaskörper lt. Augenarzt aus? Floater, d.h. Trübungen vorhanden. Liegt Diabetes vor?

Viele Faktoren, die alle zu solchen Doppelkonturen führen könnten

Nebenbei gefragt...Hat jemand Ihre maximale Akkommodationsfähigkeit getestet und sind die Doppelkonturen auch mit der bisherigen Brille vorhanden?

Und jetzt einmal so ganz super blöd gefragt...Handelt es sich bei der neuen Brillenfassung um Kunststoffmaterial und sind evtl., also unter ungünstigen Umständen, die Gläser bei der Montage zu stark erwärmt worden und die Oberfläche hat sich verändert. Auch wenn das Hoya Eyas 1,6 Material theoretisch super unempflich ist, weiss ich nicht, was Hoya bei den phototropen Gläsern verwendet. Die Sicht muss bei Einstärkengläsern identisch zu der Sehleistung durch die Messbrille oder den Phoropter sein, sonst stimmt etwas nicht.

Servus!

Gab es hierzu eine Lösung? Ich habe ein ähnliches Problem. Nachdem ich wegen anderen Problemen mit meiner neuen Brille beim Optiker angemerkt habe, das ich schon seit langem das Gefühl habe, das sich Schriften leicht seitlich auseinanderziehen, hat er nochmals gemessen und vermerkt, das die Achswerte sich etwas verändert haben. Er hatte die alten einfach übernommen und jetzt neue Gläser mit den korrigierten Achswerten bestellt. Daraufhin habe ich neue Gläser erhalten.

Die neue dann bekommen, probiert und zuerst war ich begeistert. Es war alles scharf, räumlich, gut. Jetzt habe ich aber sehr stark das Problem, kontrastreiche Texte zu lesen. Vor allem abends im TV sehe ich weiße Texte auf schwarzen Hintergründen doppelt. Die Schrift wird nochmals ca. 50% nach unten in etwas transparenterer Schrift sichtbar. Auf beiden Augen, auch wenn ich eines der beiden schließe. Muss ich mich erst an die neue Achse gewöhnen? Wenn ja, wie lange dauert das ungefähr?

Anmerkung 1: Hornhautverkrümmung und daher seit > 30 Jahren Brillenträger...

Anmerkung 2: Im dunkeln ist es gefühlt auch schlechter!

Ich hab ja mittlerweile schon ein schlechtes Gewissen, nochmal hinzugehen...

Bewegen sich die "Geisterbilder" relativ zum Objekt, wenn Du den Blick fest auf dem betrachteten Objekt hälst und dabei den Kopf bewegst? Oder sind sie in Intensität, Abstand und Richtung relativ zum Objekt konstant?

Lutz hat geschrieben:Bewegen sich die "Geisterbilder" relativ zum Objekt, wenn Du den Blick fest auf dem betrachteten Objekt hälst und dabei den Kopf bewegst? Oder sind sie in Intensität, Abstand und Richtung relativ zum Objekt konstant?

Also die "Geisterbilder" befinden sich immer unterhalb der eigentlichen Schrift. Wenn ich den Kopf seitlich drehe, ändert sich daran auch nichts. Wenn ich ein Auge schließe und dann den Kopf auf und ab bewege, wandert die Geisterschrift etwas...

Okay. Ich hatte vermutet, es könnten eventuell Reflexe an den beiden Glasflächen sein, weil die Entspiegelung vielleicht nicht die optimale ist - aber das paßt nicht zu Deiner Beschreibung. Dann kann ich auch nur auf die Beiträge zuvor verweisen...