Seite 1 von 1
Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2020, 18:21
von christianssch
Hallo,
zunächst erstmal ein Dankeschön für die Aufnahme hier ins Forum.
Ich war vor Kurzem beim Optiker einer größeren Kette mit F zur Kontrolle. Tatsächlich fühle ich mich dort vom Sehtest her am besten aufgehoben.
Lange Zeit hatte ich konstant folgende Werte:
R +1.25 -0.25 170
L +1.5 -0.25 45
Nun wurde gemessen:
R +1.5 -0.25 120
L +2.0 -0.25 51
Ich hatte zwar bei nahem Arbeiten häufiger wieder dieses typische "in die Ferne starren", weil meine Augen nicht dauerhaft die Akkommodation leisten wollte, aber das hatte ich auch hin und wieder, als noch die oberen Werte gemessen wurden; daher wunderte mich das schon etwas, auch, wenn der Sprung nicht sehr groß ist.
Was mich aber wundert ist die Achsverschiebung links um 50°. Ist das normal?
Nun zur eigentlichen Frage. Der Optiker empfahl mir aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung, dass nach einiger Zeit nahen Arbeitens die Akkomodation sehr bewusst beibehalten werden muss, da man sonst auf Ferne akkommodiert, die Wahl dieser Einstärken-Mehrstärken ("digital relax" bzw. wie sie alle heißen) mit einer leichten Addition von +0.5.
Prinzipiell klang das, bis auf den Preis, ganz nett. Aber ich bin erst 25 Jahre alt und frage mich, ob das nicht deutlich zu früh ist und ob die zusätzlichen 0.25/0.5dpt in der Ferne nicht erstmal ausreichen?
Ich habe etwas Sorge, dass ich sonst demnächst mit der Addition und der neuen Stärke für die Ferne Probleme bekomme bei der Fernsicht.
Was sagt ihr dazu? Lohnt sich das "Relax"-Glas auch schon in meinem Alter?
Falls nein: welche Gläser würdet ihr wählen? Brechungsindex? Sphärisch/asphärisch?
Bisher habe ich normale 1.5er. Wenn ich aber seitlich durch die Gläser schaue, wirkt alles etwas unscharf. Das nervt.
Vielen lieben Dank im Voraus!!
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2020, 20:46
von deephorst
Hallo,
zunächst erstmal ein Dankeschön für die Aufnahme hier ins Forum.
Ich war vor Kurzem beim Optiker einer größeren Kette mit F zur Kontrolle. Tatsächlich fühle ich mich dort vom Sehtest her am besten aufgehoben.
dann darf also angenommen werden dass diese neue Stärke gefühlt gepasst hat? Lange Zeit hatte ich konstant folgende Werte:
R +1.25 -0.25 170
L +1.5 -0.25 45
Nun wurde gemessen:
R +1.5 -0.25 120
L +2.0 -0.25 51
Ich hatte zwar bei nahem Arbeiten häufiger wieder dieses typische "in die Ferne starren", weil meine Augen nicht dauerhaft die Akkommodation leisten wollte, aber das hatte ich auch hin und wieder, als noch die oberen Werte gemessen wurden; daher wunderte mich das schon etwas, auch, wenn der Sprung nicht sehr groß ist.
Was mich aber wundert ist die Achsverschiebung links um 50°. Ist das normal? Ja durchaus, warum nicht, muss nicht aber kann schon
Nun zur eigentlichen Frage. Der Optiker empfahl mir aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung, dass nach einiger Zeit nahen Arbeitens die Akkomodation sehr bewusst beibehalten werden muss, da man sonst auf Ferne akkommodiert, die Wahl dieser Einstärken-Mehrstärken ("digital relax" bzw. wie sie alle heißen) mit einer leichten Addition von +0.5.
Prinzipiell klang das, bis auf den Preis, ganz nett. Aber ich bin erst 25 Jahre alt und frage mich, ob das nicht deutlich zu früh ist und ob die zusätzlichen 0.25/0.5dpt in der Ferne nicht erstmal ausreichen? Normalerweise : 25 ist echt zu früh für das
Ich habe etwas Sorge, dass ich sonst demnächst mit der Addition und der neuen Stärke für die Ferne Probleme bekomme bei der Fernsicht.
Was sagt ihr dazu? Lohnt sich das "Relax"-Glas auch schon in meinem Alter? vermutlich eher nein..
Falls nein: welche Gläser würdet ihr wählen? Brechungsindex? Das kommt auch auf die Fassung an, also ob Vollrand oder nicht
Sphärisch/asphärisch? Kommt auch drauf an, siehe unten
Bisher habe ich normale 1.5er. Wenn ich aber seitlich durch die Gläser schaue, wirkt alles etwas unscharf. Das nervt.
Naja wenn Du "seitlich" durch die Gläser schaust ergibt sich bei konventionellen Flächen halt prinzipiell ein gewisser Abbildungsfehler wegen dem
schief durchgucken, je schiefer desto mehr. Wenn Du da empfindlich bist für, solltest Du evtl. mal nach individuellen Freiformgläsern fragen.
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2020, 20:52
von christianssch
deephorst hat geschrieben:Hallo,
zunächst erstmal ein Dankeschön für die Aufnahme hier ins Forum.
Ich war vor Kurzem beim Optiker einer größeren Kette mit F zur Kontrolle. Tatsächlich fühle ich mich dort vom Sehtest her am besten aufgehoben.
dann darf also angenommen werden dass diese neue Stärke gefühlt gepasst hat? Lange Zeit hatte ich konstant folgende Werte:
R +1.25 -0.25 170
L +1.5 -0.25 45
Nun wurde gemessen:
R +1.5 -0.25 120
L +2.0 -0.25 51
Ich hatte zwar bei nahem Arbeiten häufiger wieder dieses typische "in die Ferne starren", weil meine Augen nicht dauerhaft die Akkommodation leisten wollte, aber das hatte ich auch hin und wieder, als noch die oberen Werte gemessen wurden; daher wunderte mich das schon etwas, auch, wenn der Sprung nicht sehr groß ist.
Was mich aber wundert ist die Achsverschiebung links um 50°. Ist das normal? Ja durchaus, warum nicht, muss nicht aber kann schon
Nun zur eigentlichen Frage. Der Optiker empfahl mir aufgrund meiner subjektiven Wahrnehmung, dass nach einiger Zeit nahen Arbeitens die Akkomodation sehr bewusst beibehalten werden muss, da man sonst auf Ferne akkommodiert, die Wahl dieser Einstärken-Mehrstärken ("digital relax" bzw. wie sie alle heißen) mit einer leichten Addition von +0.5.
Prinzipiell klang das, bis auf den Preis, ganz nett. Aber ich bin erst 25 Jahre alt und frage mich, ob das nicht deutlich zu früh ist und ob die zusätzlichen 0.25/0.5dpt in der Ferne nicht erstmal ausreichen? Normalerweise : 25 ist echt zu früh für das
Ich habe etwas Sorge, dass ich sonst demnächst mit der Addition und der neuen Stärke für die Ferne Probleme bekomme bei der Fernsicht.
Was sagt ihr dazu? Lohnt sich das "Relax"-Glas auch schon in meinem Alter? vermutlich eher nein..
Falls nein: welche Gläser würdet ihr wählen? Brechungsindex? Das kommt auch auf die Fassung an, also ob Vollrand oder nicht
Sphärisch/asphärisch? Kommt auch drauf an, siehe unten
Bisher habe ich normale 1.5er. Wenn ich aber seitlich durch die Gläser schaue, wirkt alles etwas unscharf. Das nervt.
Naja wenn Du "seitlich" durch die Gläser schaust ergibt sich bei konventionellen Flächen halt prinzipiell ein gewisser Abbildungsfehler wegen dem
schief durchgucken, je schiefer desto mehr. Wenn Du da empfindlich bist für, solltest Du evtl. mal nach individuellen Freiformgläsern fragen.
Danke dir erstmal!
In der Ferne passen die alten Werte auf jeden Fall. Aber das wäre auch bei noch niedrigeren Werten der Fall. In der Nähe empfinde ich von Zeit zu Zeit schon das Gefühl, dass es nicht mehr ganz reicht. Es ist ein ähnliches Gefühl wie bei der letzten Erhöhung.
Es fühlt sich anderseits auch oft wie eine Übermüdung an.
Laut Optiker habe ich mit den neuen Gläsern aber einen binokularen Visus von 1,25, also gehe ich mal davon aus, dass die neuen Werte passen.
Meine Fassung ist Vollrand. Was mich aber auch stört, ist, dass die Gläser schon gut gewölbt sind und das ganze schon leicht lupenartig aussieht. Daher mein Wunsch nach anderen Gläsern.
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2020, 21:38
von deephorst
christianssch hat geschrieben:
Danke dir erstmal!
In der Ferne passen die alten Werte auf jeden Fall. Aber das wäre auch bei noch niedrigeren Werten der Fall. In der Nähe empfinde ich von Zeit zu Zeit schon das Gefühl, dass es nicht mehr ganz reicht. Es ist ein ähnliches Gefühl wie bei der letzten Erhöhung.
Es fühlt sich anderseits auch oft wie eine Übermüdung an.
In der Ferne passen die alten Werte vermutlich insofern, als dass ein obwaltendes Stärkendefizit für die Weite halt noch grad so rausgeleiert wird
Sprich, was in den Gläsern fehlt, müssen die Augen zusätzlich einstellen, schon für die Ferne. Dort vielleicht noch gangbar.
Aber spätestens in der Nähe musst Du deren Entfernung einstellen, und zusätzlich das Defizit aus der Ferne. Das ist in der Summe vielleicht zu viel,
25 hin oder her, wär aber immer noch früh bei diesem eher schmalen Defizit - oder ist halt noch was anderes, war ja nicht dabei..
Unterkorrektion ist jedenfalls ein (1) klassischer Grund für asthenopische Beschwerden, Ermüdung, Druck, Brennen und so.
Laut Optiker habe ich mit den neuen Gläsern aber einen binokularen Visus von 1,25, also gehe ich mal davon aus, dass die neuen Werte passen.
Meine Fassung ist Vollrand. Was mich aber auch stört, ist, dass die Gläser schon gut gewölbt sind und das ganze schon leicht lupenartig aussieht. Daher mein Wunsch nach anderen Gläsern. Versteh ich jetzt nicht wirklich bei diesen überschaubaren Stärken, wieso Lupe, wieso gut gewölbt. Aber egal: Im Zweifelsfall besser Index 1.6 nehmen, fällt flacher und dünner aus
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2020, 12:28
von optikgutachter
Das Beschwerdebild könnte passen... wenn ein Schielwinkel
vorliegt, welcher zur Zeit (noch) sensorisch/motorisch
ausgeglichen wird.
Für ein Wellnessglas ist der TE i.d.R. noch etwas zu jung.
"Einfach" mal austesten lassen.
Steigt dann der Akkommodationserfolg war's das.
Tippe auf 1-2 cm/m Basis innen, und/oder auch ein Höhenprisma.
Viel Erfolg.
Bin wieder raus.
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2020, 20:44
von christianssch
Vielen Dank nochmals an alle für die Hilfe!
Ich habe mich nun für asphärische Gläser mit Index 1,5 entschieden.
Laut der Optikerin wäre bei +2.00dpt der Mehrwert von 1,6 als Index gering, da die Asphäre bei Sammellinsen den besseren Effekt bieten.
Bzgl. der Wellness-Gläser habe ich mich dagegen entschieden. Es war mir bzgl Gewöhnung zu heikel, insbesondere da ich operativ tätig bin und die Entfernung des Situs in kritischer Distanz für die untere Glashälfte wäre (und durch die schaut man in der Situation häufiger).
Dazu kommt, dass ich mich trotz gegenteiliger Meinung aller Optiker nicht dem Risiko aussetzen möchte, zu schnell einen Gewöhnungseffekt bzgl. Additionswerten zu spüren und schon mit 30 in den Gleitsichtbereich treten zu müssen.
Ich hoffe, es war die Entscheidung für die richtigen Gläser...
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Freitag 16. Oktober 2020, 11:56
von Eberhard Luckas
optikgutachter hat geschrieben:Das Beschwerdebild könnte passen... wenn ein Schielwinkel
vorliegt, welcher zur Zeit (noch) sensorisch/motorisch
ausgeglichen wird.
Für ein Wellnessglas ist der TE i.d.R. noch etwas zu jung.
"Einfach" mal austesten lassen.
Steigt dann der Akkommodationserfolg war's das.
Tippe auf 1-2 cm/m Basis innen, und/oder auch ein Höhenprisma.
Viel Erfolg.
Bin wieder raus.
Moin,ich tippe eher auf ein Innenschielen mit Basis außen, denn genau das stört die Akkomodation.
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Freitag 23. Oktober 2020, 21:20
von christianssch
Hallo nochmal,
vielen Dank für all die Antworten.
Ein sehr dezentes Innenschielen wurde bei mir vor einiger Zeit diskutiert, allerdings hielten verschiedene Optiker und auch der Augenarzt dies nicht für korrektionsbedürftig.
Ich habe nun die neuen Gläser erhalten und verspüre im Moment keine Akkomodationsprobleme.
Vielmehr wundere ich mich aber, dass sich die neuen, asphärischen Gläser von der Außenoptik nicht viel von den alten (sphärischen) Gläsern unterscheiden. Gibt es eine Möglichkeit, die asphärischen als solche zu identifizieren (ohne zum Optiker zu gehen)?
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Samstag 24. Oktober 2020, 10:04
von Onkel Bob
christianssch hat geschrieben:...gibt es eine Möglichkeit, die asphärischen als solche zu identifizieren (ohne zum Optiker zu gehen)?...
nö - aber hab ich das jetzt richtig verstanden

bist du jetzt beschwerdefrei

oder immer noch die probs wie 'am anfang'
fragt sich
onkel bob
Re: Brillenglas-Auswahl
Verfasst: Dienstag 27. Oktober 2020, 09:31
von ronja